Video und Chat
Notruf Niederösterreich präsentiert EmergencyEye

Mit dem 14. März 2024 führt Notruf Niederösterreich als erste österreichische Notrufleitstelle das Kommunikationssystem „EmergencyEye“. Hierbei handelt es sich um eine Software, die es der Leitstelle ermöglicht, auf das Smartphone des Anrufenden zuzugreifen. Die Plattform kann für die verschiedensten Anwendungen im Notfall, der Telemedizin und der Gesundheitsberatung eingesetzt werden. Videos und Fotos werden nicht gespeichert, lediglich ein Protokoll, welches sich der Anrufer im Anschluss zusenden lassen kann, wird gesichert.

NÖ/ ST. PÖLTEN. Mit „EmergencyEye“ erfährt man in Niederösterreich einen großen Schritt Richtung Weiterentwicklung. Denn: Ab jetzt können Anrufer ihre Anliegen per Video, Chat und Fotos übermitteln. Angenommen, Ihr Kind bekommt plötzlich einen Ausschlag: Bisher war eine telefonische Einschätzung eher schwierig. Ab jetzt kann man per Live Video direkt z. B. einen Ausschlag, eine Verletzung herzeigen. Es kann auch eine dritte Person, zum Beispiel ein Arzt, hinzugeschaltet werden. So hat man eine schnelle Kommunikation und Einschätzung, ob man einen Krankenwagen benötigt, einen Arzt aufsuchen solle oder ob man sich selber behandeln kann. Das neue Kommunikationssystem hat noch weitere Vorteile.

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So geht's

Das System soll immer dann (freiwillig) zum Einsatz kommen, wenn der Patient nicht klar definieren kann, was er hat. Der Anrufer wird in weiterer Folge gefragt, ob das „EmergencyEye“ aktiviert werden darf. Wenn ja, gibt die Leitstelle die Telefonnummer des Anrufers ein, dieser erhält daraufhin eine Benachrichtigung, die er manuell bestätigen muss. Sofort taucht bei der Leitstelle der Standort auf. Es gibt drei Möglichkeiten zu kommunizieren: Live Video, Chat und Fotos. So können Verletzungen, Ausschläge usw. direkt vom Team angesehen werden und der Situation entsprechend gehandelt und beraten werden.

Manuell muss der Anrufer den Zugriff erlauben. | Foto: Tanja Handlfinger
  • Manuell muss der Anrufer den Zugriff erlauben.
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Hilfeleistung gezielt koordinieren

NÖGUS Vorsitzender Landesrat Christoph Luisser erklärt im Rahmen einer Pressekonferenz:

„Um unseren Notrufmitarbeitern diese Möglichkeit zu bieten, haben wir in Österreich das System EmergencyEye eingeführt. Dieses innovative System ermöglicht es unserer Leitstelle, mit Zustimmung des Anrufers, auf dessen Smartphone zuzugreifen. So können wir die Kamera und andere Funktionen des Geräts wie die Standortbestimmung nutzen. Dies erlaubt es uns, ein präziseres Bild der Situation zu erhalten und die Hilfeleistung gezielter zu koordinieren.“

Bisher war man am Notruf immer darauf angewiesen, dass der Anrufende die Situation vor Ort genau beschreibt. Er betonte, dass bisherige Notrufe auf die verbale Beschreibung des Anrufers angewiesen waren, was zu Missverständnissen und ungenauen Einschätzungen führen konnte, wodurch im Ernstfall schwerwiegende Probleme entstehen könnten.

Notruf Niederösterreich präsentiert das neue Kommunikationssystem "EmergencyEye". | Foto: Tanja Handlfinger
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Stetige Weiterentwicklung

„Der Einsatz im medizinischen Notfall ist eine immense Weiterentwicklung. Der Stellenwert des Notrufexperten als erster professioneller Helfer am Notfallort, wurde die letzten Jahre immer weiterentwickelt und einer höheren Bedeutung zugeführt.“ erklärt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

„Täglich werden hunderte Notrufe, ohne den Notfallort oder den Patienten zu sehen, beantwortet. Dies ist jetzt aber mit EmergencyEye möglich, damit kann sichergestellt werden, dass die Situation entsprechend der Einschätzung des Anrufenden auch so ist und damit gezielter die Einsatzkräfte alarmiert werden“,

so Landesrätin Königsberger-Ludwig.

Position des Patienten wird übermittelt

EmergencyEye bietet noch viele weitere Funktionen, welche für eine Leitstelle eine hohe Bedeutung haben.

„Wir erhalten zwar fast von allen Mobiltelefonen die Positionen laufend während eines Notrufgesprächs, übermittelt. Dies bietet nun eine zweite Sicherheitsschiene, sollte die Position nicht übermittelt werden, sei es aus technischen Gründen oder weil beispielsweise kein Notruf, sondern z. B. eine Krankentransportnummer gewählt wurde“,

beschreibt Notruf Niederösterreich Geschäftsführer Josef Schmoll den Zusatznutzen der Ortung.

Chat mit zwölf Sprachen

Eine besondere Funktion stellt auch eine Chatmöglichkeit dar. Hier kann nach demselben Ablauf eine schriftliche Kommunikation zwischen Leitstelle und Hilfesuchendem durchgeführt werden. Sei es aus Gründen einer Kommunikationsbarriere, wenn der Anrufer entweder von Haus aus eine Sprach- oder Höreinschränkung hat, oder aufgrund des Notfalls akut eingetreten ist. Der Chat hat auch eine Übersetzungsfunktion für mehr als 12 unterschiedliche Sprachen.

Beratung via Video bietet Dringlichkeitseinschätzung

Notruf Niederösterreich Geschäftsführer Christian Fohringer bringt den weiteren Einsatzzweck, die Telemedizin zur Sprache:

„Die Konsultation via Video kann sowohl im niederschwelligen Bereich für kleinere gesundheitliche Anliegen erfolgen, als auch in akuten Notfällen, wo Notärzte Sanitäter direkt in der Befundung und Behandlung unterstützen können.“

Gerade in der Gesundheitsberatung bedeutet die audiovisuelle Kommunikation eine unglaubliche Verbesserung in der Beratungsqualität und Dringlichkeitseinschätzung. Ein weiterer Pluspunkt ist die Nutzung einer Videokonferenz – einer Videosprechstunde sozusagen – von Angesicht zu Angesicht kann nun mit dem Hilfesuchenden besonders eingehend eine Beratung durchgeführt werden.

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