Gries
Das Hin und Her um das Weiße Rössl ging in die Fortsetzung

- In der Hauswand klafft bereits ein Loch. Die Aufregung ist groß.
- Foto: FPÖ
- hochgeladen von Tamara Kainz
UPDATE Donnerstag, 6. März 13.30 Uhr: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, wurden die Arbeiten am Donnerstag neuerlich gestoppt, nachdem sich eine Demonstrantin wieder dem Bagger in den Weg stellte. Ein Antrag des Denkmalamtes gegen den Abriss des Weißen Rössls wurde von der Bezirkshauptmannschaft abgelehnt. Der Eigentümer darf das Gebäude also schleifen. Dafür soll nun auch die verkehrsrechtliche Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft vorliegen, dernach die Brennerstraße für die Abbrucharbeiten teilweise gesperrt werden darf. Gleichzeitig gilt künftig ein Platzverbot – das Privatgrundstück darf nicht mehr betreten werden.
Am Mittwoch wurde mit dem Abbruch des altehrwürdigen Hauses begonnen, dann wurden er eingestellt. Heute, Donnerstag gehen die Arbeiten dem Vernehmen nach weiter.
GRIES. Mit dem Urteil des Landesverwaltungsgerichts Tirol Mitte Feber schienen die Diskussionen um den Abbruch des über 500 Jahre alten, denkmalgeschützten Weißen Rössl in Gries vorerst beendet. Der Besitzer müsse das Gebäude bis spätestens 30. April geschliffen haben, da "beim Betreten des Gebäudes unweigerlich von einer Gefahr für das Leben oder die Gesundheit von Menschen auszugehen ist", hieß es auf der 16 Seiten umfassenden Entscheidung. Mehr dazu hier.
Bescheid der BH nötig
Für viele überraschend fuhr dann bereits am Mittwoch ein Bagger auf und riss ein erstes Loch in die Hauswand. Dabei blieb es zunächst. Wie mehrere Medien berichteten, stellte sich ihm Monika Grünbacher beherzt in den Weg. Der Besitzer hingegen begründete den Stopp der Arbeiten mit einer überraschend aufgetauchten Gasleitung. Vor Ort war auch die Gemeindeführung. Sie hatte sich die Entwicklungen um das Weiße Rössl betreffend bis dato "mangels Zuständigkeit" stets zurückgehalten. Am Mittwoch wurde ihrerseits auf die fehlende straßenrechtliche Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft für die Abbrucharbeiten verwiesen. Die liegt laut FP-LA Evelyn Achhorner auch heute, Donnerstag, noch nicht vor, trotzdem würden die Arbeiten gerade fortgesetzt, weiß sie: "Der Bagger steht auf Privatgrund. Das Mäuerle im Garten kommt weg. Viel mehr zu machen, wird man sich nicht trauen, weil es eben noch keinen Bescheid gibt, um die Straße abzusperren. Sollte da etwas hinunterfallen, wäre das ein Riesenproblem."
Achhorner: "Eine Behörde sticht die andere"
Achhorner kritisiert noch einmal, dass trotz Besprechungen etc. vor allem seitens des Denkmalschutzes zum Erhalt des Weißen Rössls "nichts zusammengebracht wurde": "Traurig! Jeder hat seinen Teil verabsäumt. Das Gebäude wird jetzt wohl abgerissen, der Besitzer wird dann eine Verwaltungsstrafe zahlen und die Sache ist gegessen. Es ist richtig, dass es diesen gerichtlichen Beschluss für den Abriss gibt. Genauso gibt es aber das Faktum, dass der Besitzer laut Denkmalschutz einen eigenen Bescheid für den Abriss braucht. Es sticht also eine Behörde die andere. Dass das Landesgericht über dem Denkmalschutz steht – sprich, ein Landesgesetz ein Bundesgesetz schlägt – wie viele meinen, kann ich mir nicht vorstellen."
Abbruch rechtswidrig?
Ähnlich argumentiert die Initiative Denkmalschutz in einer Aussendung: "Der Abbruchauftrag widerspricht dem Denkmalschutzgesetz. Der Abbruch von denkmalgeschützten Gebäuden oder Gebäudeteilen, für deren Abbruch eine rechtskräftige denkmalschutzrechtliche Bewilligung nicht vorliegt, ist unzulässig. Ein Abriss des Weißen Rössl in Gries ist daher nicht möglich", heißt es darin mit dem Nachsatz: "Behördenversagen auf ganzer Linie!" Fix ist also vorerst nur, dass das Hickhack weiter geht.
Wie berichtet, hatte ein Brand im Mai 2023 das altehrwürdige Haus arg in Mitleidenschaft gezogen. Die lange diskutierte Notabdeckung des Daches kam letztlich nie, weshalb das Innere über eineinhalb Jahre den Elementen ausgesetzt war.
Weitere Berichte zum Weißen Rössl in Gries finden Sie hier.
Weitere Nachrichten aus dem Stubai- und Wipptal gibt es hier.
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