Vollbrand im Tunnel!

Kalt, dunkel, ungemütlich. Die Einsatzkräfte im Bezirk Schwaz wurden auf die Probe gestellt.
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  • Kalt, dunkel, ungemütlich. Die Einsatzkräfte im Bezirk Schwaz wurden auf die Probe gestellt.
  • hochgeladen von Barbara Schießling

SCHWAZ. Angekommen am Bahnhof in Hall stellte man sofort fest: Die Einsatzübung in der Unterinntaltrasse zwischen Kundl und Baumkirchen, die am 9. Dezember 2012 in Betrieb gehen wird, fand neben der Presse auch bei den Tirolern reges Interesse.

Direkt bei der Registrierung wurden die 250 Statisten auf die Notausgänge 3 bis 6 aufgeteilt, zur Erkennung erhielt jeder eine Startnummer. Währenddessen wurden einen Raum weiter die „Verletzten“ geschminkt und auf ihre Rolle vorbereitet. Dabei bewiesen so manche ihr schauspielerisches Talent, speziell eine von ihnen sorgte später im Tunnel mit ihren bis ins Mark erschütternden Schreien für eine gehörige Portion an Realitätsfaktor. Pünktlich um 13:30 Uhr startete der ÖBB-Zug seine Fahrt in den Terfener Tunnel.

Besonders aus der Sicht der Lok wirkt das Innere der Unterinntaltrasse kolossal. Früher als geplant traf der Zug an der „Unfallstelle“, die von der Schweizer Firma Gruner (zuständig für das Sicherheitsmanagement der Trasse) geplant wurde, ein. Nach 15-minütiger Wartezeit versuchte Lokführer Arnold Weber, den Notruf abzusetzen. Erfolglos, da es im Tunnel noch Netzprobleme beim Funk gibt. Über die interne Disposition konnte der Alarm 5 Minuten später ausgelöst werden mit dem Szenario: Vollbrand im 2. Waggon.

Auf Gefechtsstation
Lok aus, keine Spannung mehr auf den Gleisen, Türen entriegelt, die Übung beginnt. Durch die Lautsprecher informiert der Schaffner die Fahrgäste über die Situation. Die Selbstrettung wird initiiert, alle Unverletzten begeben sich ruhig und im Gänsemarsch zu ihren zugewiesenen Notausgängen. Zurück bleiben neben den „Verletzten“, Übungsleiter Stephan Gundel mit seinem Team und die Beobachter der ÖBB, Rettung und Feuerwehr. 10 Minuten nach der Alarmierung ist überirdisch die Feuerwehr eingetroffen. Noch dürfen sie den Tunnel nicht betreten, erst muss in Fritzens der Erdungsschalter überprüft werden. Die Minuten verstreichen und der Tunnelabschnitt füllt sich mit Rauch von der Nebelmaschine. Um 14:32 Uhr hat die Feuerwehr die Freigabe erhalten. Die ersten Florianijünger betreten mit Atemschutz den Tunnel. Während ein Trupp sich an die Brandbekämpfung macht, checkt der zweite den ersten Waggon auf der Suche nach Verletzten. „Ahhh, hilfe! Hallo? Hilfe?“, verzweifelte Rufe vom anderen Ende des Zuges.

75 Minuten
Ein Waggon nach dem anderen wird überprüft, ein Verletzter nach dem anderen wird aus dem Tunnel mittels Trage an die Erdoberfläche gebracht. Im hellen Tageslicht kümmern sich Dutzende Rettungssanitäter um die Verletzten. Auch wenn es eine Übung ist, geholfen wird wie im Ernstfall.

Während sich die Unverletzten bei der Sammelstelle registrieren, die Beobachter Notizen auf ihrem Klemmbrett machen und die Einsatzleiter die Lage und nächsten Schritte besprechen, wird „Brand aus“ gemeldet und 75 Minuten nach Alarmierung der letzte Verletzte geborgen. Es mag nicht alles reibungslos abgelaufen sein, dennoch war es für alle Beteiligten eine nützliche, informative Rettungsübung, die zeigte, mit wieviel Engagement und Professionalität die Einsatzkräfte des Bezirkes arbeiten.

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