Predigt von Sabine Pesendorfer
Ich wurde nie gefragt!

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 25. September stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Lukas 16, 19 – 31.

SALZKAMMERGUT. In welchem Land ich zur Welt kommen möchte. Ich wurde nie gefragt, in welchem Jahrhundert ich leben will. Nie gefragt, ob ich arm oder reich aufwachsen möchte, ob ich gesund und glücklich leben will! Niemand kann es sich aussuchen. Deshalb bin ich wirklich froh, hier in Österreich – hier in Ohlsdorf leben zu dürfen. Auch wenn ich mit meinem Geld gerade so über die Runden komme, denke ich manchmal: Vielleicht bin ich ja trotz allem doch reich! Aber egal, ob wir reich oder arm sind: unser aller Ziel ist es einmal im Himmel, im Paradies bei Gott zu leben. Ja, im Himmel, nicht in der Hölle! Hast du dich auch schon einmal gefragt: Wie wird’s da wohl aussehen? Es gibt Filme darüber, wie es aussehen könnte. Leider können wir das nicht beantworten. Ist wohl auch besser so. Aber wir sollen zu Lebzeiten schon alles dafür tun, um dahin zu kommen. Dazu fällt mir das Gespräch zwischen dem Teufel und einem guten Menschen ein.

„Stopp!“ sagt der Teufel

„Stopp! Jetzt ist es genug! So viele Sünder sind schon hier in der Hölle. Und gerade heute sind schon wieder sechs Menschen gestorben. Es ist ein Wahnsinn! Nur einer kann noch herein!“ Er drehte sich zu den Neuen und hörte sich die Verfehlungen der Einzelnen an. Doch plötzlich bekam der Teufel eine ungewöhnliche Antwort. „Entschuldigung, ich bin falsch hier. Denn ich war immer ein guter Mensch.“ Da sagte der Teufel misstrauisch: „Aber, das gibt’s nicht. Du musst doch etwas gemacht haben. Jeder Mensch stellt etwas an.“ „Nein, ich nicht!“ war die Antwort. „Weißt du, überall um mich herum haben Menschen Böses getan. Das konnte und wollte ich nicht mit ansehen. So habe ich immer die Türen und die Fenster von meinem Haus fest zugemacht. Und das Böse draußen gelassen. Dann ging`s mir gut!“ Da grinste der Teufel: „Komm herein, der letzte Platz gehört dir!“

Augen zu – alles gut?

Ja, manchmal will auch ich die Not eines anderen nicht sehen. Vielleicht auch, weil ich mit etwas anderem zu beschäftigt bin? Aber manchmal bin ich es, der fragt: „Bitte, kannst du kommen? Ich brauch dich. Ich kenn mich nicht aus. Ich schaff das nicht.“ Manchmal werden meine Ängste, Sorgen und Probleme von anderen nicht wahrgenommen. Ich werde ignoriert. Heute im Evangelium hören wir von Lazarus und einem Reichen. In dieser Geschichte macht uns Jesus klar: es geht nicht darum, zu spekulieren wie es einmal im Himmel aussehen wird. Es geht einzig allein darum, dass ich hier auf Erden schon jetzt alles mache, um einmal in den Himmel zu kommen. Deshalb ist es wichtig: sensibel zu sein für die Not des Anderen. Ihn beachten. Für ihn da zu sein, ein liebes Wort sagen oder einfach lächeln. Das braucht der andere und das brauche ich. Dann geht’s uns gut. Und die Draufgabe: wir kommen alle in den Himmel! Ist doch großartig!

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