Nachruf
Alt-Pfarrer Paul Öttl im 89. Lebensjahr verstorben

Pfarrer Paul Öttl ist im Alter von 89 Jahre verstorben und bleibt immer in lebhafter Erinnerung.  | Foto: Pfarre Zell a. Z.
  • Pfarrer Paul Öttl ist im Alter von 89 Jahre verstorben und bleibt immer in lebhafter Erinnerung.
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ZELL a. Z. (red). Der langjährige und geschätzte Seelsorger von Zell am Ziller, Alt-Pfarrer Paul Öttl ist am Tag des Herrn, am Sonntag, 15. November 2020 im 89. Lebensjahr und 62. Priesterjahr versehen mit den Heiligen Sterbesakramenten zu seinem Schöpfer heimgekehrt.

Paul Öttl erblickte am 12. August 1932 in Bruneck in Südtirol das Licht der Welt. Die Familie lebte während des Zweiten Weltkrieges in Bayern und Salzburg. Während dieser Zeit verlor die Familie die Mutter und einen Sohn, der im Krieg umkam. Der Vater kehrte mit den beiden verbleibenden Söhnen nach dem Krieg nach Südtirol zurück, wo Paul die Pflichtschule in Brixen besuchte.
Darauf folgten die Ausbildung im „Borromäum“ in Salzburg und das Theologiestudium in Salzburg und Innsbruck. Am 12. Juli 1959 empfing der junge Priesterkandidat die Priesterweihe im Salzburger Dom und kam bereits kurz darauf als Kooperator nach Zell am Ziller, wo er knapp 24 Jahre als solcher wirkte, über 18 Jahre als Ortspfarrer und beinahe 20 Jahre als Pensionist. In den Ruhestand ging er jedoch nur als Pfarrer, nicht als Priester und so verstand er es als besonderen Dienst an der Pfarrgemeinde, dass er weiterhin jeden Tag die Heilige Messe feierte und stets der umsichtige Seelsorger blieb, der sich all jener, die seinen Beistand brauchten, annahm. Während seiner langjährigen, segensreichen Tätigkeit als Seelsorger von Zell am Ziller hat Paul Öttl beinahe 3000 Kindern das Sakrament der Heiligen Taufe gespendet, über 700 Paare getraut, mehr als 1000 Personen aus der Pfarre Zell zu Grabe getragen und bei weiteren 1000 Begräbnissen konzelebriert.

Bei seinem diamantenen Priesterjubiläum sagte Alt-Pfarrer Öttl: Das Größte, was ein Priester tun darf, ist die Heilige Messe zu feiern. Dies tat er stets mit großer Freude und Ehrfurcht bis seine Kräfte ihn verließen. Der geschätzte Seelsorger wirkte segensreich als eifriger Religionspädagoge, als fleißiger Bauherr, dem die Erhaltung der zahlreichen Gotteshäuser ein besonderes Anliegen war, und der es verstand die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung in besonderem Maße zu wecken, als begeisternder Prediger und gewissenhafter Chronist. Sein großer Eifer bei allen Tätigkeiten und sein unermüdlicher Einsatz für die Menschen wurde auch durch die Verleihung der Ehrenbürgerschaft und des Ehrenringes der Marktgemeinde Zell am Ziller, sowie der Gemeinden Gerlosberg und Ramsau im Zillertal gewürdigt. Darüber hinaus wurde er ausgezeichnet mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol.

Ein besonderes Charisma, welches sich nach seiner Pensionierung noch vertiefte, war seine Hingabe in der Betreuung alter und kranker Menschen, besonders der Bewohner des Wohn-und Pflegeheimes Zell am Ziller, wo er so lange es sein Gesundheitszustand zuließ, täglich die Heilige Messe zelebrierte, den Rosenkranz betete und den Bewohnern als Seelsorger zur Seite stand.
Nun hat Gott, der Herr über Leben und Tod seinen Diener nach einem erfüllten Priesterleben in die ewige Heimat abberufen. Unser lieber Alt-Pfarrer begleitete mehrere Generationen von Gläubigen auf ihrem Lebensweg und die Herzen vieler Menschen in unserer Pfarre werden in diesen Tagen erfüllt sein von tiefer Dankbarkeit für sein Wirken. Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm. Herr, lass ihn ruhen in Frieden. Amen.

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