Depression – die verborgene Volkskrankheit
BEZIRK (ebd). Der 1. Oktober steht jährlich im Zeichen der Depression. Eine Krankheit, an der rund 400.000 Menschen in Österreich leiden – und ein Begriff, der mittlerweile leider überaus leichtfertig verwendet wird. Tatsächlich müssen sich Betroffene jedoch mit ernstzunehmenden Symptomen und Problemen auseinandersetzen, deren Bewältigung eine große Herausforderung darstellt.
Nahezu jeder Mensch leidet ab und zu an gedrückter Stimmung. Der Übergang von einer zeitweiligen depressiven Verstimmung hin zu einer tatsächlichen Depression ist dabei oft fließend. Nicht immer steht ein traumatisches Lebensereignis hinter dem Ausbruch der Erkrankung. „Manche Menschen führen nach außen ein geordnetes und glückliches Leben und erkranken trotzdem an einer Depression“, informiert Brunhilde Rockenschaub, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin am LKH Schärding, „gerade diese Situation macht es ihnen und ihrem direkten Umfeld sehr schwer, dieses innere Leiden anzuerkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.“
Merkmale einer Depression
Depressive Menschen leiden wochenlang unter gedrückter Stimmung, Interessens-, Hoffnungs-, Freudlosigkeit und vermindertem Antrieb, also erhöhter Ermüdbarkeit und Aktivitätseinschränkung. Dies macht sich auch in einer Störung des Gehirnstoffwechsels bemerkbar. Die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin, die für das seelische Wohlbefinden zuständig sind, werden nicht in ausreichendem Maße übertragen. Daraus resultieren Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Unruhe, Schuldgefühle bis hin zu Selbsttötungsgedanken. Verstärkt werden diese Symptome gerade in nebeligen Gegenden oft durch die Jahreszeiten Herbst und Winter. „Es ist sehr wichtig, dass Betroffene wissen, dass es sich bei ihrem Befinden um eine Krankheit handelt“, betont die Expertin, „genau wie andere gesundheitliche Beschwerden kann diese heute gut behandelt werden.“ Die Kombination moderner Antidepressiva mit einer Psychotherapie hat sich hier als besonders wirksam erwiesen.
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