Forschung in Kuchl
Im Selbsttest auf dem Weg zur perfekten Hausfassade
Im "Twin²Sim" am Campus der Fachhochschule in Kuchl testen Forscher Ergebnisse an sich selbst aus.
KUCHL. Forschungsleiter Markus Leeb und sein Team suchen in Kuchl nach den Fassaden der Zukunft: "Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Forschung und der Wirtschaft", erklärt er. In Zusammenarbeit mit Betrieben werden im Versuchsgebäude in Kuchl die unterschiedlichsten Fassaden montiert und auf ihre Funktion getestet. Das Besondere dabei: Die Forscher sitzen währenddessen selbst im Gebäude und bekommen die Versuche wortwörtlich am eigenen Leib zu spüren. "Bisher ist nichts Unangenehmes passiert", sagt Markus Leeb.
"Nicht nur Holz"
In den Versuchsräumen für Fassaden und Gebäudetechnik sitzen Forschende der Fachhochschule, messen thermische und visuelle Behaglichkeit, Wärme- und Feuchtschutz, Heizung, Luftströmung und alles Weitere anhand der eingebauten Fassaden. "Wichtig ist zudem, dass Fassaden auf ihre Multifunktionalität untersucht werden. Es geht auch nicht nur um den Baustoff Holz. Zur Erreichung der Klimaziele können viele Baustoffe herangezogen werden", so Leeb. Am Dach des Forschungsgebäudes befindet sich ein drehbarer Gebäudehüllenprüfstand. Zu den Kunden des Twin²Sim gehören kleine und mittlere Betriebe, die hier auf die Forschungsergebnisse der Experten zurückgreifen können. Im Fokus stehe immer die Nachhaltigkeit, so Markus Leeb. "Die Forschung hier ist nahe an der Praxis, Bachelor- und Masterstudenten können im Rahmen ihrer Arbeiten hier im Gebäude arbeiten." Auch für komplexe Systeme wird das Gebäude genutzt. Rund 15 Forschende sind im Twin²Sim aktuell untergebracht.
FH-Großprojekt
Das Twin²Sim wurde vom Architekten Thomas Lechner aus Altenmarkt geplant. "Meine Aufgabe war es, die Interessen der Forschung im Einklang mit der Architektur zu bringen." Das Ergebnis war ein Holzgebäude, ganz im Sinne des Trends zum Holzbau. Das Projekt ist eines der größten in der Geschichte der Fachhochschule Salzburg: Es bietet rund 20 Arbeitsplätze und wurde um 2,2 Millionen Euro errichtet, je zur Hälfte finanziert vom Land Salzburg und der Fachhochschule.
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