Tennengauer Bürgermeistergespräch
In Rußbach ist die Welt noch in Ordnung
Die Gemeinde Rußbach hat gut vorgesorgt und kann mit dem Musikpavillon auch kulturell punkten.
RUSSBACH. Die Gemeinde Rußbach zählt mit ihren 778 Einwohnern (Statistik Salzburg, 1.1. 2022) zu den eher kleineren Gemeinden im Bundesland Salzburg. Idyllisch im Lammertal auf 813 Metern Seehöhe gelegen, umfasst das Gemeindegebiet (Kataster) 34 Quadratkilometer. Der Tourismus zählt neben der Landwirtschaft zu den Haupteinkommensquellen der Gemeinde. Nach den beiden Pandemiejahren 2020/21 hat laut Bürgermeister Huemer der Tourismus wieder zugenommen.
REGIONALMEDIEN: Mit dem Tourismus steigt auch wieder der Verkehr. Ist diese Steigerung bereits feststellbar?
KARL HUEMER: Meiner Meinung nach ja. Die Zunahme des Verkehrs hängt sehr stark mit dem Tourismus zusammen. So wird zum Beispiel der Gosau-See von sehr vielen Gästen besucht. Im Ort selbst verspüren wir aber keine Steigerung. Die Umfahrungsstraße trägt zur Verkehrsberuhigung bei. Wir sind nach wie vor ein sehr kleines, aber sehr schönes Dorf. Wir sind Gott sei Dank vom Verkehr nicht so betroffen wie Gemeinden entlang der Tauernautobahn.
Der Musikpavillon ist fertig. Wie viel hat er gekostet?
HUEMER: Die Kosten beliefen sich, einschließlich der Preissteigerung, auf 360.000 Euro. Geplant wäre der Musikpavillon bereits 2019 gewesen. Aber im Jänner 2019 war die große Schneekatastrophe und im Juli das Hochwasser, die die Neuhausbrücke weggerissen hat. Dadurch wurde der Baubeginn auf 2020 verschoben, da der finanzielle Spielraum der Gemeinde nicht mehr gegeben war.
Rußbach ist keine finanzkräftige Gemeinde. Wir müssen daher mit unserem Geld gut haushalten, damit wir die Großprojekte umsetzen können. Durch die Pandemie wurde das Projekt nochmals verschoben. Im Oktober 2021 konnte dann mit dem Bau begonnen werden. Nach einer Bauzeit von neun Monaten konnten wir dann am Tag der Blasmusik mit unserer Blasmusik zu ihrem 125-Jahr-Jubiläum den Pavillon einweihen und eröffnen. Das hat gut zusammengepasst. Der Pavillon steht allen Vereinen für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.
Alle reden vom Lockdown und den Energiepreisen. Was tut Rußbach im Fall des Falles? Wie sieht es mit den Energiesparmaßnahmen im Ort aus?
HUEMER: In Rußbach sind wir schon gerüstet. Schon mein Vorgänger Sepp Grasl hat vor rund 13 Jahren Vorsorge getroffen. Das Seestüberl und der neue Kindergarten sind mit Erdwärmepumpen ausgestattet. Vor zwei Jahren haben wir im Gemeindeamt die alte Ölheizung gegen eine mit Pellets ausgetauscht.
Derzeit wird geprüft, wo wir Photovoltaikanlagen anbringen können. Wir gehen da mit Bedacht vor. Ich möchte meinen Damen hier in der Gemeinde nicht zumuten mit Schal und Wollmütze ihre Arbeit zu verrichten. Zusätzlich haben wir bereits ein Aggregat für die Aufrechterhaltung der Wasserversorgung der Gemeinde angeschafft. Man muss der gegenwärtigen Lage ins Auge schauen und das Beste daraus machen. In der Volksschule haben wir noch eine Ölheizung, aber die werden wir auch ersetzen. Wir wollen weg von den fossilen Brennstoffen.
Vor einigen Jahren haben wir die Beleuchtung energieschonend auf LED-Lampen umgestellt. Wie gesagt, Rußbach ist eine kleine Gemeinde mit einem überschaubaren Gemeindebudget. Im Rahmen des Möglichen haben wir Vorsorge getroffen.
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