Erster Auftritt von Zauner
ÖVP NÖ nimmt Sven Hergovich ins Visier
Nach einem Monat im Amt hat der neue Landesgeschäftsführer der Volkspartei Niederösterreich, Matthias Zauner, eine erste Analyse präsentiert. Neben einer "guten Zusammenarbeit mit der FPÖ", sieht Zauner SPÖ-Landesrat Sven Hergovich als "Schattenseite der Landesregierung".
ST. PÖLTEN. Wenn im Haus 2.1 in der Ferstlergasse in St. Pölten großer Medienandrang vorherrscht, dann hat die Volkspartei Niederösterreich Etwas zu verkünden. Dieses Mal war es der erste große Auftritt von Neo-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner. Er zog nach einem Monat im Amt eine erste Bilanz und präsentierte zugleich eine vernichtende Analyse auf Kosten von SPÖ-Landesrat Sven Hergovich.
"Mikl-Leitner, Frau die vorangeht"
Zauner bezeichnete die Volkspartei Niederösterreich als "schlagkräftigste Truppe im Land" und würdigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als "Frau die vorangeht". Zudem ortete er "eine gute Zusammenarbeit mit der FPÖ" – von der Einführung des Pflegebonus bis hin zur Abschaffung der GIS-Landesabgabe – und auch den positiven Abschluss beim Finanzausgleich verbuchte er als großen Erfolg für Mikl-Leitner.
"Schattenseite Hergovich"
Danach schlug Zauner jedoch andere Töne an und attestierte dem SPÖ-Landesrat Sven Hergovich "unehrliche Politik". Untermauert hat Zauner dies mit acht "Unwahrheiten und Hirngespinsten", die Hergovich in den letzten Wochen und Monaten von sich gegeben habe.
Den angeblichen Wohnbaustopp gebe es demnach ebenso wenig wie davon galoppierende Baukosten beim Haus der Digitalisierung. Auch würde das Land keine Schuld an der Streichung von Milliardeninvestitionen der Firma Boehringer im Bezirk Bruck/Leitha treffen oder der Wohn- und Heizkostenzuschuss nur einer Minderheit der Landsleute zustehen. Zauners Fazit:
"Sven Hergovich sieht Probleme, wo keine sind und zieht sich Skandale aus der Nase."
Die ÖVP werde sich mit aller Kraft gegen einen neuerlichen Sepp-Leitner-Stil wehren. Schlussendlich empfahl Zauner Hergovich "endlich zu gestalten und nicht nur zu kontrollieren sowie seine Verantwortung als Teil der Landesregierung wahrzunehmen".
SPÖ kontert: "Zeiten der Absoluten vorbei"
„Wohl jeder von uns kennt die Situation, dass einem manchmal die Aufregungen des Tages die Ruhe rauben. Bei der ÖVP Niederösterreich ist das aktuell ganz offenbar der Fall. Anders sind die erratischen Vorwürfe gegen Kontrolllandesrat Hergovich nur schwer zu erklären“
, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander auf BezirksBlätter-Anfrage.
„Es ist verständlich, dass es die ÖVP unrund macht, dass die Zeiten der Absoluten vorbei sind. Die Niederösterreicher leiden unter der Teuerung, dem eingestellten gemeinnützigen Wohnbau und den enorm hohen Kreditzinsen. Wenn die schwarz-blaue Koalition den gemeinnützigen Wohnbau sofort wieder aufnähme und endlich etwas gegen die Teuerung und die steigende Arbeitslosigkeit tun würde, wäre die Koalition automatisch beliebter und Herr Zauner müsste sich weniger aufregen“, geht Zwander in die Gegenoffensive.
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