Bergwacht-Einsatzstelle Stubai informiert

Abfall im Miederer Gewerbepark entsorgt

MIEDERS. Anfang November wurde der Einsatzstelle Stubai durch Miederer Gemeindearbeiter eine illegale Müllablagerung im Miederer Gewerbepark gemeldet. Da der Waldrand nördlich der Gewerbebetriebe immer wieder als Müllhalde herhalten und dann mühsam gereinigt werden muss, reichte es den Gemeindearbeitern dieses Mal.

Genug ist genug

Aktuell wurden gegenüber der Zufahrt zum Kieswerk Mieders unterhalb der Straße Kartonagen und mehrere Müllsäcke sowie zwei defekte Staubsauger entsorgt, achtlos über die Böschung in den Wald gekippt. „Das kann es doch wohl nicht sein“, meinten die Gemeindebediensteten einstimmig, „wenn jeder so kurzsichtig denkt, dann können wir uns bald vor lauter Müll in der Natur nicht mehr retten. Den Unrat ständig einzusammeln kostet uns viel Zeit und dementsprechend auch den Gemeinden Geld!“ Diesem Standpunkt kann sich die Bergwacht nur anschließen und erachtet es als ihre Aufgabe, Verursacher möglichst auszuforschen und bei groben Verstößen anzuzeigen.
Gewöhnlich wurden illegal abgelagerte Abfälle immer nur gesammelt und ordnungsgemäß in den Recyclinghöfen entsorgt, auch aufgrund der Tatsache, dass meist keine oder nur sehr spärliche Hinweise auf mögliche Verursacher vorlagen.

Hinweise auf Übeltäter

Doch diesmal sind die Müllsünder wohl etwas zu sorglos vorgegangen. Auf den entsorgten Kartonagen stellten die Bergwächter gemeinsam mit den Gemeindearbeitern mehrere Adressetiketten sicher, die einer Innsbrucker Firma zuzuordnen sind. Als dann noch einer der Müllsäcke durchsucht wurde, traute man kaum seinen Augen.
Es wurden etliche, sensible Dokumente und Briefe gefunden, die eigentlich nicht in fremde Hände gelangen sollten, so z. B. Schreiben einer Behörde, von mehreren Banken und Versicherungen, Gehaltsabrechnungen und Rechtsanwaltsschreiben, alle mit eindeutigen Namen, Adressen und Telefonnummern. Das dürfte die Betroffenen wohl weniger freuen!
Nach Ermessen der Stubaier Bergwacht könnte es sich beim Verursacher wohl über nachlässige Mitarbeiter eines Gebäudereinigungsbetriebes handeln, denen scheinbar ordnungsgemäße Arbeit bzw. Müllentsorgung ein Fremdwort ist.

Anzeige an BH Innsbruck

Der vorliegende Fall wurde in der Bergwacht-Einsatzstelle präzise aufgearbeitet und per Anzeige an die Bezirksverwaltungsbehörde übermittelt. Die Fakten dürften ausreichen, die Mitarbeiter bzw. den Betrieb zur Rechenschaft zu ziehen. Wer seiner Verpflichtung als Abfallbesitzer nicht nachkommt, begeht eine Verwaltungsübertretung und kann gemäß Tiroler Abfallwirtschaftsgesetz mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR bestraft werden. Die Entsorgung von Abfällen im Wald ist nebenbei gemäß dem Forstgesetz ebenfalls untersagt!

Personenbezogene Daten (nach DSGVO)

Unannehmlichkeiten könnten der Reinigungsfirma auch von den betroffenen Behörden, Banken und Privatpersonen drohen, deren personenbezogene Daten in der Öffentlichkeit landeten und eventuell dem strengen Schutz der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unterliegen.