Blaurackenverein
Nistkästenaktion mit wissenschaftlichem Mehrwert

Blaurackenverein-Geschäftsführer Bernd Wieser (r.) und Co. in Aktion.  | Foto: Wieser
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Der Blaurackenverein hat seine Nistkästen im Europaschutzgebiet wieder auf Vordermann gebracht. Erstmals wurden die Nester heuer auch nach Graz gebracht, wo sie im Landesmuseum Joanneum näher untersucht werden. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Schon alle Hände voll zu tun hatte heuer das Team des Blaurackenvereins mit Sitz in Stainz bei Straden. Am Arbeitsprogramm stand die Nistkastenaktion. Dabei werden die Nistkästen, die für die Blauracken im Europaschutzgebiet errichtet wurden, kontrolliert und gesäubert.

Effizienter per Frontlader 

Diese Kästen hängen in vier bis sechs Metern Höhe. Blaurackenverein-Geschäftsführer Bernd Wieser erklärt. "Wir benötigen technische Hilfe, weil die Kontrolle mit einer Leiter zeitlich zu aufwendig wäre. Unser Mitarbeiter Alois Absenger hebt uns mit einem Korb auf dem Frontlader hoch zu den Nistkästen. Wir registrieren dann den Inhalt, der uns verrät, welche Vogelart und wie oft gebrütet wurde."

Die Nistkästen sind in vier bis sechs Metern Höhe angebracht.  | Foto: Wieser
  • Die Nistkästen sind in vier bis sechs Metern Höhe angebracht.
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Die Nester sind laut Wieser verschieden gestaltet und auch Brutversuche werden registriert. 
Zu den Brutvögeln in den Kästen zählen übrigens neben der Blauracke vor allem Stare, Feldsperlinge, Kleiber, Zwergohreulen und verschiedene Meisenarten. Etwaige Mitbewohner oder "Untermieter" der Nester werden ebenfalls aufgezeichnet. Einige Säugetierarten machen es sich gemäß Wieser vor allem im Winter in den Kästen bequem. Dazu zählen Baummarder, Siebenschläfer, Haselmäuse und diverse Mausarten.

Aus dem Nistkästen-Material kann man wertvolle Erkenntnisse ableiten.  | Foto: Wieser
  • Aus dem Nistkästen-Material kann man wertvolle Erkenntnisse ableiten.
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Resümee des Brutjahres

Die gesammelten Ergebnisse werden jährlich auch als Bericht an die Naturschutzabteilung des Landes abgeliefert. "Wir können aus den Untersuchungen ableiten, ob im abgelaufenen Jahr die Frühjahrsbruten oder die Sommerbruten erfolgreich waren oder nicht. Hornissen-, Bienen- oder Ameisennester geben auch einen Aufschluss über das Insektenjahr. In den Nestern findet man Käferarten, Spinnen, Wanzen, Zikaden oder Schmetterlinge in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. Sie alle leben in einer Lebensgemeinschaft zusammen und profitieren von den Vögeln und ihren Nestern", so der Vereins-Geschäftsführer. 

Er erklärt, dass die Nistkästen sehr robust sind und bis zu 15 Jahre lang halten. Aus Sicherheitsgründen sind diese verschraubt und viele besitzen auch einen Marderschutz aus Blech. Außerdem sind die Einflugöffnungen verstärkt und tief. Sie imitieren laut Wieser eine Spechthöhle. Die Kästen sind mit Drähten am Baum angebracht. "Für die Blauracken sind vor allem Bäume im Freiland wichtig. Früher gab es diese ‚Roanbäume‘ häufig. Mittlerweile sind die Tallandschaften leider ausgeräumt", so der Experte. 

Die Studenten Emanuel Kern (l.) und Thomas Oswald waren dieses Mal bei der Aktion mit dabei.  | Foto: Bernd Wieser
  • Die Studenten Emanuel Kern (l.) und Thomas Oswald waren dieses Mal bei der Aktion mit dabei.
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Eine Forschungspremiere 

Premiere: Heuer wurden die Nester erstmals auch mitgenommen bzw. werden sie von Studenten im Landesmuseum Joanneum in Graz untersucht. Es geht bei den Untersuchungen um die Parasiten der Vögel – um Daten, die so noch nie erhoben wurden und einen weiteren wissenschaftlichen Beitrag zur Arbeit des Blaurackenvereins darstellen. Wieser zum wichtigen Aspekt der Forschung: "Die Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum, der Uni Graz und einigen Forschungskreisen läuft seit vielen Jahrzehnten gut und hat uns schon so manche Erkenntnisse gebracht."

Nochmals zurück zur Nistkästenaktion: In Summe benötigte man für die Untersuchung der 85 Nistkästen vier Halbtage. Der Boden muss dafür übrigens gefroren sein, um Flurschäden auszuschließen.

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Blaurackenverein-Geschäftsführer Bernd Wieser (r.) und Co. in Aktion.  | Foto: Wieser
Die Studenten Emanuel Kern (l.) und Thomas Oswald waren dieses Mal bei der Aktion mit dabei.  | Foto: Bernd Wieser
Die Nistkästen sind in vier bis sechs Metern Höhe angebracht.  | Foto: Wieser
Aus dem Nistkästen-Material kann man wertvolle Erkenntnisse ableiten.  | Foto: Wieser
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