Sommergespräche
Abtenau: "Sind schon wieder bestens gebucht"

- Aus dem Brunnen vor dem Gemeindeamt in Abtenau wird schon bald das berühmte "Heilwasser" sprudeln.
- hochgeladen von Thomas Fuchs
ABTENAU. Bürgermeister Johann Schnitzhofer im Bezirksblätter Sommergespräch über die Stärken seiner Gemeinde, zukünftige Projekte und die Herausforderungen der Coronazeit.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Bürgermeister, wie geht es Ihrer Gemeinde jetzt?
SCHNITZHOFER: Wir sind bisher glimpflich davongekommen, Krankenhaus und Seniorenheim haben die Lage gut überstanden. Ich bin stolz auf meine Gemeinde, es sind Lieferdienste organisiert worden, es gab viel nachbarschaftliche Hilfe. Die Krise hat die Menschen auch dazu gebracht, wieder näher zusammen zu rücken. Abtenau hatte innerhalb eines Jahres bis heute gleich drei Herausforderungen zu meistern: Zuerst kam der Schnee im vergangenen Jänner, im Juli hatten wir das Hochwasser, dann kam Corona. Wir haben viel ausgehalten und geschafft in letzter Zeit. Die Unterstützung von Bund und Land hat sehr gut funktioniert.
Welche Projekte stehen in der Gemeinde an?
SCHNITZHOFER: Wir müssen Gott sei Dank nicht viel verschieben! Das nächste Projekt ist der Neubau der Neuen Mittelschule, wir sind hier gerade mitten in der Planung, der Baubeginn ist für 2022 angesetzt. Es wird eine zusätzliche Turnhalle geben und die Schule wir rundum erneuert, die Kosten liegen bei etwa 20 Millionen Euro. Auch die Volksschule Voglau wird saniert, nächstes Jahr können wir damit beginnen. Gerade beschäftigen wir uns auch mit dem Heilwasserprojekt. Das Abtenauer Heilwasser wird direkt im Ort vor dem Gemeindeamt verfügbar sein. Damit im Zusammenhang steht das Projekt "Sonnenhof": Wir werden den Sonnenhof abreißen und ein neues Hotel mit Badeanwendungen des Heilwassers bauen. Wegen des Hochwassers letzten Jahres stehen auch einige Brückensanierungen an oder sind bereits fertig.
Wie hat der Tourismus in Abtenau die Zeit erlebt?
SCHNITZHOFER: Wir hatten das Glück, dass bei Ausbruch von Covid-19 die Wintersaison schon vorbei war, deshalb geht es uns vergleichsweise gut. Natürlich war es kurzzeitig sehr schwierig, aber jetzt sind die Betriebe in Abtenau wieder bestens gebucht mit internationalen Gästen. Wir haben das Glück, dass es am Land nicht so schlimm ist wie in der Stadt. Was wir schon merken: Abtenau war immer ein Durchzugsort für Hallstatt-Touristen. Das bleibt jetzt aus.
Für die Politik muss man gemacht sein, heißt es. Wie war Ihr Weg in die Politik?
SCHNITZHOFER: Es war eigentlich Zufall bei mir. Ich bin gerne unter Leuten und dass ich in die Politik gehe, hat sich dann einfach ergeben. Was mir sehr abgeht, ist das persönliche Miteinander. Vor Corona habe ich viele Menschen besucht und bei Feiern gratuliert, das ist jetzt stark reduziert worden.
Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht Bürgermeister sind?
SCHNITZHOFER: Ich bin gerne bei meiner Familie und ich gehe viel wandern in den Bergen. Vor allem bin ich oft Osterhornseitig unterwegs. Und als Landwirt achte ich auf die Qualität und die richtige Haltung der Tiere. Meine Lieblingsspeise sind übrigens Kasnockn.
Interview: Thomas Fuchs
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