AIDS ist nach wie vor eine nicht heilbare Krankheit

Kondome sind immer noch der beste Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
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BEZIRK. Etwa zwei Millionen Menschen sterben jährlich an AIDS oder den damit verbundenen Folgeerkrankungen. Bis heute ist die Immunschwäche-Erkrankung nicht heilbar, dennoch ist sie durch Therapien zumindest kontrollierbar geworden. Martin Fuchsbauer, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten weiß mehr über dieses Thema:

Zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI, dieser Begriff ist nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung bekannt) werden die bekannteren durch Bakterien verursachten Erkrankungen Syphilis, Gonorrhö und auch Chlamydieninfektionen gezählt, andererseits auch durch Viren verursachte Erkrankungen wie Hepatitis, Herpesinfektionen, AIDS(HI-Viren) und Feigwarzen (HPV- Viren).
Als Symptome können Juckreiz, Hautveränderungen, Ausfluss und Brennen auftreten. Diese Erscheinungen sind jedoch nicht spezifisch und finden sich auch bei anderen Gesundheitsstörungen. Manchmal treten keinerlei Symptome auf und bleibt die Erkrankung deshalb unbemerkt und unbehandelt.

Welche Risiken sind bekannt ? Welche Folgen können auftreten?
Einige STI können jedoch zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Dazu gehören Unfruchtbarkeit (z.B. bei Chlamydien) oder Karzinome (z.B. durch HPV oder Hepatitis B).
Zudem führt eine unbehandelte HIV-Infektion zum Vollbild Aids. Noch 1992 war HIV eine tödliche Erkrankung, 2013 ist daraus eine chronische Erkrankungen mit eingeschränkter Lebenserwartung geworden.
Tatsächlich können die meisten Betroffenen eine gute Lebensqualität erreichen. Doch wie sehr das Virus und der täglich einzunehmende Medikamentencocktail das Leben bestimmen, davon ahnen Gesunde meist nichts.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Gegen bakterielle Infektionen wirken Antibiotika, aber es gibt auch Schwierigkeiten da beispielsweise bei der Gonorrhö nur noch eine Antibiotikaklasse sicher wirkt.
Bei Erkrankungen die durch Viren ausgelöst werden können Antibiotika ohnehin nichts ausrichten. Es gibt zwar Medikamente dagegen, aber diese heilen nicht, sondern lindern nur die Symptome und sogar dass ist oft schwierig. Deshalb ist es besonders wichtig das Betroffene frühzeitig behandelt werden. Dadurch wird aber auch der weiteren Ausbreitung am wirksamsten entgegnet.

Die Leute reden ja nicht gerne darüber. Wie kann man sich anstecken und welche Möglichkeiten des Schutzes gibt es?
Über STI trauen sich aufgrund gesellschaftlicher Tabuisierung viele nicht zu sprechen. Aus Querschnittsbefragungen der Bevölkerung ist bekannt, dass Ärzte und das Internet hauptsächlich als Informationsquellen genutzt werden.
Die Übertragung der Erreger erfolgt nicht nur durch Hautkontakt mit Geschwüren, sondern über Scheidenflüssigkeit und Sperma. Also Vaginalverkehr, Analverkehr, Oralverkehr und Küssen. Eine Ursache für die Zunahme der STI's sind auch die veränderten Sexualpraktiken mit Oral -und Analverkehr. Vor allem beim Analverkehr kommt es leichter zu Mikroverletzungen der Schleimhäute, was das Eindringen der Erreger erleichtert. Die Absatzzahlen für Kondome haben in den letzten Jahren zwar zugenommen, aber viele dürften den Schutz in der Hitze des Gefechtes nicht so genau nehmen.
Darüber hinaus gilt aber immer noch: „Kondome schützen.“ Sie bewahren sicher vor HIV, vor Chlamydien und vor Gonorrhö; und auch bei Syphilis, Herpes und HPV senken die Latexüber- zieher das Ansteckungsrisiko trotz allem deutlich.
Kondome sind leider nicht perfekt – aber sie sind immer noch der beste Schutz vor Geschlechts- krankheiten, den wir haben.“

Kann man auch vorbeugend etwas tun?
Gegen HPV-Infektionen gibt es auch Impfungen.

Sind diese empfehlenswert?
Unbedingt, und zwar am besten die Vierfachimpfung. Sie schützt nicht nur vor den 2 Virustypen, die für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind, sondern auch vor denen, die Feigwarzen hervorrufen.
In Deutschland sind bereits 40 Prozent der jungen Mädchen geimpft, in Dänemark 90 Prozent, Australien ist praktisch durchgeimpft und es hat kaum Probleme mit Nebenwirkungen gegeben. Die Impfung wird in Österreich ab Februar 2014 im Rahmen des Schulimpfprogrammes für Mädchen und Buben gratis angeboten und ist damit dann endlich auch einer breiteren Bevölkerungsgruppe zugänglich.

An wen können sich betroffene Personen wenden?
Betroffene Personen können und sollen sich im Verdachtsfall zuerst an ihren Hausarzt wenden. Die Facharztgruppen der Dermatologie und Venerologie, Gynäkologie und Urologie sind weitere Ansprechpartner.

Kondome sind immer noch der beste Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Dr. Martin Fuchsbauer, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten | Foto: haut-venen.at
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