Miteinander statt nebeneinander
(Schau)Fenster in eine andere Welt

- Petra Schwinghammer und Anna Proyer vor einem Schaufenster, das mit positiven Gedanken befüllt werden darf.
- Foto: Anna Proyer
- hochgeladen von Doris Gierlinger
Mit dem Projekt „Miteinander statt nebeneinander durch Corona“ sollen neue Perspektiven auf das Leben im Lockdown geschaffen werden.
STEYR. „Aus der Glücksforschung ist bekannt, dass Dankbarkeit das subjektive Wohlbefinden steigert und sich somit positiv auf die psychische Stabilität auswirkt.“, erklärt Anna Proyer, Klinische und Gesundheitspsychologin in Steyr. Ein Gefühl, das in den vergangenen Wochen und Monaten aufgrund der Umstände bei sehr vielen Menschen von negativem Empfinden in den Hintergrund gedrängt wurde. „Aufgrund des andauernden Lockdowns, welcher das soziale Leben einschränkt, verstärkt sich bei vielen Menschen ihr psychisches Leid. Einsamkeit, Ängste und Sorgen nehmen zu. Um den Fokus der Menschen wieder auf die positiven Dinge in ihrem Leben zu lenken, habe ich mir überlegt, wie man hier entgegenwirken könnte.“, ergänzt Proyer. So entstand die Idee zum Projekt „Miteinander statt nebeneinander“. I
Im Rahmen dieses Projektes sollen wieder Orte der sozialen und emotionalen Begegnung geschaffen werden. „Mit Unterstützung von Petra Schwinghammer, Inhaberin der Boutique Schwinghammer, konnten einige Gewerbetreibende und GastronomInnen der Steyrer Innenstadt gewonnen werden. So stellen ab 30. Jänner einige Geschäfts- und LokalbetreiberInnen gekennzeichnete Flächen ihrer Schaufenster zur Verfügung, um dort den Steyrer BürgerInnen die Möglichkeit zu bieten, ihre ganz persönliche Nachricht, worüber sie dankbar sind, zu hinterlassen.“, ergänzt die Psychologin.
Freiluftmuseum des Glücks
Der Hintergedanke hierbei ist, die Menschen anzuregen, sich in dieser Krisenzeit wieder bewusst zu machen, wofür sie dankbar sind und was ihnen Freude bringt – selbst in einer so außergewöhnlichen und für viele schwierigen Zeit. „Ziel der Aktion ist, dass möglichst viele Menschen ihre persönlichen Gedanken zu ihren alltäglichen Freuden auf den Fenstern hinterlassen, um diese mit anderen zu teilen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es kann gezeichnet, fotografiert oder geschrieben werden, je nach persönlicher Vorliebe.“, sagt Anna Proyer. „Dadurch entsteht eine Art Freiluftmuseum des Glücks, welches sich positiv auf die Stimmung der Betrachtenden auswirkt.“. Es soll wirklich nur Physical Distancing, also räumliche Distanzierung, aber keinesfalls das oftmals propagierte Social Distancing, die Soziale Distanzierung geübt werden. Die Fensterflächen, die Schaufenster in das kleine Glück, werden bis zum Ende des Lockdowns zur Verfügung stehen.
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