Bauernmarkt Schärding
Ohne Bauernmarkt koa Musi
Wolfgang Wagner ist seit 2003 Geschäftsführer des Schärdinger Bauernmarktes, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut – auch bei Jüngeren.
SCHÄRDING. Im Interview spricht Wagner darüber, wie sich der Markt in 30 Jahren verändert hat – und was fehlt.
Seit 30 Jahren gibt es den Bauernmarkt am Stadtplatz. Was hat sich seither verändert?
Wagner: Sehr viel, weil am Anfang viele Leute skeptisch waren, weil die Bauern "selbst" ihre Produkte zum Markt brachten. Auch manche Geschäftsleute sahen eine Konkurrenz. Heute ist das anders, denn an Bauernmarkt-Wochenenden ist die Stadt voll, es ist Leben am Stadtplatz. Wenn kein Bauernmarkt stattfindet, herrscht in der Stadt "tote Hose ".
Es wird ja viel von Regionalität und Nachhaltigkeit gesprochen. Lässt sich dieser Trend auch am Bauernmarkt ablesen?
Am Bauernmarkt wird Regionalität groß geschrieben. Immer mehr Kunden suchen nach landwirtschaftlichen Produkten aus der Region – Tendenz stark steigend.
Inwieweit hat sich die Corona-Krise bisher bemerkbar gemacht?
Wir mussten ja im letzten Jahr unseren Bauernmarkt wegen Corona zwei Mal zusperren, aber viele Kunden haben uns die Treue gehalten und kommen öfter zum Markt. Jetzt halten wir uns natürlich an die Corona-Vorschriften, die von der Behörde vorgegeben wurden.
Wie hat sich generell die Kundenschicht verändert – wenn überhaupt. Wie sieht es mit jungen Kunden aus?
Wir haben viele Stammkundschaften, die stets mehr werden. Auch junge Leute sieht man immer öfter am Bauernmarkt. Durch die Grenzschließungen gehen uns natürlich zahlreiche Kunden aus Bayern ab.
Gibt es Anbieter, die Sie noch gerne am Bauernmarkt begrüßen würden?
Gerne hätten wir noch eine zusätzliche Brotbäckerin. Gefragt sind immer mehr Bio-Produkte, obwohl wir da gut aufgestellt sind.
Auf was freuen Sie sich bei einem Wochenmarktbesuch am meisten?
Auf das Treffen "meiner" Anbieter und auf viele Gespräche mit unseren Gästen.
Gibt es einen Geheimtipp, was man unbedingt probiert haben muss?
Da gibt es vieles. Köstliche Mehlspeisen, hervorragenden Most und vielleicht auch einmal Innviertler Kübelspeck.
Was ist Ihr absolutes Muss, wenn Sie den Bauernmarkt besuchen?
Wenn ich um 7 Uhr zum Markt komme, alle Anbieter ihren Standplatz haben und das Marktgeschehen ins Laufen kommt, gönne ich mir ein Surfleischbrot sowie ein Glas Most. Aktuell geht das coronabedingt aber nicht.
Inwieweit hat sich die Anzahl der Anbieter in den vergangenen Jahren verändert?
Die Anzahl ändert sich immer je nach Saison. Wir trachten danach, dass für jedes Produkt auch ein Anbieter vorhanden ist.
Was sind die Pläne und Ziele für die kommenden Jahre?
Wir bieten jetzt auch "Bauernmarkt ab Hof" an, wo unsere Kunden direkt bei unseren Anbietern einkaufen können. Viele verbinden dies mit einem Ausflug in die nähere Umgebung und können sich von der Regionalität der Bauernmarkt-Produkte selbst überzeugen.
Zur Sache
Der Schärdinger Bauernmarkt findet immer am ersten und dritten Samstag im Monat von 7.30 bis 12 Uhr am Stadtplatz statt. Einen eigenen Bauernmarktkalender gibt's bei allen Anbietern.
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