LEITWIND erzeugt Generatoren für Windräder
Wind-Power aus Telfs

Die Generatoren für die Windräder kommen aus dem LEITWIND-Werk in Telfs, wo auch wesentliche Forschungs- und Entwicklungsprozesse der Windkraftanlagen beheimatet sind. | Foto: LEITNER
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Schon in der übernächsten Wintersaison könnten Windräder auf manchen Tiroler Schipisten stehen. Die Debatte um Windkraft in Tirol erhält in diesen Zeiten besondere Brisanz.

TELFS. Seilbahnenchef und ÖVP-Nationalratsabgeordneter Franz Hörl will offenbar zum "Windräder-Pionier" werden: Bis zu drei Windräder könnten küftig im Bereich des Skigebietes Gerlos/Zillertal Arena gebaut werden (Bericht hier:  Zillertal Arena: steht schon bald ein Windrad?). Derzeit wird noch eine vorläufige Bewertung des Projekts vorgenommen und das Ergebnis der Windanalyse steht noch aus, um die tatsächliche Durchführbarkeit des Projekts zu verstehen. "Aber der Wille von Franz Hörl ist klar da und wir arbeiten gemeinsam mit Ihm", heißt es aus dem Werk von "LEITWIND" in Telfs, wo Windanlagen produziert werden.

Das Leitner-Werk in Telfs. | Foto: LEITNER
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Forschung und Entwicklung zur Windkraft in Telfs

Die Generatoren für die Windräder kommen aus dem LEITWIND-Werk in Telfs, wo auch wesentliche Forschungs- und Entwicklungsprozesse der Windkraftanlagen beheimatet sind.
LEITWIND ist eine Marke des weltweit tätigen Unternehmens Leitner AG. Unter der Marke werden Windkraftanlagen in der Megawattklasse entwickelt, produziert und betrieben. Das Unternehmen Leitner AG mit Hauptsitz in Sterzing, Südtirol, gehört zur Unternehmensgruppe HTI (High Technology Industries). Im Werk Telfs arbeiten in der Produktion zirka 100 Mitarbeiter, die neben Leitner Seilbahnkomponenten auch die Leitwind Windkraftkomponenten erstellen. Demnächst sind zwei Ausliferungen geplant: zwei LTW90 1.0 MW werden Mitte Oktober nach Süditalien geliefert und eine LTW90 1.5MW wird Anfang 2023 in die Türkei geliefert.

Erfahrung in der Steiermark

Leitwind hat bereits eine Windturbine im Steirischen Skigebiet "Salzstiegl" installiert und bereitet sich angesichts steigender Nachfrage, die Energieunabhängigkeit eines Skigebiets zu erhöhen und die Stromkosten zu senken, auf die Nachahmung dieses Konzepts vor.
Die Installation einer Windkraftanlage im einem Skigebeite hat folgende Vorteile: Vor Ort erzeugte, kostengünstige und saubere Energie; Kein Kohlenstoff-Fußabdruck; Stabile und vorhersehbare Stromkosten; Unabhängigkeit vom Netzbetreiber und Marktbedingungen; Verstärkte lokale Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie ein verbessertes Image des Skigebietes.
Windenergie im alpinen Umfeld bietet wegen der bereits vorhandenen Infrastruktur wie Leitungen und Wege zudem deutliche Vorteile, die auch Hörl im Zillertal nutzen will.

LTW42 in Vulganello (Italien). | Foto: LEITNER
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Am Beginn der Leitwind-Geschichte stand die Technologie der Seilbahnen von Leitner, die Kernkompetenz des Mutterkonzerns HTI. Ein wichtiges Detail der Seilbahnen ist der elektrische Direktantrieb. Seine Konstruktion hat sich auch unter schweren Umweltbedingungen als zuverlässig erwiesen. Mit dem Transfer dieser Seilbahn-Technologie auf die Technologie für Windturbinen entstanden die ersten Windkraftanlagen von Leitwind
Leitwind verband den Direktantrieb mit einem Synchrongenerator. Der Prototyp der ersten Leitwind-Anlage wurde 2003 in Mals, Südtirol, installiert.
2007 begann Leitwind mit der Serienproduktion von Onshore-Windkraftanlagen. Mittlerweile stehen in drei Kontinenten deren Windkraftanlagen. Gestützt auf die gruppeninternen Synergien bietet man neben Windkraftanlagen auch komplette Windkraftprojekte sowie Paketlösungen für Betrieb, Instandhaltung und Service. Mit Produktionsstätten in Italien, Österreich und Indien hat das Unternehmen mittlerweile fast 350 Anlagen errichtet.

LEITWIND entwickelt, fertigt und installiert Windkraftanlagen mit patentiertem DirectDrive (Direktantrieb mit Synchrongenerator und Permanentmagneten), dem Herzstück des gesamten Systems. LEITWIND setzt auf die dezentrale Erzeugung und Verteilung von Windenergie, nahe dem Endverbraucher.
Mit den steigenden Strompreisen soll die Windkraft auch für mittlere und kleine Unternehmen und Investoren zugänglich sein. Deshalb entwickelt und produzieret LEITWIND Anlagen im Megawattbereich (250 kW – 3.000 kW). Sie sind auf Einzelinstallationen und kleineren Windparks spezialisiert. Die Anlagen sind für lokale Nutzer bestimmt mit dem Ziel, die Kosten des Energieverbrauchs zu senken und zu stabilisieren.

LTW42 in Steinfeld (Deutschland) | Foto: LEITNER
  • LTW42 in Steinfeld (Deutschland)
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Fast 400 Windkraftanlagen installiert

Mit der Installation des ersten LEITWIND Prototyps im Jahr 2003 sowie durch ständige Forschungs- und Entwicklungsarbeit, erzielte Leitwind 2007 den ersten kommerziellen Verkauf seiner LTW77 (1,5 MW) in Badia Calavena (Italien). Seit Unternehmensgründung hat Leitwind weltweit fast 400 Windkraftanlagen installiert, die jährlich ca. 800 GWh sauberen Strom produzieren.
Das Modell LTW42 von LEITWIND etwa profitiert vom vereinfachten Genehmigungsverfahren für den Anlagenbau, dank der Gesamthöhe von nur 49,5 Metern. Die LTW42 ist damit die kleinste Windkraftanlage aus dem LEITWIND-Portfolio und bietet eine ganze Reihe an Vorteilen: die Installation der LTW42 ermöglicht eine Deckung von bis zu 100 Prozent des verbrauchten Stroms mit grünem, vor Ort hergestellten Windstrom und kann somit der endgültige Schritt zur Energie-Autarkie sein. Des Weiteren eignet sich die LTW42 für die Versorgung netzferner Gemeinden mit sauberer Energie. Das Einsatzspektrum der LTW42 ist dabei sehr breit gefächert (Wohneinheiten, Elektromobilität bis Industrieparks), wobei ein gewisser 24 Stunden Grundverbrauch an Strom von Vorteil ist.
Auch für Betriebe mit mittleren Stromverbrauch (ab 450 MWh jährlich) und in windschwachen Regionen rechnet sich die Windkraftanlage aus Telfs aufgrund der sehr niedrigen Anlaufgeschwindigkeit.
Bereits kleinere offene Flächen, die häufig in der Umgebung von Betrieben vorhanden sind, gewährleisten eine stabile Windströmung mit geringen Turbulenzen, was die Effizienz der Windkraftanlage erhöht. Die nicht genutzte Energie kann an das Stromnetz verkauft werden, was die Rentabilität zusätzlich erhöht.

Die Generatoren für die Windräder kommen aus dem LEITWIND-Werk in Telfs, wo auch wesentliche Forschungs- und Entwicklungsprozesse der Windkraftanlagen beheimatet sind. | Foto: LEITNER
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Geschichte

2003: Installation des ersten Prototyps in Mals, Südtirol, Italien
2007: Start der Serienproduktion
2008: Eröffnung des Standortes in Telfs, Tirol
2008: Joint Venture: LEITWIND und Shriram Gruppe (Indien)
2009: Eröffnung der neuen Produktionshallen in Chennai, Indien
2010: 100 installierte Anlagen
2011: Installation des Prototyps LTW86 1.5 MW in Indien; Entwicklung des Prototyps LTW101 3.0 MW
2011: 200 installierte Anlagen und Installation der ersten Windkraftanlage in einem Skigebiet in Styria (Österreich)
2013: Installation des Prototyps LTW101 3.0 MW in Lelystad, Niederlande
2015: 320 installierte Anlagen mit 439,2 Megawatt Nennleistung
2017: Einweihung einer neuen Anlage in Gilly sur Isère (Frankreich)
2019: Installation der ersten Windturbine LTW90 und der ersten WKA LTW101 in Alexandroupolis (Griechenland)
2020: Einweihung des neuen Servicesitzes in Lacedonia (Avellino) und sechs Windkraftanlagen des Typs LTW80 1,65 MW Typhoon-Klasse wurden in Guadeloupe installiert
2022: Erste Installationen der LTW42 250 und 500 kW in Deutschland und Italien

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