Interkontinentale Hilfsbereitschaft
Zirler Familie hilft hungernden Slum-Bewohnern

Markus und Natasha Gspan mit Kindern Tobias und Tiana helfen den Menschen von J-bay. | Foto: Gspan
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  • Markus und Natasha Gspan mit Kindern Tobias und Tiana helfen den Menschen von J-bay.
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ZIRL, JBAY. Die Familie Markus und Natasha Gspan aus Zirl haben mit ihren zwei Kindern Tobias und Tiana Tirol verlassen und leben seit 1. Jänner 2019 in Südafrika. Auch hier ist das Coronavirus bereits angekommen. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren und leiden nun Hunger. Die engagierte Familie aus Zirl reagierte sofort und setzte ein bemerkenswertes Rad der Hilfe in Bewegung. 

Carepaket-Aktion gestartet

In ihrer unmittelbaren Umgebung befindet sich ein Dorf namens J-bay. Normalerweise gehen die Einwohner der knapp 30.000 Einwohner Stadt ihren regelmäßigen Beschäftigungen nach, was zurzeit jedoch nicht möglich ist. Seit Mitte März 2020 befinden sie sich im "Lockdown", sind arbeitslos und erhalten keine Unterstützung. Dadurch leiden Familien Hunger und benötigen dringend Hilfe. Da auch Markus und Natasha aufgrund des "Lockdown" ihr Grundstück nur zum Einkaufen von Lebensmitteln verlassen dürfen und das Leid und die Not der Menschen in den sogenannten "Homelands" (Slums) miterlebt haben, haben sie nun gemeinsam mit einem engagierten einheimischen Polizisten namens Sakkie eine Art "Carepaket-Aktion" auf die Beine gestellt.

Lebensmittel für ein Monat

Die ersten 25 Pakete wurden von ihnen in Privat-Initiative finanziert und verteilt. Diese "Care-Pakete" enthielten Grundnahrungsmittel wie Milch, Mehl, Zucker, Eier, Gries, den sogenannten Pap (= eine Art weißer Polenta, ein Hauptnahrungsmittel in J-bay), Kartoffeln, Wasser, Obst und Gemüse, Kinder- und Babynahrung und hatten ein Gewicht von ca. 14 kg. Eine Familie kann von einem solchen Paket je nach Größe der Familie ca. einen Monat lang leben.

Welle der Hilfsbereitschaft

Außerdem organisierten sie dank der Unterstützung aus Tirol – wiederum gemeinsam mit engagierten Mitmenschen in Jbay – die Zutaten für eine "Suppenküche". Damit ist es ihnen gelungen, für ca. 300 Kinder eine warme Mahlzeit auszurichten.
Am 30. April 2020 konnte mit einer zweiten "Suppenküche" wiederum eine warme Mahlzeit für die Bewohner in den Slums verteilt werden. Mittlerweile werden von Dienstag bis Donnerstag täglich ca. 250 Menschen durch die "Suppenküche" mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Da sich ihre Aktion in der Zwischenzeit herumgesprochen hat, spendieren Lebensmittel-Supermärkte mit Hilfe von NGOS Milch, Obst, Gemüse und Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können. Diese gespendeten Grundnahrungsmittel kommen ebenfalls in die von Markus und Natasha persönlich zusammengestellten und persönlich verteilten Pakete, so dass dadurch wieder mehr Familien mit solchen Essenspaketen versorgt werden können.

Suppenküche installiert

Der Dank, dass diese Aktion durchgeführt werden konnte und es möglich war, bisher bereits ca. 150 bis 170 solcher Essenspakete mit den nötigsten Grundnahrungsmitteln zusammenzustellen, persönlich zu verpacken und zu verteilen, sowie eine "Suppenküche" zu installieren, die von Dienstag bis Donnerstag täglich bis zu ca. 250 Menschen mit warmer Nahrung versorgen kann, gilt der großzügigen finanziellen Unterstützung durch Familienmitglieder und dem Freundes- und Bekanntenkreis in Zirl, Volders, Schwaz, Innsbruck, Leisach, Lienz, Imst, Weer, Wildermieming, Salzburg, Graz und Wien sowie allen engagierten freiwilligen Helfern der Aktion in Jbay. Es ist schön zu sehen, dass Menschen egal welcher Hautfarbe und von welchem Teil der Welt in einer solchen Krise zusammenstehen, einander helfen und für einander da sind.

Wenn Sie Teil des Hilfsprojekts sein wollen, können Sie hier spenden:

IBAN: AT68 2050 3033 0243 3275
BIC: SPIHAT22XXX
Kennwort: Austria helps JBay

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