Unter Beobachtung
Jägerschaft hat Schönberger Windräder im Visier

Die geplante Windkraftanlage Gleins ist kolportierten Meldungen zufolge im Rückzugsbereich von Rotwild und im Lebensraum vom Auerhuhn angedacht. | Foto: privat
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  • Die geplante Windkraftanlage Gleins ist kolportierten Meldungen zufolge im Rückzugsbereich von Rotwild und im Lebensraum vom Auerhuhn angedacht.
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Drei Windräder mit einer Höhe von jeweils 130 Metern könnten im Bereich der sogenannten Hirschlacke geplant werden. Das sieht die Jägerschaft überaus kritisch.

SCHÖNBERG. Über die Intention der Gemeinde Schönberg, via Gemeindegutsagrargemeinschaft Windräder zu errichten, haben wir mehrfach berichtet. Erst Mitte Feber betonte Substanzverwalter Matthias Marth gegenüber MeinBezirk, dass die inzwischen abgeschlossenen Windmessungen vielversprechend verlaufen seien. Nun sollen weitere Schritte folgen. Es bedarf etwa noch einer Wirtschaftlichkeitsprüfüng und man will sich auch – Zitat – "anschauen und klären, wo und wie Windkraftnutzung möglich wäre".

Rückzugsbereich für Rotwild

Dazu rumort es jetzt vermehrt. Dem Vernehmen nach sind die drei Windräder mit Höhen von 130 Metern nämlich bereits im Bereich der sogenannten Hirschlacken geplant. Es handelt sich dabei um einen Rückzugsbereich für Rotwild mit Hirschfütterung. Die Gegend ist außerdem Heimat von Auerwild und die Hirschlacken selbst gelten als wertvolle Amphibien- und Feuchtlebensräume.

Messner: "Wir wissen im Detail null!"

Genügend Parameter also, um auch die Aufmerksamkeit der Jägerschaft zu erregen. "Ich habe bei der letzten Vorstandsklausur im Jägerverband einen Antrag eingebracht, dass wir uns im Hinblick auf dieses Vorhaben auf die Füße stellen müssen. Wir wollen jetzt erst einmal vom Land Tirol Unterlagen einholen, was da in Schönberg genau kommen soll", informiert Bezirksjägermeister Thomas Messner. Der Gschnitzer ärgert sich, dass die Jagd in das Vorhaben überhaupt nicht eingebunden ist und legt nach: "Würde das Projekt einen Wildkorridor betreffen, wäre das ein Wahnsinn. Da haben Windräder nichts zu suchen! Meines Erachtens ist der Vogelzug in dieser Gegend auch Thema. Wir setzen uns für das Wild und die Wildvögel ein und halten gegen alles, was für die Tiere schädlich sein könnte." Der Antrag des Gschnitzers wurde im Vorstand des Tiroler Jägerverbandes einstimmig angenommen.

Larcher: "Vogelhäckselmaschinen!"

Das bestätigt Landesjägermeister Toni Larcher: "In natursensible Bereiche sollten keine Windräder – oder wie wir immer sagen, Vogelhäckselmaschinen – gebaut werden. In erster Linie natürlich wegen dem Wild, wobei es hier speziell um das Flug- und Federwild geht. Das Rotwild würde vielleicht noch unter den Rädern hindurchlaufen, würde aber den Krach kaum aushalten. Es könnte dann sein, dass es woanders hingeht und dort Schäden verursacht. Zudem muss für die Errichtung von Windrädern fast eine Autobahn gebaut werden und es braucht tausende Kubikmeter Beton, den man nie mehr rausbringt, um sie zu befestigen.
Als Jägerverband werden wir das Projekt nach wildökologischen Gesichtspunkten prüfen und uns auf alle Fälle in die Diskussion einbringen."

Niemand gegen Windkraft-Nutzung

In die Diskussion einbringen wird sich gegebenenfalls auch der österreichische Alpenverein, wie Generalsekretär Clemens Matt bereits in unserem Artikel von Mitte September betonte: "Windkraft in einem sensiblen Ökosystem sehen wir kritisch – und das haben wir da oben", sagte er damals. Nachsatz: Man wolle nicht als Gegner, sondern als Dialogpartner auftreten. Denn der ÖAV sei ja nicht grundsätzlich gegen die Nutzung von Windkraft – wie es der Tiroler Jägerverband übrigens auch nicht ist.

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