Story der Woche

Mit Handyapp „Too Good To Go" Lebensmittel retten

Handy-App "Too good to go" sorgt dafür, dass nicht mehr so viele Lebensmittel im Müll landen.

STEYR, STEYR-LAND. Die Idee dazu wurde 2016 in Dänemark entwickelt und rasch in vielen Ländern Europas umgesetzt. Seit 2019 gibt es die Initiative auch in Österreich. In Steyr und Steyr-Land sind 42 Betriebe in der App vertreten. Seit dem Start wurden in der Region rund 24.000 Überraschungssackerl über die App verkauft. 2021 waren es rund 9.500.
Einer der teilnehmenden Betriebe ist das Holzhaus 1 in Adlwang. Sowohl im Restaurant als auch im Hofladen können Lebensmittel gerettet werden. "Bei uns steht die Wertschöpfung im Vordergrund. Wir wollen so wenig als möglich verschwenden. Da bietet sich die Variante mit der App optimal an", sagt Jürgen Mauhart, vom Holzhaus 1.
Die "Überraschungssackerl" werden sehr gut angenommen. "Es sind Produkte vom Hofladen, die nicht schlecht, aber nicht mehr für den Verkauf geeignet sind. Und fürs Wegschmeißen sind sie zu schade. So haben wir einen guten Kanal gefunden, wo diese Produkte doch noch einen Abnehmer finden". Im Restaurant kann man – wenn Portionen vom Mittagsmenü übrigbleiben – diese über die App kaufen und abholen.

"Generell sind bei uns Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Produkten ein großes Thema",

Auch bei Harry´s Home in Steyr beteiligt man sich am Lebensmittel-Retten. "Generell sind bei uns Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Produkten ein großes Thema. Bei unserem Frühstücksbuffet lässt es sich nicht vermeiden, dass etwas überbleibt, das man am nächsten Tag nicht mehr verwenden kann. Diese Speisen können dann abgeholt werden", erklärt Lukas Altenburger, Operation Manager Harry´s Home in Steyr. Gemüse, Wurstwaren, Käse, Obstsalat, Eiergerichte und Gebäck kommen in das Überraschungssackerl. Ein Sackerl pro Tag wird abgegeben. "Es ist eine super Möglichkeit, bevor man es wegschmeißt, dass jemand noch etwas davon hat, zu einem günstigen Preis", so Altenburger.

Ketten & Cafés

Auch große Lebensmittelketten wie Spar und Hofer sind in der App vertreten. "Die 'Too good to go'-Sackerl gibt es mittlerweile bei SPAR und Interspar in ganz Österreich. Wir finden, das ist eine tolle Idee! So finden Produkte, die nicht mehr verkauft werden würden, eine sinnvolle Verwendung. Und Kunden und Kundinnen können Geld sparen und sich überraschen lassen. Das kommt bei Vielen sehr gut an. Die verfügbaren Sackerl, die es übrigens auch in einer Veggie-Version gibt, finden reißenden Absatz.", heißt es von der Spar-Konzernkommunikation.
"Der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln ist Hofer besonders wichtig. Deshalb spendet der Diskonter bereits in 100 Prozent der Filialen Lebensmittelüberschüsse an Sozialmärkte, Tafeln & Co. Durch die Partnerschaft mit Too Good To Go geht der Lebensmittelhändler im Kampf gegen Food Waste noch einen Schritt weiter: Einwandfreie Lebensmittel, die weder regulär verkauft noch von kooperierenden Sozialeinrichtungen abgeholt werden können, kommen in die Too Good To Go-Überraschungskisterl. Der Inhalt ist eine Überraschung und hängt davon ab, welche Produkte am Ende des Tages in den Filialen übrigbleiben. Die Kunden bekommen einwandfreie Produkte zu einem Drittel des regulären Preises und schützen so gemeinsam mit Hofer die Umwelt, indem Lebensmittelüberschüsse reduziert werden.
Die Partnerschaft von Hofer und Too Good To Go läuft äußert erfolgreich. Auch in Steyr und Steyr-Land werden aktuell nahezu alle Hofer Überraschungskisterl reserviert und abgeholt. Die Bewertungen sind ebenfalls sehr gut. Das Angebot wird somit sehr gut angenommen und die Hofer Überraschungskisterl gehören in dieser Region zu den beliebtesten", so die Hofer KG.
Im Urbann Café Confiserie in Bad Hall gibt es generell ein Sackerl mit Mehlspeisen, die man am nächsten Tag nicht mehr verwenden kann, fix. "Bleibt mehr übrig, richten wir noch ein weiteres her", sagt Alexandra Holzhey, Geschäftsführerin Urbann Café Confiserei. In allen drei Standorten – Bad Hall, Wels und in der Plus City – werden die Überraschungspakete angeboten. "Das ist wirklich eine super Sache. So finden die Mehlspeisen doch noch Verwendung. Und von den Kunden wird es sehr gut angenommen".

Und so geht´s

Die App "Too good to go" kann sowohl über „Google Play" als auch im „App Store“ kostenlos heruntergeladen werden.
Die angebotenen Überraschungssackerl werden über die App gekauft. Verschiedene Zahlungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Die Lebensmittel können dann zur angegebenen Zeit im Geschäft abgeholt werden.
Die Idee, Technologie zu nutzen, um Menschen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zu vernetzen, wurde 2016 in Dänemark entwickelt und rasch in vielen Ländern Europas umgesetzt. Aktuell ist die App in 15 europäischen Ländern sowie in den USA und Kanada aktiv und seit August 2019 in Österreich vertreten. Mehr als 1.188.130 Österreicher haben sich bis jetzt in der App registriert. 4.707 Partnerbetriebe in ganz Österreich sind bei Too good to go zu finden. Mehr als 3.343.980 Mahlzeiten wurden in Österreich bis jetzt gerettet.

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