Gefahrenzone
Wenn Weg zur Bücherei zur Gefahr wird
Schwerverkehr durch Ortsgebiet bringt Kindergartenkinder in gefährliche Notlage. Doch es gäbe eine Lösung.
SUBEN. Seit Jahren stöhnt die Gemeinde unter zunehmendem Verkehr durchs Ortsgebiet. Für die Gemeindeverantwortlichen ein untragbarer Zustand. Ändern wird sich daran wohl so schnell nichts, denn laut Verkehrserhebungen, die in den vergangenen drei Jahren stattgefunden haben, sind es laut zuständiger Landesabteilung noch immer zu wenige Fahrzeuge. Die letzte Messung fand heuer von 5. bis 11. April statt. In diesem Zeitraum bretterten über 47.200 Fahrzeuge durchs Ortsgebiet. Der Anteil des Schwerverkehrs lag bei rund zehn Prozent. Und genau dieser zunehmende Lkw-Verkehr macht der Gemeinde immer mehr zu schaffen. In erster Linie der Sog, den die vorbeifahrenden Lkws entwickeln.
"Wir waren schockiert"
Davon weiß auch Kindergartenleiterin Iris Wölflingseder ein Lied zu singen. Seit dem neuen Kindergartenjahr besucht der Kindergarten in regelmäßigen Abständen die 2021 eröffnete Pfarr- und Gemeindebücherei im Haus der Regionen. Das Haus befindet sich hinter dem Gemeindegebäude. Dort ist auch der Kinderspielplatz untergebracht. Der Fußmarsch vom Kindergarten zur Bücherei beträgt entlang der Durchfahrtsstraße rund 250 Meter – und ist laut Wölflingseder jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung. "Wir waren schockiert, als wir uns mit 15 Kindern und vier Erwachsenen zum ersten Mal auf den Weg zur Bibliothek gemacht haben." Denn der enge Gehsteig und die vorbeifahrenden Lkws machten den Ausflug zum gefährlichen Unterfangen. Dabei setzt der Kindergarten vermehrt auf den Bibliotheksdienst, der sehr gut angenommen wird. "Von 35 Kindern sind es mittlerweile 21, die sich dafür angemeldet haben", so Wölflingseder. Besucht wird die Bibliothek ein bis zweimal pro Monat. Aber auch Besuche am Gemeindeamt gehören für die Kindergartenkinder zum pädagogischen Programm. "Wir wollen damit die Bindung der Kinder zum Ort stärken, sodass sie sich mit Suben identifizieren können und der Gemeinde langfristig verbunden bleiben." Freilich gäbe es auch den Weg über die Subener Bucht, wie Wölflingseder weiß. "Aber der ist länger und vor allem nicht barrierefrei. Wir haben aber immer wieder Kinder mit Beeinträchtigung im Kindergarten."
Geht um Familiensicherheit
Auch Bürgermeister Markus Wimmer weiß um die Thematik. "Mit dem Weg entlang der Straße stoßen wir aktuell an unsere Grenzen. Der Gehsteig ist für so viele Kinder einfach zu eng. Das betrifft ja nicht nur den Kindergarten, sondern auch die Volksschule. Im Grunde alle Bürger." Da sich die Situation in absehbarer Zeit nicht entschärfen lässt, bringt Wimmer einen barrierefreien Übergang über die Subener Bucht ins Spiel. "Mit entsprechender Unterstützung des Landes wäre das machbar", ist das Gemeindeoberhaupt überzeugt. Schließlich gehe es um die Familiensicherheit. Apropos Sicherheit: Wie Wimmer sagt, wird im Bereich Schnelldorf der Rad- und Gehweg verbreitert. Im Dezember soll es dazu eine Begehung geben. Die Umsetzung soll bereits 2023 erfolgen.
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