Bei Weißwurst und Bier ließen Firmenchefs ihrem Unmut freien Lauf

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SCHÄRDING. Zum Stammtisch ins Hotel Gugerbauer hatte die BezirksRundschau Firmenchefs aus der Region geladen, die bei Weißwurst und Bier mit Wirtschaftslandesrat Michael Strugl über ihre Anliegen und Probleme diskutieren konnten. Wie etwa der Geschäftsführer der Firma Krupa Dach aus Andorf, Hermann Kühberger. Er beklagte sich über zu starre Arbeitszeitregelungen, die es vor allem kleineren Unternehmen schwer mache, flexibel auf gegebene Arbeitsmarktsituationen zu reagieren.

Strugl weiß um das Problem, sieht aber Arbeiterkammer und Gewerkschaft in der Pflicht. "Auf betrieblicher Ebene funktioniert das. Auch die Mitarbeiter wollen das. Aber alleine bei den Reisezeiten für mehr Flexibilität zu sorgen, brachte einen Verhandlungs-Stillstand, weil die Sozialpartner im Gegenzug dafür eine sechste Urlaubswoche fordern."

Weiters macht den Schärdinger Betrieben das Ausbleiben öffentlicher Investitionen zu schaffen, wie Silvio Vitale, Geschäftsführer des Bauunternehmens Waizenauer & Ing. Schummer aus Taufkirchen beklagt: "Wir haben derzeit keinen einzigen öffentlichen Auftrag. Gott sei Dank sind wir Haus- und Hofbaumeister der Firma EVG, die stets investiert. Ich frage mich, warum nicht investiert wird, um die Arbeitsplätze zu sichern?" Darauf Strugl: "Wir haben kein Pulver mehr, um wie etwa 2008 investieren zu können. Zudem ist es für die öffentliche Hand durch den Stabilitätspakt nicht mehr möglich, Investitionen fremdzufinanzieren."

Auch Karl Niedermayer, Geschäftsführer der Firma Weißhaidinger Ingenieur-Holzbau aus Taufkirchen fordert ein Umdenken bei der Arbeitszeitregelung und verstärkt Aufträge von der öffentlichen Hand. Strugl sieht hier nur eine Möglichkeit, und zwar den privaten Konsum durch Steuerentlastungen anzukurbeln. "Das ist zwar gegen die eigene Parteilinie, aber notwendig." Gegenfinanziert soll diese Entlastung aber nicht durch Steuererhöhungen, sondern durch Einsparungsmaßnahmen werden. "Aber die Politik in Österreich ist dazu nicht im Stande", kritisiert Strugl, der sich auch unpopuläre Einsparungsmaßnahmen vorstellen kann. "Weil sie notwendig sind."

Lehrberuf aufwerten
Für eine infrastrukturelle Stärkung tritt Josko-Geschäftsführer Johann Scheuringer ein. "Man muss aufpassen, nicht das ganze Geld im Zentralraum zu investieren. Denn das hat zur Folge, dass die Leute auch dort hingehen. Deshalb gehören schwache Regionen aktiv gefördert." Und Malermeister David Reiter aus Raab würde sich eine Aufwertung der Lehre wünschen. Denn es gehe ihm gegen den Strich, dass der Lehrberuf einen derart schlechten Ruf genieße.

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Foto: Cityfoto
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