Der Blindenführhund

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Was ist eigentlich ein Blindenführhund?
Ein Blindenführhund ist für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen, die Hunde mögen, ein vierbeiniger, pelziger, unverbrüchlicher Freund und gleichzeitig ein hochwertiges Hilfsmittel, das ihnen ein unglaubliches Ausmaß an Mobilität und Unabhängigkeit schenkt. Gleichzeitig ist er ein eigenständiges Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, sozusagen ein Familienmitglied, für das der Hundeführer ein Hundeleben lang Verantwortung trägt. Wer dazu nicht bereit ist, sollte bei unbelebten Hilfsmitteln bleiben. Nicht jeder Hund, der mit einem blinden Menschen geht und dem gar ein Führgeschirr umgehängt wurde, ist jedoch schon ein Blindenführhund.

Vorteile eines Blindenführhundes
Die/Der Sehbehinderte und Blinde ist mit einem gut ausgebildeten Blindenführhund viel selbständiger und unabhängiger unterwegs. Auch kann sie/er zu jeder Zeit seinen eigenen Bedürfnissen folgen und fühlt sich auch in fremder Umgebung viel sicherer und hat dadurch auch weniger Stress und kann sich so auch etwas leichter selbst orientieren.

Blindenführhunde geben ein großes Gefühl der Sicherheit. Sehbehinderte und Blinde haben dadurch auch größere Lebensqualität und leben gesünder, da sie sich sehr viel im freien bei jedem Wetter aufhalten und der Hund ja auch seine “Geschäfte” verrichten muss. Darum sollte sich auch jede/jeder Blinde und Sehbehinderte sich vor Anschaffung eines Blindenführhundes ihre/seine Gedanken machen und Erkundigen bei Blindenverbänden und Blindenführhundeschulen einholen.

Darum auch hier ein Appell an alle Sehbehinderten und Blinden – bitte beachten Sie bei der Anschaffung eines Blindesführhundes folgende Fragen:

1. Sind sie überhaupt ein Hundetyp?

2. Die Haltung eines Hundes sind sehr kostenintensiv (Tierarztkosten, Futterkosten, Haftpflichtversicherung, etc.). Sehr gut wäre eine Krankenversicherung, denn wenn man als MindestpensionistIn nicht soviel Geld hat, kann man sich unter Umständen eine Operation des Hundes nicht leisten. Aus diesem Grund ist es besser einen jährlichen Betrag an die Hundekrankenversicherung zu bezahlen, denn man bekommt ja zwei doppelte Pensionen und da ist zum Beispiel der jährliche Tierarztbesuch sowie Haftpflicht und Krankenversicherung vom Hund inkludiert. Auch ich mache es so.

3. Wäre man auch bereit einen Urlaub zu verschieben, oder sogar ganz auf den Urlaub zu verzichten?

4. Ein Hund ist nicht immer einsetzbar (krankheits- oder stressbedingt).

5. Der Hund muss ausreichend bewegt werden.

6. Auch können Blindenführhunde maximal 10 Jahre “Dienst tun”, dann muss neues Tier angeschafft werden.

7. Alte Tiere, die „in Pension gehen“, kann man, wenn man möchte, auch selbst behalten, oder sie werden in so genannten Patenfamilien untergebracht.

8. Kümmert sich jemand um meinen Hund, wenn ich mal nicht in der Lage sein sollte (Unfall, Erkrankung, Krankenhausaufenthalt und im schlimmsten Fall auch Tod)?

9. Ist meine/mein VermieterIn damit einverstanden, dass ich einen Blindenführhund halte? Wenn nicht, bin ich bereit umzuziehen?

Vom Welpen zum Blindenführhund !

Schon im Welpen Alter musste ich einige Tests bestehen. Darunter fielen:

1.Freudige Kontaktaufnahme zu fremden Personen
2.Nicht ängstlich und schreckhaft auf diverse Personen,Tiere und Dinge der Umwelt reagieren
3.Man kann den Welpen vom Rudel abrufen
4.Reagiert neugierig auf die Umwelt und Umgebung
5.Der Welpe sucht einen Ausweg aus einem Versteck

Wenn der Welpe all diese Merkmale erfüllt, hat er den Welpentest bestanden und kommt mit ca. 8 Wochen zu einem Junghundtrainer/in in eine Patenfamilie.

Beim Junghundtrainer/in lernte ich alles was ich für meinen weiteren Werdegang benötige.

1.Schön an der Leine laufen
2.zurückkommen
3.Kontakt aufnehmen
4.Treppen rauf und runter gehen
5.Einsteigen in einen Lift, Bus, Taxi, Bahn
6.Rolltreppe anschauen, aber nicht hinauf gehen

Mit ca. 9 Monaten bekam ich mein erstes Junghund Geschirr. Von nun an bedeutete das Tragen meines Geschirr Arbeit und Arbeitszeit. In dieser Zeit durfte ich nicht am Boden schnüffeln,meine Geschäfte verrichten, spielen mit meinen Artgenossen und anderen Lebewesen usw.

Im Alter von ca.20 Monaten kam ich zu einem UBV Ausbilder/in der/die mich in 3 – 5 Monaten zum fertigen Blindenführhund ausbildeten.Dort lernte ich das Laufen im Führgeschirr,dass Erkennen von Straßenübergängen,suchen und anzeigen von Zebrastreifen,Liften,Sitzgelegenheiten, Einstiegsmöglichkeiten wie: Busse,Züge,U - Bahnen und Straßen usw. suchen und anzeigen. Erkennen und umgehen von Hindernissen aller Art. Und noch vieles mehr. Nach Ende dieser Ausbildung wird der zukünftige Blindenführhund von einer/einem qualifizierten Führhundehalter der blind ist getestet.

Der Blindenführhund:

Als Blindenführhunde werden meist der Collie, Labrador-Retriever, Golden-Retriever, Deutscher Schäferhund, Amerikanisch-Kanadischer Schäferhund (Weißer Schäferhund), Riesenschnauzer und Königspudel ausgebildet, weil sie angeblich nicht so ein hohes Aggressionspotiential haben. Die Schulterhöhe der Blindenführhunde sollte zwischen 50 – 65 cm betragen. Das Alter dieser Hunde beträgt zwischen 13 – 15 Jahren.
Ihre Diesnstzeit als Blindenführhund dauert nur ca. 7 Jahre. Danach gehen sie in Pension, bei anderen Familien, oder Singles1.
Da die Blindenführhunde ein Leben lang eine relativ sehr hohe stressreiche Arbeit haben, ist man der Meinung, dass diese Hunde nicht so alt werden, wie ihre ArtgenossInnen, die als gewöhnliche Haus und Freizeithunde ihr Leben führen dürfen. Aber dem ist nicht so, wenn ein Blindenführhund trotz seiner sehr wichtigen Arbeit artgerecht gehalten wird, damit meine ich, dass der Hund nicht nur als Hilfsmittel, sondern auch als Partner und treuer Begleiter angesehen wird. Denn nur so kann auch eine sehr gute soziale Bindung zwischen Mensch und Hund aufgebaut werden.
Der Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbasis ist besonders wichtig im ersten Jahr des Gespanns. Das ist die wichtigste Voraussetzung für ein gut funktionierendes Führgespann. Gelingt der Bindungsaufbau in dieser Zeit nicht, bleiben Mensch und Blindenführhund häufig unsicher. Es bleibt auch später wichtig, engen Kontakt zu den Tieren zu halten, um die Bindung zu gewährleisten. Bei Paaren, in denen ein Partner sehend ist, kann es vorkommen, dass die Hunde eine intensivere Beziehung zum sehenden Menschen aufbauen, wenn dieser sich häufiger mit dem Tier beschäftigt und Spiele wahrnimmt, die Blinden nicht möglich sind.
Ein Blindenführhund sucht wunschgemäß Türen, Treppen, Zebrastreifen, Telefonzellen, Briefkästen, freie Sitzplätze (z.B. in Bus oder Bahn) und vieles mehr. Er zeigt das Gefundene an, indem er davor stehen bleibt.
Blindenführhunde sind in der Lage, blinde und sehbehinderte Menschen sicher durch Orte zu führen, indem sie Hindernissen wie Straßenschildern, parkenden Autos, Fußgängern usw. ausweichen und Straßenbegrenzungen, Treppen, Türen, Fußgängerstreifen anzeigen. Ein gut ausgebildeter Blindenführhund umgeht jegliche Art von Hindernissen oder zeigt diese an, indem er stehen bleibt.
Für ein gut ausgebildetes Führgespann sind geparkte Autos, Laternenpfähle, Fahrradfahrer etc. daher kein Problem. Zu den Hindernissen, auf die ein Führhund reagieren muss, gehören auch Bodenhindernisse wie Pfützen oder Schlaglöcher und Höhenhindernisse wie herabhängende Äste oder Schilder, d. h. der Hund muss auch Hindernisse anzeigen und umgehen, die für ihn selbst keine sind. Im Fall einer drohenden Gefahr etwa im Straßenverkehr muss der Führhund in der Lage sein, einen Befehl ausnahmsweise zu verweigern (intelligenter Ungehorsam). Ein ausgebildeter Führhund beherrscht etwa 40 Hörzeichen, bei entsprechendem Training kann er aber noch wesentlich mehr (bis zu 400) erlernen. Damit diese Fähigkeiten nicht verloren gehen, sind ihre Besitzer angehalten, sich intensiv mit ihrem Hund zu beschäftigen und die Kommandos regelmäßig zu trainieren.

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