Warum wird Raubwild bejagt?
Wo die Jagd für andere aufhört, fängt sie für die über 1100 Jägerinnen und Jäger des Bezirkes Schärding erst an.

Jagdhund Chico nach erfolgreicher Marderjagd | Foto: Fotorecht Jagd Bezirk Schärding
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  • Jagdhund Chico nach erfolgreicher Marderjagd
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Wir sind dankbar für die zahlreichen positiven Reaktionen und die Wertschätzung, die uns als Jägerinnen und Jäger des Bezirkes Schärding entgegengebracht wird.

Angesichts dessen nehmen wir gerne die Anregungen auf und beantworten hiermit einige Fragen zur Raubwildbejagung. In diesem Fachbereich gibt es häufig Missverständnisse und falsche Informationen bei der Bevölkerung.

Daher betrachten wir es als unsere Aufgabe, zur Aufklärung beizutragen und ein genaueres Verständnis für die Notwendigkeit und die Methoden des Beutegreifer Managements zu vermitteln.
Wo die Jagd für andere aufhört, fängt sie für die über 1100 Jägerinnen und Jäger des Bezirkes Schärding erst an.

Warum ist die Raubwildbejagung wichtig für den Erhalt der Wildbestände und die Gesundheit der Natur?
Die Raubwildbejagung ist wichtig, um die Balance im Ökosystem unserer Kulturlandschaft zu erhalten und die Wildbestände vor sogenannten Überpopulationen zu schützen. Sie trägt zur Gesundheit der Wildarten und zur Vielfalt der Natur bei.
Wir leben eben in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft und so haben wir in den Lebensraum der Wildtiere massiv eingegriffen. Dort wo der Mensch zu Hause ist, funktionieren die natürlichen Regelmechanismen der Wildtierpopulationen nicht von selbst bzw. zu Lasten einzelner Arten, die schlecht mit der Kulturlandschaft zu Recht kommen. Eine Koexistenz von Menschen und Wildtier in unserer Zivilisation ist ohne Regulation durch die Jagd nicht möglich. Gegenteilige Behauptungen entsprechen nicht der Realität. Das Suggerieren anderer Tatsachen in populistischer Absicht hilft weder Mensch noch Natur.
Und auch so mancher Halter "glücklicher Hühner" ist froh, wenn die Fuchs- und Marderbestände geringer sind. Es kommt leider immer wieder vor, dass die schlauen Beutegreifer in der Nacht in die Ställe gelangen und ein "Massaker" anrichten.

Welche Auswirkungen kann eine zunehmende Population von Raubtieren auf die Wildbestände und das Ökosystem haben?
Eine zunehmende Population von bestimmten Beutegreifer-Arten kann zu einem Rückgang von Bodenbrütern und Niederwild wie Feldhasen führen. Sie können auch Krankheiten wie die Tollwut, Staupe, Räude oder Fuchsbandwürmer übertragen und damit eine Gefahr für Haus-, Nutztiere und Menschen darstellen. Ist das Verhältnis von opportunistischen Beutegreifern, also Raubwildarten, die ein breites Nahrungsspektrum haben und sich in der Kulturlandschaft wohl fühlen, und Beutetieren erst einmal in einem derart kritischen Stadium, ist die Korrektur dieser Entwicklung ein langer und schwieriger Prozess. Auch bei den Krankheiten. Einige können sich noch an das Auftreten der Tollwut und die damit verbunden Maßnahmen und Sperrzonen erinnern. Ähnliches müssen wir derzeit beim Schwarzwild mit der Afrikanischen Schweinepest befürchten, sollte sie Österreich erreichen.

Wie kann eine gezielte Raubwildbejagung zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen?

Durch eine gezielte Raubwildbejagung können wir die Populationen regulieren und damit das Gleichgewicht im Menschen dominierten Ökosystem erhalten. Dies trägt zur Gesundheit der Natur und zur Aufrechterhaltung der Artenvielfalt bei. Es geht in der Jagd nie um das Ausrotten einer Wildart, sondern immer um ein ausgewogenes Verhältnis und um Koexistenz und den Spannungsbogen verschiedener Bedürfnisse.

Welche Herausforderungen müssen Jägerinnen und Jäger beim Beutegreifer-Management meistern?
Jägerinnen und Jäger müssen die Gewohnheiten und Lebensräume des Raubwildes verstehen und kennen, um effektiv jagen zu können. Sie müssen auch sicherstellen, dass die Jagd ethisch und nachhaltig durchgeführt wird. Die Weidgerechtigkeit ist den Jägerinnen und Jägern sehr wichtig.

Wie können Jägerinnen und Jäger sicherstellen, dass die Jagd auf Raubwild ethisch und nachhaltig durchgeführt wird?
Die Jagd auf Beutegreifer muss, wie erwähnt, ethisch und nachhaltig sein. Dies bedeutet, dass sie zur Regulierung durchgeführt wird und dass die Tiere respektvoll behandelt werden. Der Schutz der Muttertiere ist auch in der Raubwildbejagung wichtig.
Als Jägerinnen und Jäger zeigen wir die Achtung vor dem Geschöpf durch Bräuche und Rituale wie zum Beispiel ein ehrenvolles und feierliches zur Strecke legen oder durch das Verabreichen eines Bruches, also ein „Tannenzweigerl“, an den Jäger und inne halten vor dem erlegten Tier. Der kürzlich abgehaltene Raubwildtag im Gasthaus Stadler ist ein Beispiel davon.


Wie können wir die Jägerinnen und Jäger in ihrem Einsatz für die Bejagung der Beutegreifer unterstützen?

Wir können die Jägerinnen und Jäger in ihrem Einsatz für die Beutegreifer-Bejagung unterstützen, indem wir ihre Arbeit verstehen und die Bedeutung ihrer Bemühungen für den Erhalt der Wildbestände und die Gesundheit der Natur wertschätzen.
Ebenso können wir sämtliche Wildtiere und die Arbeit der Jäger unterstützen und die Natur genießen, indem wir die Wege in den Feldern, Wiesen und Wäldern möglichst nicht verlassen und die Hunde in vielen Situationen an der Leine führen. Das ist generell ein wichtiger Beitrag im Sinne unserer gesamten Kulturlandschaft und zur Verminderung von Schäden in den land- und forstwirtschaftlichen Kulturen.

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