Neuer KEM-Manager in der Region

Georg Oberzaucher hat in seinem Ingenieursberuf bereits mit dem Thema Energie zu tun | Foto: KK
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  • Georg Oberzaucher hat in seinem Ingenieursberuf bereits mit dem Thema Energie zu tun
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SEEBODEN (ven). Die WOCHE sprach mit Georg Oberzaucher. Er ist neuer Manager der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Millstätter See, die sich über drei Gemeinden spannt.

WOCHE: Sie sind nun Ansprechpartner in Sachen Energie und Umwelt für die Gemeinden Spittal, Seeboden und Lendorf. Welche Erfahrung bzw. Voraussetzungen bringen Sie für diese Funktion mit?
OBERZAUCHER: Energiethemen begleiten mich schon seit geraumer Zeit. Aufgrund meines Architekturstudiums und im Rahmen meiner selbständigen Tätigkeit des Ingenieurbüros liegen die Schwerpunkte unter anderem in den Bereichen Energieausweisberechnung sowie Energieberatung. Als zertifizierter Energieberater wickle ich auch durch das Land Kärnten geförderte Vor-Ort-Beratungen ab. Kenntnisse der einschlägigen Förderungsrichtlinien sowie Erfahrung in der Projektabwicklung sind zusätzlich nützliche Voraussetzungen für die neue Aufgabe als KEM-Manager.

Warum haben Sie sich als KEM-Manager beworben?
Speziell im Raum Oberkärnten zeigt sich ein großes Potential, um in den Bereichen Energie, Klima und Umwelt maßgebliche Verbesserungen zu erreichen. Die Stelle des Klima- und Energie- Modellregionsmanagers spielt dabei eine zentrale Rolle, um diese zukunftsweisenden Entwicklungen bestmöglich zu begleiten. Darüber hinaus ist Stelle sowohl inhaltlich als auch vom Zeitumfang eine optimale Ergänzung zu meinen sonstigen Tätigkeiten.

Sie sind ja auch bei den Millstätter Grünen aktiv. Die Umwelt liegt Ihnen also am Herzen….
Ich habe in den ersten Tagen in den drei teilnehmenden Gemeinden bereits viele politische Entscheidungsträger aus unterschiedlichen Fraktionen kennengelernt und ich kann nur sagen, dass die Umwelt allen am Herzen liegt. Da man als KEM-Manager doch viele Aufgaben im kommunalen Bereich zu erledigen hat, ist eine Kenntnis der politischen Abläufe natürlich ein gewisser Vorteil.

Vor einigen Jahren zusammen mit weiteren Modellregionen in Österreich vom Klima- und Energiefonds ins Leben gerufen, lautet das Ziel: „Zero Emission Austria.“ Wie könnte das in der KEM Millstätter See erreicht werden?
Aufgrund der vorhandenen natürlichen Ressourcen und der bestehenden Strukturen eignet sich die Region bestens um hier einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Hier haben einerseits die Kommunen eine entsprechende Vorbildwirkung, andererseits gilt es aber auch eine möglichst breite Beteiligung von Privaten und Betrieben zu erreichen. Die Liste der möglichen Betätigungsfelder ist auf alle Fälle sehr lang.

Die KEM Millstätter See befindet sich derzeit noch in der Konzeptphase. Was bedeutet das genau?
Das Programm des Klima- und Energiefonds gibt eine klar definierte Struktur zur Umsetzung vor. In einem ersten Schritt gilt es ein sogenanntes Umsetzungskonzept zu erarbeiten, bei dem neben einer lokalen Energiedatenerhebung auch eine Stärken und Schwächen Analyse der Region durchgeführt wird. Zugleich werden aber auch bereits konkrete Maßnahmen definiert, die dann in den Folgejahren zur Umsetzung gelangen sollen.

Wieviel Budget stehtzur Verfügung? Wie wird es eingesetzt?
Die Projektkosten für das Konzept und die Umsetzungsphase wurden mit ca. 177.400 Euro budgetiert. Davon werden 125.000 Euro seitens des Klima- und Energiefonds gefördert und der Restbetrag in der Höhe von 52.400 Euro wird von den teilnehmenden Gemeinden entsprechend ihrer Größe aufgebracht. Darin nicht enthalten sind die Kosten für ein externes Qualitätsmanagement.

Welche Maßnahmen haben Sie im Auge? Was ist bereits vorhanden, was könnte ausgebaut werden?
Da sowohl die Stadtgemeinde Spittal als auch die Marktgemeinde Seeboden bereits aktive e5-Gemeinden sind, gibt es hier bereits sehr gute Grundlagen und realisierte Projekte. Aber auch in der Gemeinde Lendorf wurden in den vergangenen Jahren klimarelevante Projekte wie z.B. die thermische Sanierung von Gemeindeeigenen Gebäuden oder die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED in Angriff genommen. Jetzt gilt es diese Initiativen zu bündeln, neue Projekte zu entwickeln und vor allem auch umzusetzen.

Wo sehen Sie Potential in der KEM?
Großes Potential sehe ich vor allem in dem Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Denn wenn es uns gelingt die regional verfügbaren Ressourcen zu nutzen, leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern tragen auch zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei. Einen großen Vorteil sehe ich auch durch den Projektträger Regionalverband Nockregion. Hier können vor allem die Synergien mit den anderen Projekten und insbesondere den beiden weiteren Klima- und Energie-Modellregionen innerhalb des Regionalverbandes genutzt werden.

Worauf könnte der Fokus gelegt werden?
Das Spannende am Projekt ist die Breite der Themenfelder. Einerseits geht es um Themen der Information, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung. Andererseits werden uns u.a. die Themen der Energieerzeugung z.B. in Form von erneuerbaren Energien, eine Steigerung der Energieeffizienz wie beispielsweise thermische Sanierungen aber auch die Mobilität durch den Prozess begleiten.

Wohin geht die Reise?
Wichtig ist mir, dass alle Interessierten die Möglichkeit haben, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen, daher soll der Prozess auch möglichst offen gestaltet werden.

Steckbrief:

Name: Georg Oberzaucher
Geburtstag: 01.05.1981
Wohnort: Millstatt
Familie: Verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Selbständig – Ingenieurbüro (Schwerpunkte: Innenarchitektur, Gebäudeenergie, Barrierefreiheit)
Hobbies: Fußball
Vorbilder: Menschen, die sich für die Gemeinschaft engagieren
Lebensmotto/Ziele: Unsere hohe Lebensqualität für die nächsten Generationen sichern

Infobox zur Region:

Klima und Energiemodellregion: KEM – Millstätter See
Beteiligte Gemeinden: Spittal an der Drau, Seeboden am Millstätter See, Lendorf Einwohner: ca. 23.600
Projektträger: Regionalverband Nockregion

Georg Oberzaucher hat in seinem Ingenieursberuf bereits mit dem Thema Energie zu tun | Foto: KK
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