Vereinsfunktionäre
"Trotz Corona die Läden am Laufen halten"

Sind sich bewusst, dass man "einen Grenzgang" wagt: Der stv. Obmann des FC Wipptal, LA Florian Riedl und Nachwuchsbetreuer Bertl Hilber (r.) am Steinacher Fußballplatz, auf dem dieser Tage wieder Leben einkehren soll. | Foto: Kainz
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  • Sind sich bewusst, dass man "einen Grenzgang" wagt: Der stv. Obmann des FC Wipptal, LA Florian Riedl und Nachwuchsbetreuer Bertl Hilber (r.) am Steinacher Fußballplatz, auf dem dieser Tage wieder Leben einkehren soll.
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  • hochgeladen von Tamara Kainz

Bertl Hilber ist ehrenamtlicher Ski- und Fußballtrainer und betreut die Nachwuchsabteilung des FC Wipptal. Gemeinsam mit dem stv. Obmann des Fußballvereins, LA Florian Riedl, erklärt er, wie man trotz erschwerter Bedingungen alles tut, um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten.

WIPPTAL. Seitenweise Vorgaben und viele Protokolle - die Vereinsfunktionäre sind derzeit arg gefordert. Einerseits wollen sie gerade den Nachwuchs weiterhin motivieren und dafür sorgen, dass dieser den Bezug zum Verein nicht verliert. Andererseits sitzt man dauernd auf Nadeln, denn es könnte ja doch etwas passieren. Der Spagat ist also kein einfacher, trotzdem wagen sich im Stubai- und Wipptal einige drüber und lassen stattfinden, was möglich ist.

Ski- und Fussballtraining

So musste etwa das Skitraining auf der Bergeralm und beim Skilift Trins im heurigen Winter nicht ausfallen. Es fand aber unter geänderten Voraussetzungen statt: "Wir haben es so organisiert, dass wir Läufe gesteckt haben und die größeren Kinder durch die Stangen fahren konnten. Korrigiert haben wir über Funk", berichtet Hilber.
Das lief nicht nur gut, sondern sogar hervorragend, ergänzt der Trinser: "Bei manchen ist mehr weitergegangen, als in anderen Wintern. Weil Musikschule etc. geschlossen waren und zum Beispiel auch kein Hallentraining für Fußballer zulässig war, hatten die Kinder weniger Stress und mehr Zeit für den Skisport." Wermutstropfen: Die jüngeren Skifahrer erreichte man so leider nicht. Bis zum Alter von etwa zehn Jahren wird gemeinhin ohne Stangen trainiert und ein Gruppenunterricht war nun wirklich undenkbar. Was natürlich auch lange fehlte, waren die Rennen.

Umfangreiche Konzepte

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn ist jetzt auch am Fußballplatz wieder ein gemeinsames Training erlaubt. Ebenfalls unter strengsten Sicherheitsauflagen versteht sich. Das heißt, die freiwillige Arbeit der Funktionäre beginnt nun damit, die Verordnungen genau zu studieren, um überhaupt den Durchblick zu bekommen. Die akribische Umsetzung aller Maßnahmen ist dann noch einmal ein eigenes Thema.
Tests oder Maske, Gesundheitstagebücher, Contact-Tracing-Formulare und und und - Hilber und Riedl zeigen uneingeschränktes Verständnis für jene, die sagen, sie scheuen den Aufwand und warten lieber, bis es wieder einfacher wird. "Wir erzwingen nichts. Alles ist momentan freiwillig. Das gilt für Groß und Klein in den Reihen des FC Wipptal", stellt Riedl klar. Dennoch hätte man im Verein bereits "danach gelechzt", überhaupt wieder etwas anbieten zu können und tut das jetzt im Rahmen der Möglichkeiten.

"Sehr mühsam"

"Alles ist anders. Es ist schwierig, die Leute bei Laune zu halten", ergänzt Hilber und gibt zu bedenken: "Nicht zu vergessen, dass momentan auch nicht alle Arbeitgeber mit der Ausübung von Vereinstätigkeiten einverstanden sind - Stichwort Ansteckungsgefahr. Denn diesen Rucksack, dass eben doch etwas passieren könnte, hat man immer dabei und der sorgt natürlich für Kopfweh." Andererseits will man trotzdem aktiv bleiben und verhindern, dass in der Corona-Phase der Spaß an der Sache verloren geht, oder gar Mitglieder die Vereine verlassen.
Die gute Nachricht zum Schluss: Das Engagement ist bei vielen Funktionären ungebrochen! Die Wipptaler lassen sich nicht unterkriegen und beissen durch - zur Freude der Kinder und Eltern. "Wir sind guter Dinge, dass spätestens Richtung Sommer doch wieder einiges mehr laufen kann und eine gewisse Normalität zurückkehrt. In diesem Sinne haben wir zum Beispiel schon ein Fußballcamp mit Ex-Profis fixiert", blicken Riedl und Hilber positiv in die Zukunft.
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Sind sich bewusst, dass man "einen Grenzgang" wagt: Der stv. Obmann des FC Wipptal, LA Florian Riedl und Nachwuchsbetreuer Bertl Hilber (r.) am Steinacher Fußballplatz, auf dem dieser Tage wieder Leben einkehren soll. | Foto: Kainz
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