Hohe Nachzahlung
Mechaniker sollte im Krankenstand gekündigt werden
Ein Mechaniker aus dem Bezirk Schärding sollte nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit im Krankenstand gekündigt werden – doch daraus wurde nichts.
BEZIRK SCHÄRDING. Seit 1992 hatte ein Mechaniker aus dem Bezirk Schärding bei einem Autohaus in seinem Heimatort gearbeitet. Im Frühjahr 2021 wurde er krank. Nachdem der Krankenstand einige Monate angedauert hatte, zitierte ihn sein Chef in die Firma und teilte ihm mit, dass er „von der Firma nichts mehr zu erwarten habe“. Verunsichert durch diese Aussage suchte der Mechaniker in der Bezirksstelle der Arbeiterkammer Schärding Hilfe. Auf seiner letzten Lohnabrechnung war ersichtlich, dass das Arbeitsverhältnis mit August 2021 beendet war. Der Arbeitgeber hatte seinen Mitarbeiter aber weder gekündigt, noch bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) abgemeldet. Somit war nach Ansicht einer AK-Expertin das Arbeitsverhältnis aufrecht.
Jahrelang zu wenig Geld bekommen
In der Beratung stellte sich zudem heraus, dass der Mechaniker falsch eingestuft war und daher jahrelang zu wenig bezahlt bekommen hatte. Aufgrund der kurzen Verfallsfristen konnte jedoch nur die Lohndifferenz für die letzten sechs Monate nachgefordert werden. Letztlich einigten sich der Arbeitnehmer und der Unternehmer auf einen außergerichtlichen Vergleich. Das Arbeitsverhältnis wurde einvernehmlich aufgelöst, eine Abschlagszahlung, die Abfertigung und die Lohndifferenz wurden ausbezahlt. In Summe erhielt der Mann eine Nachzahlung von rund 36.000 Euro.
19 Millionen Euro erkämpft
Längst kein Einzelfall, wie es aus der Arbeiterkammer Schärding heißt. So wurden alleine im Bezirk in den vergangenen 30 Jahren mehr als 137.000 Menschen beraten. In arbeitsrechtlichen Angelegenheiten konnten mehr als 19 Millionen Euro für die Mitglieder erkämpft werden. „In unseren Bezirksstellen bekommen unsere Mitglieder das komplette Service der Arbeiterkammer in höchster Qualität geboten und das direkt vor Ort“, so AK-Präsident Andreas Stangl. „Während andere Organisationen ihre Angebote vor Ort einschränken, setzen wir verstärkt auf Regionalisierung“, erläutert der AK-Präsident.
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