Verurteilung, Beleidigung und Drohung
Hass gegen Bürgermeisterinnen und Gmundner Shoppingcenter im Netz

Dieser freiwillige 2G-Stempelpass im Salzkammergut Einkaufspark in Gmunden sorgte für einen Shit-Storm auf Facebook. | Foto: Facebook (Screenshot)
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  • Dieser freiwillige 2G-Stempelpass im Salzkammergut Einkaufspark in Gmunden sorgte für einen Shit-Storm auf Facebook.
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  • hochgeladen von Kerstin Müller

Die Bürgermeisterinnen Ines Schiller und Ines Mirlacher haben bereits Kommentar-Funktion deaktiviert.

SALZKAMMERGUT. Postings zum Thema "Impfen" veranlassen viele User – vor allem auf Facebook – zu teils beleidigenden Kommentaren. "Aufgrund der teilweise sehr untergriffigen Reaktionen auf meinen letzten Post zu den Kinderimpftagen in der Trinkhalle deaktiviere ich bis auf Weiteres die Kommentarfunktion“, erklärte Bad Ischls Bürgermeisterin Ines Schiller (SP) vergangene Woche. Mit dem Text "Jeden Sonntag ist Kinderimpftag in der Trinkhalle Bad Ischl“ hatte sie im Vorfeld ein Foto ihres Sohnes – mit „Du bist ein Superheld“-Zertifikat und einem Pflaster auf dem linken Oberarm – gepostet, was ihr viele böse Kommentare einbrachte.
„Meine Posts auf Facebook dienen dazu, möglichst viele Bürger von Bad Ischl schnell und direkt über wichtige Themen und Angebote zu informieren. Sie sind kein Ausdruck meiner persönlichen Meinung darüber. Dennoch hatte ich bislang kein Problem damit, Meinungen in Form von Kommentaren auf meine Posts zuzulassen. Was ich aber nicht gutheißen kann, ist, wenn Meinung zu Verurteilung, Beleidigung und sogar zu persönlicher Drohung wird“, so Schiller. Sie selbst respektiere beim Thema „Impfen“ jeden Standpunkt, würde sich das aber auch umgekehrt erwarten.

Kommentare deaktiviert

Die Ohlsdorfer Bürgermeisterin Ines Mirlacher informiert regelmäßig via Facebook und Instagram über Impftermine oder die aktuellen Corona-Zahlen. Und genau bei diesen Postings hat sie auf Facebook schon länger die Kommentar-Funktion deaktiviert. „Es ist mir zu mühsam, die untergriffigen Kommentare immer zu löschen. Dafür habe ich schlicht und einfach keine Zeit. Es ist auch seit längerer Zeit zu beobachten, dass das immer mehr Menschen machen. Ich bemühe mich wirklich, rein sachlich über diese Themen zu informieren. Interessant ist, dass auf Instagram gar keine negativen Kommentare geschrieben werden, das ist ein reines Facebook-Thema.“

Stempel-Aktion im SEP

Der Salzkammergut Einkaufspark (SEP) musste Mitte Jänner einen Shit-Storm über sich ergehen lassen. Das SEP-Management hat via Facebook einen freiwilligen 2G-Checkpoint angekündigt. „Wir haben nach Einführung der 2G-Regelung mit den Mitarbeitern in unseren Shops gesprochen. Die Verkäufer haben uns berichtet, dass der Großteil der Kunden sich an die Regeln hielt, wenige machten aber beim Einkauf einen Radau. Da ist uns die Idee mit dem Stempel gekommen. Der Kunde kann sich freiwillig nur einmal beim Betreten des SEP registrieren und erhält dabei einen Stempel. Die Shop-Mitarbeiter haben unsere Idee begrüßt. Auch der Kunde hat den Vorteil, nur einmal seinen Nachweis zeigen zu müssen. Das war rein als freiwilliger Service gedacht“, so SEP-Manager Franz Moser jun. Um die Aktion noch kundenorientierter zu transportieren, wurde die Aktion mit einem Gewinnspiel verbunden. Die Reaktionen auf Facebook kamen dann anders, als gedacht. „Lasse mich nicht abstempeln....da mache ich nicht mit“, war eine der freundlicheren Reaktionen eines Facebook-Users. „Wir haben gewusst, dass es negative Kommentare geben wird, aber in dieser Härte haben wir nicht damit gerechnet. Auch meine Marketing-Mitarbeiterinnen haben sich durch die Postings persönlich angegriffen gefühlt“, so Moser weiter. Es gab aber auch Kunden, die sich beim SEP-Info-Point für die Aktion bedankt haben.

Dieser freiwillige 2G-Stempelpass im Salzkammergut Einkaufspark in Gmunden sorgte für einen Shit-Storm auf Facebook. | Foto: Facebook (Screenshot)
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