Pflegestarterausbildung
"Klassen bis auf den letzten Platz voll"
Pflegestarterausbildung wird ab Herbst 2024 im Klinikum Schärding angeboten. Die Vorbereitungen laufen.
SCHÄRDING. Mit der Pflegestarterausbildung gibt es erstmals in Oberösterreich einen derartigen Bildungsweg ab dem 15. Lebensjahr. Seit Herbst 2022 wird die Ausbildung bereits am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf und dem Klinikum Freistadt angeboten. Im September 2023 folgt das Salzkammergut Klinikum Gmunden. Ab September 2024 das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr sowie das Klinikum Schärding. Und die Nachfrage nach der Pflegestarterausbildung scheint bereits enorm zu sein, wie die Pflegedirektorin am Klinikum Schärding, Martina Bruckner, weiß.
"Wie eine erste Evaluierung in Kirchdorf und Freistadt zeigt, gibt es einen enormen Ansturm – die Klassen sind bis auf den letzten Platz voll."
"Wie eine erste Evaluierung in Kirchdorf und Freistadt zeigt, gibt es einen enormen Ansturm – die Klassen sind bis auf den letzten Platz voll." Deshalb geht Bruckner davon aus, dass die Nachfrage auch in Schärding entsprechend groß sein wird. Doch bevor es soweit ist, wird im Altbau des Klinikums noch ein entsprechender Klassenraum für bis zu 24 Teilnehmer adaptiert und mit entsprechendem, technischem Equipment ausgestattet.
Lückenschluss in der Pflege
Die Pflegestarterausbildung wird übrigens von der Oberösterreichischen Gesundheitsholding angeboten und ermöglicht den langersehnten Lückenschluss zwischen der allgemeinen Schulpflicht und dem möglichen Start einer Pflegeausbildung. Als Standortleiterin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Klinikum Schärding wird künftig Claudia Schmid agieren. "Endlich muss man nach Beendigung der Schulpflicht nicht mehr warten, sondern wird im ersten Jahr der Pflegestarter schon ab 15 Jahren perfekt auf die anschließende Ausbildung zur Pflege(-fach)assistenz vorbereitet", so Schmid zur BezirksRundSchau.
"Für uns als Gesundheits- und Krankenpflegeschule ist dies eine großartige Möglichkeit, junge Menschen schon nach der Schulpflicht für den Pflegeberuf zu begeistern."
"Für uns als Gesundheits- und Krankenpflegeschule ist dies eine großartige Möglichkeit, junge Menschen schon nach der Schulpflicht für den Pflegeberuf zu begeistern." Dem fügt Bruckner hinzu: "Die ersten eineinhalb Jahre dienen der reinen Vorbereitung der Schüler. Dabei wird auch viel Wert auf Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Im Vordergrund steht die Theorie, es findet quasi ein Trockentraining statt. Erst im zweiten Ausbildungsjahr, wenn die Schüler 17 Jahre alt sind, beginnt die eigentliche Praktikumsphase – dann auch im Umgang mit Patienten."
Vielfältige Möglichkeiten
Der Bedarf an Pflegepersonal nimmt auf jeden Fall zu, wie Bruckner weiß. "Die große Herausforderung ist der demografische Wandel. Weil es immer mehr ältere Menschen gibt und dadurch auch der Pflegebedarf steigt." Auch der Obmann des Schärdinger Sozialhilfeverbandes (SHV), Bezirkshauptmann Florian Kolmhofer, begrüßt die neue Pflegestarterausbildung. "Es gibt auch in der Landwirtschaftlichen Fachschule Andorf und in der Altenbetreuungsschule Andorf Ausbildungsangebote für Jugendliche, die sich für den Pflegeberuf entscheiden. Das Angebot am Klinikum ist ein weiterer wichtiger Baustein. Ich hoffe, dass es auch gut angenommen wird." Dafür wird das Klinikum Schärding künftig auf jeden Fall sorgen. So soll die Ausbildung in Pflichtschulen wie Polys, HAK oder Gymnasium entsprechend beworben werden.
Zur Sache
Mit der Pflegestarterausbildung ist der Einstieg für Interessierte erstmals nach der Pflichtschule möglich. Während im ersten Ausbildungsjahr neben der Allgemein- und Persönlichkeitsbildung auch theoretische Inhalte der Heimhilfe unterrichtet werden, können sich die Pflegestarter je nach Interesse für einen bestimmten Berufszweig entscheiden. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr und dem damit verbundenen optionalen Abschluss zur Pflegeassistenz qualifizieren sich die "Starter" für weitere Ausbildungen in der OÖG, wie der Pflegefachassistenz, Fachsozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit und medizinische Assistenzberufe. Unter Voraussetzungen ist das verkürzte Bachelor-Studium Pflege an der FH Gesundheitsberufe OÖ oder die verkürzte Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz OTA möglich.
Mehr Infos zur Pflegestarterausbildung gibt's hier
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.