Tennengau
Welche Berufe haben unsere Politiker gelernt?
Viele Landwirte und Lehrer, wenig Selbstständige gehen in die Politik.
HALLEIN. Ist Politiker ein eigener Beruf? Hier gehen die Meinungen auseinander. Sieht man sich die Liste sämtlicher Listenkandidaten im Tennengau genauer an, steht nur in den seltensten Fällen Politiker als Berufsbezeichnung. Viel öfter kommen die Volksvertreter aus den unterschiedlichsten Branchen: Selbstständige, Landwirte, Beamte, Lehrer, nahezu alles ist vertreten. Zwei Branchen aber ganz besonders: Lehrer und Landwirte.
Viele Lehrer
Erstaunlich viele Pädagogen rittern um die begehrten Plätze im Gemeinderat. Warum das so ist? "Menschen die Lehrer werden, sind immer auch interessiert an der Öffentlichkeit. Die meisten sind aktiv in einer Gemeinde tätig. Sport, Bildung und Kultur sind fast immer von Interesse. Wer diesen Beruf erlernt, will ja auch sein Wissen weitergeben, daher wirkt die Politik anziehend", erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, einst Bürgermeister von Hallein und selbst studierter Lehrer für Mathematik und Geographie.
Und viele Landwirte
Auf den Listenplätzen findet man auch auffällig oft Landwirte. "Der Beruf des Landwirtes ist zeitlich flexibel. Man kann sich seine Arbeitszeit gut einteilen", erklärt Friedrich Holztrattner, Bürgermeister von Bad Vigaun und selbst Landwirt, "wichtig ist dann aber im Hintergrund immer die Familie. Ohne die Unterstützung geht es auch nicht." Ein weiterer Grund ist laut Bürgermeister Holztrattner auch die Beziehung zu Grund und Boden. "Man hat als Bürgermeister viel mit Grundstücken zu tun, als Landwirt ist man da sensibilisiert, weil man selbst mit Grund und Boden arbeitet."
Privatwirtschaft schwierig
Für Kandidaten aus der Privatwirtschaft ist es nicht einfach: "Ich habe im Kundendienst eines Elektrogeschäfts gearbeitet, aber es war dann nicht mehr vereinbar", erklärt Wolfgang Auer, Bürgermeister von Adnet und Elektromeister, "man hat es als Selbstständiger sicher einfacher, in der. Privatwirtschaft ist man da zeitlich gebunden." Aus seinem Beruf nimmt er vieles mit: "Kontakt zu den Menschen und Kundenorientierung".
Der Jurist
Gerald Dürnberger, Bürgermeister von Oberalm ist promovierter Jurist. Eher ungewöhnlich für einen Bürgermeister ist er also ein Akademiker. "Ich arbeite als Verwaltungsjurist in einer Umweltschutzanlage." Beide Berufe lassen sich sehr gut vereinbaren, ist Dürnberger überzeugt. "Ich nehme aus meinem Beruf als Jurist viel Verantwortungsbewusstsein, Umgang mit den Menschen und natürlich die juristischen Kenntnisse mit."
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