Kurios: Schärdinger Kläranlage als Gemüsegarten
- Der Obmann des RHV Schärding, Roland Wohlmuth.
- hochgeladen von David Ebner
Kläranlage Schärding gilt als Gemüsegarten par excellance. Neben Melonen und Tomaten sorgt auch viel Unappetitliches für Erstaunen.
SCHÄRDING (ebd). Eigentlich sind Kläranlagen für die Säuberung von schmutzigen Abwässern bekannt – eigentlich. Nicht so in Schärding, denn dort gedeihen auf den Rückständen der Abwassersäuberung sogar unterschiedlichste Gemüse- und Obstsorten. "Das bisherige Highlight sind sicherlich Melonen", berichtet der Geschäftsführer des Reinhalteverbandes Schärding und Umgebung, Claus Hawliczek. "Ebenso wachsen bei uns Physalis, Sonnenblumen, Kürbisse, Brokkoli und Tomaten – wobei wir Tomaten eigentlich jedes Jahr haben", erläutert Hawliczek.
Doch wie kommt's? "Im Zuge der ersten Reinigungsschritte in der Kläranlage werden Störstoffe ausgewaschen. In den daraus resultierenden Sandresten, die gelagert und später etwa für den Straßenunterbau genutzt werden, gedeihen die Pflanzen. Deren Samen widerum gelangt durch den Waschvorgang zuhause in das Abwasser. Vor allem jene Pflanzen, die über einen widerstandfähigen Samen verfügen, überstehen die ersten Reinigungsschritte", so der Geschäftsführer.
Doch nicht nur wildwachsende Pflanzenpopulationen sorgen in Schärding für Erstaunen, sondern auch zahlreiche Fundstücke aus dem Kanal. Demnach werden von den Mitarbeitern der Kläranlage von Erwachsenenwindeln über Kleidungsstücke bis hin zu Handys, Besteck oder Fahrradschläuche alles möglich aussortiert. "Wie so etwas in den Kanal kommt, wissen wir selbst nicht", schüttelt RHV-Mitarbeiter Wolfgang Salletmayr den Kopf.
Auf die Frage nach dem bisher kuriosesten Fund meinte Salletmayrs Kollege Erich Schröckeneder: "Wir haben sogar einmal einen Finger gefunden, aber das ist schon 15 Jahre her."
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