Corona-Virus
"Kein Grund zur Beunruhigung"

Foto: robeo_panthermedia
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Die BezirksRundschau hat mit Primaria Gabriela Baumann, Abteilungs-Leiterin für das Institut für Medizinische Labordiagnostik und Hygienebeauftrage im Klinikum Steyr und Primar Gerhard Pöppl,  Abteilungs-Leiter für Kinder- und Jugendheilkunde und Hygienebeauftragter im Klinikum Kirchdorf über das neue Virus gesprochen. 

Gibt es bereits einen Corona-Fall in Oberösterreich bzw. Steyr/Kirchdorf?
Baumann:
Nein

Was würde passieren, wenn es zu einem Fall vor Ort kommt? Wie schaut die Maschinerie aus, die dann im PEK anläuft?
Pöppl: Ausgearbeitete Checklisten zur Behandlung besonderer Infektionskrankheiten mit den notwendigen Isoliermaßnahmen sind an jedem Standort vorbereitet und werden im Anlassfall umgesetzt. Ein Alarm- und Einsatzplan gewährleistet im Falle oder beim Verdacht einer Hochrisikoinfektion ein perfektes Zusammenspiel aller Beteiligten. Dabei ist der Schutz des medizinischen Personals ebenfalls besonders wichtig. Die sofortige Kontaktaufnahme mit der zuständigen regionalen Gesundheitsbehörde wird durchgeführt. Das speziell ausgebildete Hygieneteam unterstützt den betroffenen Bereich adäquat nach einem definierten Schema.

Wie gefährlich ist das Virus wirklich? Muss man Angst haben und größere Menschenansammlungen meiden?
Baumann:
Schützen Sie sich selbst und andere. Das heißt: Halten Sie so gut wie möglich Abstand von hustenden oder niesenden Menschen. Vermeiden Sie so gut wie möglich Menschenansammlungen, wenn Sie selber erkältet sind und husten oder niesen. In Europa sind Infektionskrankheiten wie Masern oder Influenza ein weit größeres Problem als das neue Corona Virus. Allerdings sind neue Krankheiten immer spannend und medial besser zu vermarkten. Daher ist eine sachliche Diskussion sehr zu begrüßen. In Zeiten der Grippewelle ist ein entsprechendes Verhalten wie oben beschrieben sehr zu begrüßen und vermindert generell die Verbreitung und Ansteckung solcher Erkrankungen.

Wie läuft die Ansteckung?
Pöppl:
Entweder über Kontakt zu kontaminierten Tieren in China oder engen Kontakt zu infizierten Personen.

Wie sind die Symptome einer Infektion mit dem neuen Coronavirus?
Baumann:
Die Symptome ähneln zu Beginn denen einer Grippe. Fieber und Husten, allgemeines Krankheitsgefühl, ev. auch Atembeschwerden. UND Kontakt mit einem betroffenen Patienten bzw. Aufenthalt in einem Endemiegebiet!

Wenn ich glaube, dass ich mich angesteckt habe – zum Arzt oder gleich ins Krankenhaus? 
Pöppl: Prüfen Sie, ob es plausibel ist, dass Sie von einer Corona Virus-Infektion betroffen sein könnten. Haben Sie sich 14 Tage vor Erkrankungsbeginn in einem Risikogebiet (Region Wuhan/China) aufgehalten oder hatten Sie Kontakt mit einer Person, die sich in diesem Zeitraum in einem Risikogebiet aufgehalten hat? UND weisen Sie Symptome wie eine schwere Atemwegsinfektion mit Fieber und Husten auf? Dann kontaktieren Sie vorab die telefonische „Gesundheitshotline 1450“ oder Ihren Hausarzt ein Klinikum.
Baumann: Wichtig ist jedenfalls, sich beim Arzt oder im Klinikum vorher anzumelden, damit das
Klinikum darauf vorbereitet ist und entsprechende Maßnahmen zum Schutz anderer
PatientInnen getroffen werden können.

Gibt es Menschen, die gefährdeter sind als andere?
Baumann:
Chinesen, ansonsten eher ältere Personen, Personen mit Grunderkrankungen wie
Malignome oder chronischen Atemwegs- oder Herzerkrankungen sowie Raucher und
Übergewichtige.

Wie kann man sich vor einer Virus-Infektion – zum Beispiel Grippe-Viren - und damit
auch vor dem Corona-Virus schützen?

Pöppl: Bedecken Sie beim Husten und Niesen Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch
bzw. mit Ihrer Armbeuge, Waschen bzw. desinfizieren Sie Ihre Hände nach Kontakt mit Oberflächen im öffentlichen Bereich (z. B. Griffe von Einkaufswägen oder öffentlichen Verkehrsmitten,Türklinken). Verzichten Sie auf das Händeschütteln in der Grippezeit
Baumann: Wichtig ist festzuhalten, dass aufgrund der derzeitigen Lage in Europa kein Grund zur
Beunruhigung besteht, an einer Corona-Virus-Infektion zu erkranken.

Was nutzen Atemschutzmasken?
Baumann:
Nur im engen Kontakt mit Betroffenen bieten ASM gewissen Schutz, auch bei der Arbeit im Endemiegebiet sind sie vorteilhaft.

Wie schaut es mit Briefen und Paketen aus China aus? Kann man sich dadurch
anstecken?

Pöppl: Nein, sofern keine Lebensmittel wie Wildtiere oder Fische enthalten sind. Das Virus
überlebt in der Regel nicht lange auf Oberflächen.

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