Ennser Rotary Club
Spendenübergabe an Umweltschutzverein Kuhschelle aus Sierninghofen-Neuzeug
Der Ennser Rotary Club veranstaltete in Zusammenarbeit mit den Kronstorfer Naturfreunden einen Vortrag mit Prof. Franz Essl, dem Wissenschafter des Jahres 2022. Der Reinerlös der Veranstaltung von 6.000 Euro wurde nun an zwei Vereine übergeben, deren Ziel es ist, Natur zu erhalten, Biodiversität zu unterstützen: Den Vereinen „Kuhschelle“ aus Sierninghofen-Neuzeug und „Bergwiesn“ aus Molln.
Wenn Rotary einen Vortrag organisiert, darf man sich auf ein zentrales Thema und einen hervorragenden Experten freuen: Den aus Kronstorf stammenden Prof. Franz Essl, Wissenschafter des Jahres 2022. Seine Forschungen an der Universität Wien beschäftigen sich mit Artenvielfalt, Klimaschutz, Mobilität und Nahrungsmittel. Sein Vortrag vom 4. November 2023 in Kronstorf hat einen Reinerlös von 6.000 Euro gebracht, den der Rotary Club Enns nun mit jeweils 3.000 Euro an zwei Vereine übergeben hat, die das Geld zweckgewidmet einsetzen werden – zum Wohle der Natur und uns allen.
Der Verein Kuhschelle
Für den Natur- und Umweltschutzverein Sierninghofen-Neuzeug, auch Verein Kuhschelle genannt, ist „diese finanzielle Unterstützung besonders großartig, denn damit können wir unsere Aktivitäten und die dafür notwendigen Arbeitsgeräte für die kommende Zeit finanzieren“.
Das Projektgebiet umfasst eine fünf Hektar große und steil abfallende Leite, auch „Kuhschellenleite“ genannt, die samt einer Obstbaumallee und einem Kreuzbergweg mit zwölf Kreuzwegstationen von 25 Mitgliedern des Vereines, bei Großaktionen von freiwilligen Helferinnen und Helfern des ganzen Ortes und von Schüler/innen und Lehrer/innen der Mittelschule Sierning unterstützt, gepflegt wird.
Ein besonders wichtiges Thema dabei ist die Biodiversität dieses Halbtrockenrasengebiets, dessen Leitpflanze die „Gewöhnliche Kuhschelle“ (auch „Pulsatilla vulgaris“ genannt) ist und streng unter Naturschutz steht (Blütezeit Mitte März bis Mitte April). Zusätzlich wird auch ein steil zum Steyrfluss abfallendes Waldstück, das Teil des im Gemeindegebiet von Sierning liegendem Europaschutzgebietes „Untere Steyr“ ist, betreut.
(www.kuhschelle.at)
Der Verein „Bergwiesn“
Die blühenden Wiesen auf steilen Bergflanken bis in höchste Gipfellagen zählen zu den artenreichsten Biotopen Österreichs. Bis zu 5000 verschiedene Lebensformen sind auf so einer Wiese zu finden. Aber nur, wenn wir Menschen sie wie in der Vergangenheit extensiv und rücksichtsvoll bewirtschaften. Die Mitglieder des Vereins Bergwiesn arbeiten das ganze Jahr über daran und bieten jedem, der Interesse hat, die Möglichkeit an diesem wunderbaren Kreislauf mitzuwirken. Das Erleben von sinnstiftender Arbeit in, für und mit der Natur lässt einen nicht mehr los. Man wird selbst wieder ein Teil davon.
Die Haupttätigkeit ist das extensive Bewirtschaften von ehemaligen Bergmähwiesen in der Region Steyrtal/Nationalpark Kalkalpen. Sämtliche Flächen waren wegen ihrer Steilheit und Abgelegenheit bereits über 60 Jahre nicht mehr in Bewirtschaftung. Wir führen zuerst Instandsetzungsmaßnahmen wie Schwendungen durch und führen dann eine jährliche Mahd nach dem 1. Juli, in höheren Lagen erst nach dem 1. August durch. Viele unserer Flächen liegen in den Naturschutzgebieten „Jaidhaus“ und „Planwiesen“, sowie direkt im Nationalpark Kalkalpen oder in ausgewiesenen Natura2000 Schutzzonen. Einige Flächen bewirtschaften wir durch extensive Beweidung mit seltenen Nutztierrassen wie den „Weißen Barockeseln“ oder Ziegen und Schafen. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt knapp 65 Hektar brachgelegener, oder teilweise schon verwaldeter Magerwiesen wieder reaktiviert und erneut zum Erblühen gebracht. (www.bergwiesen.at)
Dem Wohl der Gesellschaft dienen „Wir Rotarier spielen dabei dank Ihrer Unterstützung eine wichtige Rolle. Als erste internationale Organisation von Serviceclubs ist Rotary in mehr als 200 Ländern präsent. Unser Ennser Club wurde bereits 1955 gegründet und engagiert sich in unserer Gemeinschaft vor Ort“ sagt Mag. Johann Essl, Präsident des Rotary Clubs Enns und ergänzt: „Das Engagement des Ennser Rotary Clubs gilt derzeit vor allem Kindern, Jugendlichen und deren Familien in unserer Region. „Gib der Welt Hoffnung“, das Präsidenten-Motto des heurigen Jahres passt somit wunderbar zu dem Vortrag durch Prof. Essl. Dieser weist nicht nur auf die Auswirkungen des Artensterben hin, sondern zeigt Lösungen auf. Zwei Vereine, die sich für diese Ziele engagieren, dürfen wir nun unterstützen.“
Fotos: Wulf Sieder und Florian Auer
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