NÖ Bauernbund
Europa geht im August der eigene Zucker aus

Bauernbunddirektor Paul Nemecek und Bezirksbauernkammerobmann Zörnpfenning aus Gänserndorf bei der Zuckerrübenernte im Vorjahr. | Foto: NÖ Bauernbund
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Der NÖ Bauernbund schlägt Alarm. In diesem Jahr ist es um die Zuckerrüben in Europa schlecht bestellt. Österreich konnte zwar im vergangenen Jahr den Erhalt der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf sichern, aber gesichert ist die Produktion auf Dauer trotzdem nicht. Bauernbunddirektor Paul Nemecek fordert, das Staatsziel zur Selbstversorgung in die Verfassung aufzunehmen. 

NÖ/ST. PÖLTEN (red.) Europa steht vor einem großen Problem: es gibt zu wenig Zuckerrüben. Im Vorjahr wurden rund 15 Prozent weniger Zuckerrüben geerntet als im Vorjahr. Dies wird im zweiten Halbjahr 2021 zu vermehrten Importen aus dem EU-Ausland führen. 

Österreichs Zuckerrüben vorerst gesichert

In Österreich selbst, ist die Versorgung hingegen, vor allem nach dem letztjährigen Kraftakt mit dem Erhalt der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf, auch weiterhin gesichert. Für NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek ist das „aber kein Grund zum Ausruhen“, sondern vielmehr Antrieb „jetzt die notwendigen Schritte einzuleiten, damit das so bleibt“ und bekräftigt in diesem Zusammenhang die Forderung nach einem Staatsziel zur Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln im Verfassungsrang und einem klaren Nein zum MERCOSUR-Freihandelsabkommen erneut.

„Wer heute Arbeitsplätze in der Lebensmittelproduktion gefährdet, Werke schließt, unfaire Handelsabkommen wie MERCOSUR abschließen will und die Leistung der heimischen Bäuerinnen und Bauern nicht wertschätzt muss morgen auf Importe setzen und ist bei den Lebensmitteln abhängig vom Weltmarkt. Genau das zeigt sich jetzt beim europäischen Zucker“, so Nemecek zur aktuellen Lage.

„Bauern und ihre Erzeugnisse schützen“

Wie bei vielen Agrarprodukten ist auch der europäische Zuckermarkt durch Importe und der Coronakrise unter starkem Druck. Durch die niedrigen Preise in den Vorjahren wurde auch der Zuckerrübenanbau reduziert. Zusätzlich sorgten Trockenheit, Schädlinge und Krankheiten EU-weit für Ernteausfälle.
„Wir Bäuerinnen und Bauern spüren Schädlinge, Wetterextreme und den Klimawandel als Erstes und sind direkt Betroffene. Vor allem unsere Ernte und damit unsere Existenzgrundlage müssen im Ernstfall daher dringend vor den Auswirkungen geschützt werden“, spricht Manfred Zörnpfenning, Bezirksbauernkammerobmann in Gänserndorf, die Notwendigkeit von Notfallzulassungen für Pflanzenschutzmittel an und ist für den Verhandlungserfolg in dieser Sache dankbar.

Niederösterreichs Bauern als Vorreiter

Zur Erinnerung: Die Zuckerrübe war im vergangenen Jahr großes Thema in der Landwirtschaft und in den heimischen Medien. Die Schließung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf konnte in letzter Sekunde durch einen Kraftakt der Rübenbauern verhindert, die 150 Arbeitsplätze im Werk gesichert und die angebaute Zuckerrübenfläche auf 38.000 Hektar, mit einem starken Anteil in Niederösterreich, deutlich gesteigert werden. Im europäischen Kontext zeigt sich nun auch der zukunftsweisende Erfolg dieses Kraftakts.

„Die österreichische Landwirtschaft hat im letzten Jahr Stärke bewiesen, ihre Leistung war es, der wir den Erhalt der Fabrik zu verdanken haben. Mit den aktuellen Zahlen sollte jedem bewusst werden, dass jeder geschlossene Hof, jede verbaute Agrarfläche und jede Entscheidung beim Einkauf von Lebensmitteln direkte Auswirkungen auf unsere Versorgungssicherheit und auch auf die Umwelt durch schädliche Übersee-Importe hat“, so Nemecek und Zörnpfenning abschließend.

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