TCM findet immer mehr Anhänger
STEYR. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat eine mehr als zweitausend Jahre alte Tradition. Sie wurzelt im Taoismus und gilt hierzulande als Alternativmedizin, die im Lauf der Jahre immer mehr Anhänger gefunden hat.
Der Steyrer Allgemeinmediziner Martin Müller hat sich vor rund zehn Jahren der TCM verschrieben. Sie hat für ihn einen genauso hohen Stellenwert wie die klassische Schulmedizin. Beide Gebiete seien aber zwei völlig verschiedene „Medizin-Universen“, sagt er.
Die TCM kommt bei den verschiedensten Krankheiten zum Einsatz, wie Magen- oder Darmbeschwerden, Rheuma, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Migräne, Grippe, Allergien, gynäkologische und Kinderkrankheiten, Hautproblemen, Depressionen oder Schlafstörungen. „Für viele, die austherapiert sind, ist TCM die letzte Hoffnung", sagt Müller.
Puls- und Zungendiagnostik entscheidend
Um eine maßgeschneiderte Therapie für jeden Patienten zu finden, bedarf es drei Schritte. „Am Anfang steht die detaillierte Befragung", erklärt der erfahrene Arzt, der seine TCM-Ausbildung in Wien absolviert hat. Mittels Pulsdiagnose wird in der Folge der Fluss von Qi (Lebensenergie), Körpersäften und Blut im Körper ermittelt. Störungen und Blockaden des Energieflusses führen zu Krankheiten. Den Abschluss der Untersuchung bildet die Zungendiagnostik. Die Zunge ist in der chinesischen Heilkunde das Spiegelbild des Körpers.
Heilende Kräutermischungen
Medikamente im herkömmlichen Sinn werden in der TCM nicht verwendet. Therapiert wird mit hocheffizienten chinesischen Heilkräutern, die in der Apotheke individuell gemischt und abgekocht werden. „In der chinesischen Medizin gibt es über 5000 verschiedene Arzneimittel", sagt Wahlarzt Martin Müller, der Patienten aus nah und fern behandelt. In Europa werden insgesamt etwa 500 chinesische Heilmittel angewendet. Ein „Rezept“ hierzulande besteht üblicherweise aus 8 bis 15 Kräutern, die Therapiedauer richtet sich nach der Erkrankung.
Balance zwischen Yin und Yang
Eine weitere Säule der TCM ist die Akupunktur. „Ich wende sie vorwiegend bei Problemen mit dem Bewegungsapparat an“, betont Martin Müller. Unter Akupunktur versteht man das Einstechen von feinen Nadeln in genau definierte Akupunktur-Punkte. Diese liegen auf linearen Leitbahnen, den „Meridianen“.
Ziel ist es, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen – nach chinesischen Maßstäben in die Balance zwischen Yin und Yang. Sie bezeichnen die zwei einander komplementären Aspekte aller Lebensbereiche und -vorgänge. Das eine ohne das andere wäre undenkbar.
Kontakt: Tel. 07252/42917
http://www.traditionell-chinesische-medizin.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.