Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für den Ostersonntag 2024 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den Ostersonntag, 31. März 2024, stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Johannes 20, 11-18.

SALZKAMMERGUT. Gehst du gerne auf Friedhöfe? Ich schon! Sogar im Urlaub zieht es mich dorthin. Es ist dort so wunderbar ruhig. Man hört die Vögel zwitschern und meist vernimmt man von ganz weit weg die Geräusche der Autos und Motorräder. Ich stelle mir dabei vor, wie die Verstorbenen oben auf einer Wolke liegen. Sie sehen herunter und reden fröhlich miteinander. Es muss schön sein, im neuen Leben. So ganz ohne Schmerzen und ohne jegliche Sorgen. Es stimmt mich heiter. Nur wenn ich den Friedhof verlasse, holt mich schnell der Alltag wieder ein. Besonders machtlos fühle ich mich, wenn ich Trauernde erlebe, denen der Boden unter den Füssen buchstäblich weg gezogen wurde. Ja, es tut unbeschreiblich weh, wenn man einen Menschen verliert, den man sehr lieb hat. Maria Magdalena musste das auch erleben.

Warum musste er nur sterben?

Sie will allein sein am Grab mit ihrer Trauer. Während sie an ihn denkt, muss sie heftig weinen. Ja, Jesus fehlt so sehr. Sie hat ihm so viel zu verdanken. Er hatte ihr geholfen und gab ihr ein neues Lebensziel. Deshalb ist sie bei ihm geblieben und war ihm nach gefolgt. Doch nun ist alles vorbei. Sie haben ihn getötet. Sie fühlt die Leere in ihr. Nicht einmal die Erinnerungen bringen Erleichterung. Der Schmerz wird eher noch größer, denn sie erkennt: Er wird nie mehr da sein! Nie mehr! Sie weint herzzerreißend! Jetzt will sie den letzten Liebesdienst tun. Sie will ihn einbalsamieren. Während sie sich ins Felsengrab beugt, merkt sie, dass der Leichnam von Jesus fehlt. Wieso liegt er nicht da? Wo könnte er hingebracht worden sein? So entsetzlich es ist, wenn jemand stirbt, aber noch entsetzlicher ist es, wenn der Tote fort ist. Da sieht sie zwei weiße Gestalten. Sie sitzen genau da, wo eigentlich Jesus hingelegt wurde. Maria Magdalena erkennt nicht, dass es zwei Engel sind. Sie ist verzweifelt. Dann sieht sie etwas weiter hinten im Felsengrab noch eine Gestalt. Das muss wohl der Gärtner sein, denkt sie, der kann mir sicher sagen, wo jetzt Jesus liegt. Ja, in ihrer Trauer, in ihrem Schmerz kann sich nicht mehr klar sehen. Es war nicht der Gärtner, sondern Jesus selbst und er fragt sie: „Warum weinst du? Wen suchst du?“ Und sie bittet ihn: „Bitte sag mir, wo du ihn hingebracht hast. Ich will ihn holen.“ Doch da spricht er liebevoll ihren Namen aus: „Maria!“ Mit Tränen in den Augen wendet sie sich um und sieht auf Jesus. Sie hätte ihn fast nicht erkannt. Doch jetzt möchte sie ihn am liebsten auf der Stelle:

Umarmen und festhalten

Doch Jesus meint: „Berühre mich nicht! Ich bin noch nicht hinauf gegangen zum Vater. Bitte geh zu meinen Brüdern und sag ihnen: ich gehe nun hinauf zu meinem Vater und Gott, der auch euer Vater und Gott ist.“ Als Frau hatte ihr Wort kein Gewicht. Deshalb die große Überraschung. Jesus spricht zuerst sie an. Maria Magdalena geht und berichtet allen voll Freude was Jesus gesagt hatte. Ja, Jesus Gegenwart, seine Auferstehung ist ein Geschenk. Auch wir dürfen einmal auferstehen. Und dann endlich unsere geliebten Vorausgegangenen wieder sehen. Wenn du einen lieben Menschen verloren hast, dann sei für dich nur deshalb traurig, weil du zurück geblieben bist. Wir müssten eigentlich wenn jemand stirbt ein großes Fest machen. Denn diese Person bleibt nicht tot. Sie darf auferstehen, darf neu Leben. Ein neues fröhliches Leben bei Gott! Das feiern wir zu Ostern! Und ich finde, es ist das größte und schönste Fest vom ganzen Jahr. Also lasst uns nicht unsere Zeit mit Jammern und Trauern verschwenden, sondern erzählen wir anderen voll Freude, so wie es Maria Magdalena getan hat.

Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.