Nicht immer ist das Zuhause ein sicherer Ort

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Für viele Familien wird die Corona-Pandemie zum Belastungstest. Die Ausgangsbeschränkungen, der Heimunterricht der Kinder, Angst vor Krankheit oder Kündigung, beengte Wohnverhältnisse und existenzielle Sorgen bedeuten derzeit eine enorme Belastung. In diesem Spannungsfeld gelingt es manchen Familien nicht mehr ihre Konflikte gewaltfrei zu lösen.
STEYR, KIRCHDORF. „In diesen Situationen brauchen Familien Hilfen, die nicht bewerten sondern unterstützen“ betont Sonja Farkas, die WIGWAM-Geschäftsführerin. Das Kinderschutzzentrum Wigwam bietet seit über 20 Jahren kostenlos Elternberatung und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an, wenn diese von körperlicher, psychischer, sexueller Gewalt und Vernachlässigung bedroht oder betroffen sind. „Auch Kinder, die Gewalt zwischen den Eltern beobachten, leiden sehr und benötigen dringend Unterstützung“, appelliert Farkas.
Aus China und Italien wurde berichtet, dass mit Anhalten der Corona-Krise ein deutlicher Anstieg von häuslicher Gewalt beobachtet wurde. Damit muss auch in Österreich gerechnet werden.
Das Kinderschutzzentrum möchte die Bevölkerung sensibilisieren. Es gilt wachsam zu sein und notfalls Zivilcourage zu zeigen. „Halten sie ihre Augen und Ohren für die Nöte von Kindern und Jugendlichen offen.“ Auch Menschen mit Verdacht und Sorge können sich an das Kinderschutzzentrum oder die Kinder- und Jugendhilfe wenden. Bei akuter Gefährdung muss jedoch die Polizei verständigt werden.
Auch während der Corona-Krise bleibt das WIGWAM unter 41919 gut erreichbar. Die telefonische Erreichbarkeit wurde für diese Zeit von 8 auf 24 Wochenstunden ausgeweitet: Mo-Do: 9-12 Uhr und 13-16 Uhr. www.wigwam.at
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