Wasserstress – Lebenselixier und tödliches Gift

Foto: Creative Commons

GMUNDEN. Vortrag am Mittwoch, 22. April, 19.30 Uhr, BG/BRG Gmunden, freier Eintritt.
Anlässlich der Veröffentlichung des Weltwasserberichtes 2015, dem siebenten Weltwasserforum in Korea (12.­17. April 2015) und dem Ende der Internationalen Aktionsdekade „Wasser – Quelle des Lebens“ lädt IEZ­Vorständin Dr.in Petra C. Braun (geb. Gruber) im Europäischen Jahr für Entwicklung zur mittlerweile achten öffentlichen Veranstaltung im Raum Gmunden ­ dieses Mal ins BG/BRG Gmunden.
Eröffnung: Bürgermeister Mag. Stefan Krapf, Mag. Hubert Holzner, Direktor BG/BRG Gmunden

Referent: Mag. Max Santner, Leiter der Abteilung Internationale Zusammenarbeit des Roten Kreuzes
Moderation: Dr.in Petra C. Braun, Sozialwirtin und Institutsvorständin des IEZ
Wasser – Grundlage allen Lebens

Schon heute leiden über eine Milliarde Menschen unter Wasserstress, ihre Anzahl wird im Zuge der Klimaveränderung erheblich zunehmen. Schon in 10 Jahren sollen zwei Drittel der Weltbevölkerung in Ländern mit bedrohlicher Wasserknappheit leben. Die zunehmende Verknappung dieser überlebensnotwendigen Ressource führt zu einer verstärkten Konkurrenz (Trink­ und Sanitärwasser/Haushalt, Nahrungsmittelproduktion, Industrie, Erzeugung von Energie, Produkten und Dienstleistungen) und zieht potentielle Nutzungs­ und Verteilungskonflikte nach sich. Besonders betroffen sind Frauen, die zudem eine zentrale Rolle hinsichtlich Wasserversorgung und ­management innehaben. Mangelnde Wasserverfügbarkeit, steigender Verbrauch, Übernutzung und Verschmutzung stellen ganze Volkswirtschaften vor große Herausforderungen. Der Zugang zu Wasser ist maßgeblich für die sozio­ökonomische Entwicklung eines Landes. Wasser ist überhaupt unverzichtbar für nachhaltige Entwicklungen, betont auch der von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) am 20. März in der indischen Hauptstadt Neu Delhi präsentierte sechste Weltwasserbericht (WWDR6: Wasser und nachhaltige Entwicklung) und fordert eine integrative Wasserpolitik.
Von den auf der Erde befindlichen ca. 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser sind nur etwa 2,5 Prozent trinkbar und davon sind große Teile nur schwer oder gar nicht für uns Menschen zugänglich.

Eine massive Menschenrechtsverletzung

Wenngleich sich die Lage in den letzten Jahren verbessert hat und die Vereinten Nationen zumindest dieses Millenniums­Entwicklungsziel (MDG) erreicht haben, sind noch immer über 10 Prozent der Weltbevölkerung ohne Zugang zu sauberem Wasser. Zudem verfügen 2,5 Milliarden Menschen über keine adäquate Sanitärversorgung. Fehlende Schultoiletten sind oft der Grund, warum Mädchen nicht mehr in die Schule gehen, wenn bei ihnen die Menstruation einsetzt. Mehr als eine Milliarde Menschen muss ihre Notdurft überhaupt in der freien Natur, an Flussufern, auf Bahndämmen und in Hinterhöfen, oder einfach auf der Straße verrichten. Dadurch werden Böden, Gewässer und Lebensräume durch Fäkalien kontaminiert. Verunreinigtes Trinkwasser, ungenügende Sanitäreinrichtungen und Hygiene stellen weltweit die Hauptursache für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera, Typhus, Ruhr dar. In der Folge können Nährstoffe nicht mehr entsprechend resorbiert werden und es kommt zu einer dauerhaften Stoffwechselbelastung und ­defiziten – dadurch erleiden insbesondere Kinder Gesundheitsschäden und damit Beeinträchtigungen in ihrer weiteren Entwicklung – was abgesehen vom individuellen Leid auch erhebliche gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Kosten nach sich zieht. Jährlich sterben 1,5 Millionen Menschen an Durchfallerkrankungen – die überwiegende Mehrheit davon sind Kinder unter 5 Jahren. 80 Prozent der Todesfälle könnten durch einfache Maßnahmen wie etwa Händewaschen verhindert werden. So gilt die sanitäre Revolution auch als die wichtigste medizinische Errungenschaft seit 1840.
Ansätze
Die zentrale gesundheitliche, gesellschaftliche, volkswirtschaftliche und ökologische Bedeutung von sauberem Trinkwasser, verbesserter Hygiene und Sanitärversorgung ist lange bekannt. Aber warum ändert sich nichts und welchen Beitrag kann Österreich zu einer Verbesserung dieser unwürdigen Situation leisten?
Darüber spricht IEZ­Institutsvorständin Dr. Petra C. Braun mit dem Leiter der Internationalen Hilfe des Roten Kreuzes, Mag. Max Santner.
Die Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Gmunden haben sich im Unterricht auf das Thema "Wasser" vorbereitet und bieten ab 18.30 Uhr sowie nach der Veranstaltung gerne einen informativen Einblick in ihre Arbeit: Von der Wasseruntersuchung bis zur Bedeutung des Wassers im eigenen Leben und im Leben gleichaltriger Kinder in anderen Ländern, von den technischen Möglichkeiten zur Klimabeeinflussung und den daraus resultierenden ethischen
Fragestellungen bis zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Schönheit des Wassers, aber auch mit der Verschmutzung der Meere.
Im Anschluss gibt es bei einem kleinen Imbiss Gelegenheit zum weiteren Austausch.
Beim Mediengespräch hat Mag.a Marianne Kapeller die Aktivitäten des BG erläutert.
Eine Veranstaltung des Interdisziplinären Forschungsinstituts für Entwicklungszusammenarbeit der Johannes Kepler Universität Linz (IEZ) in Kooperation mit der Stadtgemeinde Gmunden, unterstützt von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und dem Linzer Hochschulfonds.
Information zum Referenten und der Moderatorin

Mag. Max Santner leitet seit 2007 den Bereich Internationale Zusammenarbeit im Österreichischen Roten Kreuz. Bis 2011 führte er den Vorsitz des Dachverbandes Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, dem Zusammenschluss von 43 Österreichischen Nichtregierungsorganisationen in den Bereichen Entwicklung, Humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Bildung.
Max Santner hat langjährige Erfahrung in Senior Management­Positionen in Humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, vor allem in Nepal, Sri Lanka, Bhutan, Pakistan und Afghanistan.

Dr.in Petra C. Braun (geb. Gruber) ist Vorständin des Interdisziplinären Forschungsinstitutes für Entwicklungszusammenarbeit der Johannes Kepler Universität Linz, Mitglied des Beirats für Entwicklungspolitik des Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA), Vorstandsmitglied des Österreichischen Instituts für Nachhaltigkeit sowie von Slow Food in Oberösterreich. Die Sozialwirtin mit Schwerpunkt Umwelt und Entwicklung/Nachhaltigkeit hat bereits von 1996 bis 1999 als Forschungsassistentin am IEZ gearbeitet, war dann als Assistentin des Direktors der African Medical Research Foundation (AMREF) tätig und von 2001 bis 2010 Geschäftsführerin des Instituts für Umwelt – Friede – Entwicklung (IUFE) in Wien. Sie hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht und hält Lehrveranstaltungen und Vorträge, insbesondere zu Ernährungssicherung/­souveränität und nachhaltigen Agrar­ und Ernährungssystemen. Forschungsreisen führten sie unter anderem nach Südafrika, Tansania, Zimbabwe, Uganda, Äthiopien und Sri Lanka.
Weitere Infos: Dr.in Petra C. Braun, petra.braun@jku.at / www.iez.jku.at

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