Riesige PV-Anlage für Kläranlage
St. Anna setzt auf Sonnenstrom
![Robert Glettler, Hubert Steiner, Franz Maitz, Johannes Weidinger, Karl Puchas, Christian Unger (v.l.). | Foto: RegionalMedien](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/25/0/39945530_L.jpg?1716623332)
- Robert Glettler, Hubert Steiner, Franz Maitz, Johannes Weidinger, Karl Puchas, Christian Unger (v.l.).
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Eine riesige Photovoltaikanlage speist die Kläranlage von St. Anna am Aigen mit umweltfreundlichem Sonnenstrom. Die Bürger können sich daran beteiligen.
ST. ANNA/AIGEN. Die Gemeinde St. Anna am Aigen hat ein Vorzeigeprojekt umgesetzt. Neben der Kläranlage im Ortsteil Risola wurde eine Photovoltaikanlage mit stolzen 462 kWp errichtet. Diese Anlage erzeugt rund 500.000 Kilowatt PV-Strom pro Jahr. Damit können hundert Haushalte pro Jahr versorgt werden.
![Die PV-Paneele stehen direkt der Kläranlage in Risola. | Foto: Vulkanland Energie GmbH](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/25/3/39945533_L.jpg?1716623473)
- Die PV-Paneele stehen direkt der Kläranlage in Risola.
- Foto: Vulkanland Energie GmbH
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Diese nagelneue PV-Anlage kann mit einer Besonderheit aufwarten. Ein Stromspeicher mit 154 Kilowattstunden speichert den Strom für die Zeit, wenn einmal keine Sonne scheint. So kann die Kläranlage auch in den Nachtstunden mit umweltfreundlichem Strom betrieben werden, der zuvor gespeichert wurde. Im Probebetrieb hat sich gezeigt, dass in der Früh oft noch rund vierzig Prozent Restkapazität in der Batterie vorhanden sind.
![Die Batterie ist das Kernstück der PV-Anlage. | Foto: Vulkanland Energie GmbH](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/25/6/39945536_L.jpg?1716623912)
- Die Batterie ist das Kernstück der PV-Anlage.
- Foto: Vulkanland Energie GmbH
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Durch diesen Stromspeicher ist die Anlage zu hundert Prozent notstromfähig und netzunabhängig. Das heißt, dass im Falle eines Stromausfalls oder eines kurzen Blackouts alles normal weiterläuft.
Bürgerbeteiligungsanlage
Die PV-Anlage wurde als Bürgerbeteiligungsanlage konzipiert, um die Bevölkerung aktiv einzubinden. "Diese Beteiligung erfolgt in Form eines sogenannten "Sale & Lease Back Modells". Das bedeutet, dass die PV-Module an interessierte Personen verkauft und gegen einen jährlichen Mietzins zurückgemietet werden", erklärte der Geschäftsführer der Vulkanland Energie GmbH Hubert Steiner im Exklusivgespräch mit der WOCHE. Dieser Mietzins beträgt drei Prozent des Kaufpreises fix für die ersten drei Jahre. Ein kleines Rechenbeispiel: Bei einem Kaufpreis von 5.000.- Euro beträgt der jährliche Mietertrag 150.- Euro. Die Mindestbehaltedauer ist zwölf Monate, nach Vertragsende erhält der Käufer den vollen Kaufpreis zurückerstattet.
"Sobald die Leitung zur neuen Trafo-Station gelegt ist, können die Bürgerinnen und Bürger auch private PV-Anlagen dazuhängen", ergänzte Projektleiter Robert Glettler.
Bürgermeister Johannes Weidinger und sein Stellvertreter Franz Maitz betonten die Versorgunssicherheit für die Menschen: "Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man lokal gut versorgt und unabhängig ist. Diese Anlage bringt uns wieder einen Schritt weiter. Sie ist ein wahres Vorzeigeprojekt und ein wesentlicher Bestandteil der Energievision Steirisches Vulkanland - nämlich hundert Prozent eigene Energie bis zum Jahr 2035", präzisierte Weidinger.
![Hubert Steiner (hinten) erklärt Bgm. Johannes Weidinger Details der Steuerungseinheit. | Foto: RegionalMedien](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/25/0/39945560_L.jpg?1716623540)
- Hubert Steiner (hinten) erklärt Bgm. Johannes Weidinger Details der Steuerungseinheit.
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Ökologische Maßnahmen
Die PV-Anlage entstand auf einer nicht für die Landwirtschaft nutzbaren Freifläche. Es handelt sich um eine Sumpflandschaft und Überschwemmungsgebiet. Um negative ökologische Auswirkungen zu verhindern, wurde viel in den Naturschutz investiert. So wurden eine Blühhecke, ein Teich, Stein- und Altholzhabitate angelegt sowie ein Neophyten-Management eingeführt.
Errichtet wurde die Anlage zum Großteil mit regionalen Firmen. Die Gesamtkosten betrugen rund 500.000 Euro, wobei 160.000 Euro Förderung aus dem Klima- und Energiefonds im Rahmen der Klima- und Energiemodellregion Netzwerk Südost kommen. Die Förderungsabwicklung erfolgte durch die Lokale Energieagentur (LEA) mit Karl Puchas. "Nach vielen Diskussionen erfolgte der Beschluss zur Errichtung der Anlage im Gemeinderat einstimmig", schloss Bürgermeister Weidinger die offizielle Präsentation.
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