Nach dem Schlemmen kommt der große Müll
Nach den Weihnachtsfeiertagen, in denen geschlemmt wird, häufen sich die Lebensmittel- und Verpackungsabfälle in den Mülltonnen. Richtiges Einkaufen und Entsorgen hilft.
SPITTAL (ven). Die Weihnachtszeit ist auch die Zeit des Schlemmens und Genießen. Die Supermärkte werden vor den Feiertagen quasi leergekauft. Was nach dem "großen Fressen" übrig bleibt, sind tonnenweise Lebensmittel- und Verpackungsabfälle. Bettina Leiner vom Abfallwirtschaftsverband Spittal rät, bereits beim Einkauf an die Entsorgung zu denken.
Kunststoff in Biotonne
"Jährlich werden österreichweit rund 157.000 Tonnen Lebensmittel in die Restmüll-Tonne geworfen", beginnt Leiner, die für Abfall- und Umweltberatung zuständig ist. "Dabei wäre die richtige Trennung doch so wichtig. Man soll nichts mischen und Kunststoff sowie -verpackungen gehören in die gelbe Tonne oder in den gelben Sack", so die Expertin. Das Problem: Bei der Trennung kann der Kunststoff nicht heraussortiert werden und gelangt in Kleinteilen in den Entsorgungskreislauf.
"Der Hauptfaktor bei den Lebensmittelabfällen ist zwar der Kunststoff, aber auch Metall wie Dosen, Glas und auch Altkleider. Die Menschen denken leider 'Aus den Augen, aus dem Sinn'", sagt sie.
Bewusst einkaufen
Um große Abfallmengen zu vermeiden, sollte man bereits bewusst und vorausschauend einkaufen. "Am besten wären Gebäckssackerln und bewusst bei Obst und Gemüse die Stärkesäcke verwenden. Die gibts es auch bereits in einigen Supermärkten. Sie verrotten mit. Wenn es keine Stärkesäcke gibt, kann man auch Papiersäcke nehmen", rät Leiner. Die Stärkesäcke würden sich auch gut zur Lagerung eignen, da sie atmungsaktiv sind. "Ich habe das selbst getestet, die Lebensmittel schimmeln darin nicht", erzählt sie.
Christbaum abräumen
Wenn die Feiertage vorbei sind und der Christbaum anfang Jänner seine ersten Nadeln verliert, geht es auch darum, diesen richtig zu entsorgen. "Die Gemeinden bieten Abholungen an und bringen sie zu uns. Man kann sie natürlich auch kostenlos direkt zu uns bringen, wir kompostieren die Bäume zum Nock-Kompost." Ganz wichtig dabei ist: "Der Baum muss völlig von Schmuck und Lametta abgeräumt sein. Denn dies gehört unbedingt in den Restmüll!", sagt Lainer.
Zur Sache:
Jährlich landen rund 157.000 Tonnen Lebensmittel - verpackt und unverpackt - sowie Speisereste im Restmüll
Das sind 15 Prozent des Restmülls in Österreich
Die Menge entspricht einer Menge an Lebensmitteln (ohne Getränke und Milch), die etwa eine halbe Million Menschen in einem Jahr zuhause konsumieren
Jeder Österreicher wirft jährlich 19 Kilogramm weg
Das entspricht rund 380 Semmeln pro Person im Jahr
Pro Haushalt und Jahr werden Lebensmittel im Wert von durchschnittlich rund 300 Euro weggeworfen
Am häufigsten entsorgt werden Brot-, Süß- und Backwaren (28 Prozent)
Auf Platz zwei der Lebensmittelabfälle kommen Obst und Gemüse (27 Prozent)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.