Hilfstransport
120 Stunden Lemberg und zurück – samt Luftalarm und Raketenangriff
Wie exklusiv berichtet, organisierte Klaus Samhaber aus Dorf an der Pram Anfang April einen Hilfstransport in die Ukraine. Nun berichtet er über die strapaziöse Reise samt Raketenangriff.
DORF AN DER PRAM, LEMBERG. Und zwar transportierte Samhaber in Eigenregie ein Augendruckmessgerät für das Kinderkrankenhaus in Lemberg. "Nachdem ich im Jänner 2023 einen Hilferuf des Kinderkrankenhaus erhalten habe, nahm ich Kontakt mit der dortigen Leiterin der Augenabteilung, Natalia Gudyma und dem Direktor und Leiter des Krankenhauses, Dmytro Kvit, auf. In den nächsten beiden Monaten wurde das benötigte Augendruckmessgerät aus privaten Spendenmitteln organisiert und die nötigen Einfuhrpapiere besorgt", erzählt Samhaber der BezirksRundSchau.
Strapaziöse Reise
Für die strapaziöse Reise konnte Samhaber Felipe Dorfner, einen jungen Kollegen des Freiheitlicher Lehrervereins OÖ gewinnen. Los ging's am 1. April. "Nach einer 28-stündigen Fahrt erreichten wir Lemberg, die Hauptstadt des ehemaligen k.u.k. Kronlandes Galizien. Unser Quartier schlugen wir im Eurohotel unweit der Altstadt von Lemberg auf. An den nächsten beiden Tagen nahmen wir Termine wahr, übergaben das Augendruckmessgerät, besiegelten die Kooperation mit dem Kinderkrankenhaus Lemberg und flanierten in der wunderschönen Altstadt", erzählt Samhaber.
Täglicher Luftalarm
Der Aufenthalt im Kriegsland konfrontierte die beiden Helfer täglich mit der dortigen brutalen Realität. Dazu Samhaber: "Da wir zwei Luftalarme pro Tag hatten, erlebten wir auch den Alltag einer kriegsgebeutelten Zivilgesellschaft. Am 5. April – dem Tag unserer Abreise – erreichten fünf russische Raketen die Westukraine und schlugen in und um Lemberg ein, was uns ein etwas mulmiges Gefühl bei der Abreise bescherte." Nach einer 8-stündigen Wartezeit an der ukrainisch-polnischen Grenze, rigorosen Kontrollen und einer 21-stündigen Rückreise kehrten Samhaber und sein Begleiter wieder wohlbehalten zurück.
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