Wahl 2021
Mehr Frauen für das Bürgermeisteramt
In Steyr & Steyr-Land könnten schon bald mehr Frauen an der Politspitze stehen. Zehn Damen kandidieren.
STEYR, STEYR-LAND. Aktuell gibt es in Steyr-Land nur zwei Bürgermeisterinnen: Annemarie Wolfsjäger (ÖVP) in St. Ulrich und Daniela Chimani (SPÖ) in Pfarrkirchen. Beide stellen sich am 26. September erneut zur Wahl. Neben ihnen kandidieren bei der Bürgermeisterwahl noch Maria Achathaler (ÖVP) in Adlwang, Brigitte Bösenberg (Die Grünen) in Bad Hall, Katharina Schelling (ÖVP) in Pfarrkirchen, Irene Moser (ÖVP) in Sierning und Eva Aigner (Weyrer Bürgerliste) in Weyer. In Steyr-Stadt treten Judith Ringer (ÖVP), Ruth Pohlhammer (Die Grünen) und Michaela Frech (Bürgerliste Frech) zur Wahl des Bürgermeisters an.
"Mit Regionalpolitik bin ich stets direkt bei den Bürgern, das ist das, was mich am meisten motiviert. Ich mach das Bürgermeisteramt einfach gerne", sagt Daniela Chimani (SPÖ), Bürgermeisterin aus Pfarrkirchen. Einen möglichen Grund für die wenigen Bürgermeisterinnen sieht Chimani unter anderem in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Ein weiterer Grund wird auch sein, dass ein Teil der Bevölkerung Frauen die Rolle des Gemeindeoberhauptes nicht zutraut. Frauen müssten dazu motiviert und ermutigt werden, dass sie dieser Verantwortung gewachsen sind."
Mischung macht's
Annemarie Wolfsjäger (ÖVP) tritt zum zweiten Mal zur Wahl des Bürgermeisters in St. Ulrich an. "Ich habe in den letzten sechs Jahren gesehen, dass man sehr viel bewegen kann. Ich bin gerne bei Menschen und will den Weg weiterführen, den ich begonnen habe." Ortschef zu sein, sei aber auch eine Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. "Ich glaube, dass Frauen auch mehr Mut brauchen zu sagen, ja ich probier das." Wolfsjäger ist überzeugt, dass es eine gute Mischung braucht. "Frauen haben einen anderen Zugang zu Dingen, lösen Probleme auch anders. Es tut gut, wenn Frauen in Gruppierungen vertreten sind, das bringt einen anderen Aspekt rein".
Eva Aigner kandidiert für die Weyrer Bürgerliste. "Ich bin seit zwölf Jahren im Gemeinderat und habe einen Einblick bekommen. Es gehört einfach ein frischer Wind in die Gemeindepolitik." Aigner ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Schulleiterin findet es wichtig, dass mehr Frauen in der Politik vertreten sind. "Frauen haben eine andere Sichtweise auf Dinge und auch andere Wertigkeiten."
Drei Frauen für Steyr-Stadt
Judith Ringer (ÖVP) kandierte in Steyr-Stadt für das Bürgermeisteramt. "Ich will mitgestalten – an vorderster Front." Die Mutter von drei Kindern ist überzeugt, dass es in der Politik mehr weibliche Sicht auf Themen braucht. "Frauen sollen und dürfen sich mehr engagieren."
Ruth Pohlhammer (Die Grünen) will ebenfalls Bürgermeisterin in Steyr werden. "In Zeiten wie diesen soll nicht nur eine Frau, sondern eine Frau, die grünaktiv ist, an der Spitze stehen." Die "Stadt für alle" ist ihr ein großes Anliegen. "In einer gerechten Stadt für alle ist es wichtig, dass auch Frauen in der Administration vertreten sind."
Michaela Frech kandidiert mit ihrer Bürgerliste Frech ebenfalls für das Amt des Bürgermeisters. "Es ist sicher eine Tatsache, dass ich genug an Erfahrung habe, immerhin bin ich bereits 24 Jahre in der Politik tätig. Und ich traue mir das zu. Es ist auch ein Signal an Frauen, sich etwas zuzutrauen", so Frech. Die HAK-Professorin glaubt, dass es bei Frauen oft am Selbstbewusstsein mangelt. "Frauen haben eher Selbstzweifel, trauen sich nichts zu. Dazu kommt die Zeitfrage, da sehr oft die Familienbetreuung bei Frauen zum Job noch dazukommt."
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