Region St. Pölten und Umgebung
Abnehmen als Ziel zu Neujahr
Gesundes Abnehmen ist weit aus effektiver als kurzfristige Diäten. Wie das gelingt, haben wir mit Experten besprochen.
REGION. Endlich ist es da – das neue Jahr. Und mit ihm kommen nicht nur viele Neujahrsvorsätze, sondern vielleicht auch ein paar Pfunde, die man lieber wieder loswerden möchte. Die BezirksBlätter haben daher Experten aus der Region befragt, wie man am besten und vor allem gesund abnehmen kann.
Analyse des Ist-Stand
Zu Beginn seiner Reise sollte man sich zuerst einmal mit der Ausgangssituation beschäftigen. Was isst man und wieviel isst man davon? Wie oft macht man Sport und welchen? All diese Faktoren sind wichtig, um herauszufinden, was man ab sofort verbessern kann.
„Gesundes Abnehmen sollte aus medizinischer Sicht immer eine Lebensstilmodifikation beinhalten, also eine als Kombination aus medizinisch oder diätologisch begleiteter Ernährungsumstellung sowie angeleitetem, moderaten Ausdauer- und Krafttraining“,
rät der St. Pöltner Hausarzt Anton Leoni.
„Aus ernährungsphysiologischer Perspektive ist es ratsam, sich zu überlegen, wann man besonders fett- und zuckerreiche Lebensmitteln zu sich nimmt und wo man diese einsparen könnte“, erklärt die St. Pöltner Diätologin Lena Gießwein. Fitnesstrainer Eric Grill aus Wilhelmsburg ergänzt, dass man sich außerdem der eigenen Prioritäten bewusst werden solle: „Man muss aus dem Alltagsstress rauskommen und sein Stressmanagement ändern, um sich bewusst Zeit für die Bewegung zu nehmen. So entstehen auch keine Ausreden mehr.“
Die "bösen" Kalorien
Regelmäßige Bewegung kann nebenbei auch noch dazu beitragen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Osteoporose zu minimieren. Aber auch beim Abnehmen spielt Sport eine Rolle, wie Grill vom Fitnessstudio „DU“ weiß: „Durch das Krafttraining wird der Muskelquerschnitt gestärkt und größer, wodurch sie in Folge auch mehr Kalorien verbrennen können.“ Apropos Kalorien: auf diese sollte man zumindest am Beginn der Abnehmreise gut achten. „Wichtig zu wissen ist, dass man nicht mehr essen und damit mehr Kalorien zu sich nehmen sollte, als was man verbraucht. Man sollte weniger als die Tagesempfehlung an Kalorien zu sich nehmen. Also 100 bis 500 Kilokalorien weniger, um ein Kaloriendefizit zu erreichen“, ergänzt Grill.
Auch Gene spielen Rolle
Dabei denken die meisten, dass Abnehmen oft gleich Verzicht bedeutet. „Viele Leute denken, sie müssten hungern, was gar nicht stimmt. Wenn man ausgewogen isst, kann man sich auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen kleine Portionen Süßigkeiten oder Snacks gönnen“, erklärt Gießwein. Und auch Kohlenhydrate sind nicht so schlecht wie ihr Ruf:
„Getreidebeilagen aus Vollkorn liefern sehr viel Energie und Ballaststoffe, aber auch Vitamine und Mineralstoffe. Ballaststoffe sind vor allem für die Verdauung wichtig.“
Wovon man jedoch lieber die Finger lassen sollte, sind Diäten, wie Doktor Leoni weiß: „Befristete und einseitige Diäten führen laut aktueller wissenschaftlicher Datenlage zu statistisch signifikant schlechteren Langzeitergebnissen in Punkto Gewicht und Gesundheitsvorsorge als die bereits angesprochene Lebensstiländerung.“ Und auch die eigene körperliche Veranlagung sollte man nicht vergessen, falls sich der erhoffte Erfolg nicht so schnell einstellt wie erwünscht. „Es gilt bereits seit einiger Zeit als wissenschaftlich erwiesen, dass Gene Einfluss auf unser Sättigungsgefühl, den Fettstoffwechsel und die Fettverteilung haben. Somit gibt es definitiv eine genetische Veranlagung ‚problemlos‘ oder ‚mühevoller‘ abzunehmen“, erklärt Leoni abschließend.
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