Erfinder der Blindenschrift
Louis Braille
Name / Erfindung:
Louis Braille, Punktschriftsystems für Blinde (Brailleschrift)
Geboren am:
4. Januar 1809 in Coupvray bei Paris
Erfindungen / Auszeichnungen:
Im Alter von vier Jahren verletzte sich Braille mit einer Ahle am Auge. Das verletzte Auge entzündete sich und infizierte das zweite, bis dahin unversehrte Auge. Dies führte zur völligen Erblindung des kleinen Louis.
Da der wissbegierige Junge sich nicht damit abfinden wollte, Literatur nur durch Vorlesen erleben zu können, machte er sich schon früh Gedanken über eine Schrift für Blinde.
Louis Braille erfand seine Blindenschrift nicht isoliert für sich allein. Er baute auch auf den Überlegungen anderer auf. Ein Anstoß war, dass einer seiner blinden Mitschüler dem Lehrer erzählte, er habe zu Hause eine Karte entdeckt, auf der die Lettern durchgeprägt waren, so dass er die Schrift leicht lesen konnte. Der Blindenlehrer ließ daraufhin Drucke in erhabener Schrift herstellen. Aber die Buchstaben mussten mindestens zweieinhalb Millimeter hoch sein, damit sie erfühlt werden konnten. Nun experimentierte Louis Braille die ganzen Sommerferien hindurch in der Schusterwerkstatt seines Vaters damit, aus Lederstücken Dreiecke, Quadrate und Kreise herzustellen, aber das Ergebnis stellte ihn nicht zufrieden.
Als 11-Jähriger lernte Braille die von einem Artilleriehauptmann namens Charles Barbier für militärische Zwecke erfundene „Nachtschrift“ kennen, die ein kompliziertes System von Punkten und Silben darstellte. Braille vereinfachte diese Schrift, indem er die Silben durch Buchstaben ersetzte und die Anzahl der Punkte von zwölf auf sechs pro Zeichen reduzierte.
1825 hatte der erst 16-jährige Louis Braille seine Blindenschrift fertig gestellt.
Obwohl die Schriftzeichen leicht erlernbar und einfach zu schreiben waren, konnten sie sich lange nicht durchsetzen. Mit 27 Jahren hat Louis Braille eine Auswahl aus den Werken des (blinden) englischen Dichters John Milton übertragen und versucht, mit einem öffentlichen Vortrag zu beweisen, dass er schnell schreiben und lesen kann. Doch seine Zuhörer glaubten, er habe die Texte auswendig gelernt.
Louis Braille schrieb an den französischen Innenminister und erhielt die nichtssagende Antwort: „Diese Arbeit scheint mir hervorragend, und Herr Braille verdient, ermutigt zu werden.“ Eine offizielle Anerkennung blieb jedoch aus. Hinzu kam, dass der neue Direktor der Blindenschule die Punktschrift verbot. Er war der Auffassung, dass sich Blinde durch eine Schrift, die Sehenden unbekannt ist, isolieren würden. Außerdem hatte der Direktor ein Handleitgerät erfunden, mit dem die Buchstabenschrift geschrieben werden konnte. Manche Schüler aber praktizierten die Punktschrift heimlich weiter.
1828 erfand Louis Braille, der selbst Orgel spielte, eine ebenfalls auf den sechs Punkten basierende Notenschrift. Sie setzte sich schnell durch und ist bis heute die sowohl einzig brauchbare als auch gleichzeitig perfekte Möglichkeit für Blinde, Musiknoten zu lesen und zu schreiben. Mittlerweile ist diese Schrift auch international standardisiert. Mit ihr schuf Louis Braille die Grundlage dafür, dass blinde Menschen ein Einkommen als Berufsmusiker finden können. Braille war ein Schüler von Valentin Haüy.
1839 veröffentlichte Louis Braille seine Raphigrafie zur Nachbildung der lateinischen Buchstaben durch Punkte, an der er längere Zeit gearbeitet hatte. Gedacht war diese Schrift für blinde Schüler, die Angehörigen oder Freunden schreiben wollten, welche diese Brailleschrift nicht lesen konnten. Die Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern des Raphigrafie-Alphabetes waren bis zu zehn Punkte hoch und unterschiedlich breit. Mit der einsetzenden Entwicklung der mechanischen Schreibmaschine geriet diese Schrift wieder in Vergessenheit.
Gestorben am:
Er starb 1852 in Paris an Tuberkulose.
Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Louis_Braille
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.