Grüner Lokalaugenschein im Salzkammergut
"Kulturhauptstadt braucht ein Verkehrskonzept"
Intensive Gespräche von Mayr mit Grünen vor Ort zu Tourismus und Verkehr im Kulturhauptstadtjahr 2024
SALZKAMMERGUT. „Das Salzkammergut wird eine hervorragende Kulturhauptstadt sein, davon bin ich überzeugt. Aber es hat enormen Aufholbedarf bei der Mobilität. Um einen Verkehrskollaps im Kulturhauptstadtjahr zu vermeiden, braucht die Region rasch ein stimmiges Verkehrskonzept. Denn das Salzkammergut ist jetzt schon massiv vom Verkehr belastet. Ohne wohlüberlegten Verkehrsplan droht 2024 ein böses Erwachen“, betont der designierte Grüne Klubobmann LAbg. Severin Mayr, der in seiner Funktion sich als Verkehrs- und Kultursprecher ein Bild vor Ort gemacht und eingehende Gespräche mit Grünen Gruppen in Bad Ischl und Gmunden sowie der Bürgerliste in Ebensee geführt hat.
Alternative zur Pkw-Anreise bieten
Die Kulturhauptstadt-Gemeinden müssen perfekt mit Bus und Bahn angebunden, Staus in den Ortszentren vermieden und Touristen eine wirkliche Alternative zur Pkw-Anreise geboten werden. „Die Salzkammergut-Bewerbung hat auch mit dem ökologischen Gedanken gepunktet. Dies muss auch bedeuten, sanften Tourismus zu ermöglichen. Dazu gehört etwa auch für eine klimafreundliche und stressfreie Anreise aus dem Zentralraum zu sorgen und damit gleichzeitig die Bevölkerung vom Autoverkehr zu entlasten“, fordert Mayr auch die Unterstützung des Landes ein.
Schott forder Radverkehrsoffensive
Martin Schott, Sprecher der Grünen Bad Ischl und Landtagskandidat fordert für seine Heimatgemeinde vor allem eine Radverkehrsoffensive. „Um auf 2024 vorberietet zu sein, muss zeitgerecht vor 2023 eine nachhaltige Mobilitätsstrategie umgesetzt werden. Das beinhaltet auch eine Erneuerung der öffentlichen Verkehrs-Angebote in Bad Ischl und Einbettung in ein regionales Mobilitätskonzept“, denkt Schott über die eigene Gemeindegrenze hinaus.
Zohner-Kienesberger will Bahn attraktivieren
Franziska Zohner-Kienesberger, Vize-Bürgermeisterin der Bürgerliste für Ebensee setzt sich vor allem für eine Attraktivierung der Bahn ein: „Statt Haltestellen zu schließen, muss mutig und visionär eine umwelt- und klimafreundliche Verkehrserschließung für das Salzkammergut in Angriff genommen werden“, fordert Zohner-Kienesberger auch angesichts des (E-)Fahrrad-Booms, der viele Touristen ins Salzkammergut führt. Zohner-Kienesberger will nicht nur barrierefreie, moderne Bahnhöfe, sondern auch den Takt der Bahn verbessert sehen: „Wir möchten, dass mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, deshalb muss das Angebot attraktiver werden."
Grüne wollen Verkehrsberuhigung in Gmunden
Für die Grünen in Gmunden ist nicht nur eine klimafreundliche Anreise wichtig, sondern auch eine Verkehrsberuhigung in der Stadt Gmunden. „Damit uns 2024 keine Blechlawinen überrollen, brauchen wir einen Umstieg auf andere Mobilitätsformen. Dafür muss auch die Fußgängerzone endlich wirklich zu einer Fußgängerzone werden. Halbherzige Lippenbekenntnisse reichen da nicht!“ so Uli Feichtinger, Grüne Bürgermeisterkandidatin in Gmunden, die eine Kulturhauptstadt als Stauhauptstadt verhindern will: „Infos über die öffentliche Anreise, angenehme Fußwege von den Bahnhaltestellen in die Ortszentren, E-Bike-Verleih, Shuttle-Dienste, aber auch Kombi-Tickets für Anreise und Eintritte im Kulturhauptstadt Jahr: Gute Ideen gibt es viele, jetzt geht es um die Umsetzung“, betont Feichtinger.
Einig sind sich Schott, Zohner-Kienesberger und Feichtinger auch darin, dass die Frage nach einem Verkehrskonzept dringend beantwortet werden muss: „Wir haben nur noch eineinhalb Jahre, um Konzepte auf Schiene zu bringen, damit 2023 der Betrieb bereits getestet werden kann. Nur dann ist garantiert, dass das Salzkammergut 2024 bestmöglich aufgestellt ist.“
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