Natur in Tirol
Die Marienkäfer schlüpfen!
Zur Zeit schlüpft der Marienkäfernachwuchs und bald schon können wir mehr von den Glückskäfern in unseren Wiesen und Wäldern entdecken. Doch kennt ihr euch wirklich aus bei den gepunkteten Käfern?
Welche Marienkäferarten gibt es in Tirol?
Zu den Tiroler Marienkäferarten gehören der rot-schwarze Siebenpunkt (Coccinella septempunctata), der Zweipunkt (Adalia bipunctata) sowie der gelb-schwarze Schwarzgefleckte Marienkäfer (Propylaea quatuordecimpunctata). Viele Menschen meinen, dass die Anzahl der Punkte angibt, wie alt ein Marienkäfer ist. Das stimmt aber nicht. Durch die Punkte kann man einige Arten unterscheiden: zum Beispiel den Fünfpunkt-Käfer oder den Siebenpunkt-Käfer.
Die Marienkäferweibchen produzieren im Frühsommer bis zu 400 gelb-orange Eier, die in Gruppen von 10-20 Stück an den Unterseiten von Blättern abgelegt werden. Aus diesen Eiern schlüpfen bereits nach 7 bis 10 Tagen die Larven, die anschließende 4-5 Larvenstadien durchlaufen. Doch damit ist es nicht getan, anschließend gibt es gar noch eine sogenannte Puppenphase und erst nach dieser Phase von 4-9 Tagen schlüpfen die noch unausgefärbten Jungkäfer.
Die Ernährung der Marienkäfer
Die meisten Arten von Marienkäfern ernährt sich von kleinen Tieren, besonders Blattläuse stellen eine wichtige Beutegruppe dar. Andere Marienkäfer haben sich wiederum auf den Fraß von Schildläusen, Spinnmilben oder Wollläusen spezialisiert. Aufgrund seines Fressverhaltens ist der Marienkäfer deshalb auch ein gern gesehener Gast in so manchen Gärten. Er frisst die Schädlinge von unseren Pflanzen.
Die Marienkäfer fressen sich einen Vorrat an Fett an. Im Herbst sammeln sie sich zu größeren Gruppen (bis zu 300 Tiere!) und suchen sich einen Unterschlupf für den Winterschlaf. Das können Spalten im Dachgebälk sein oder andere Ritzen.
Wer den gepunkteten Käfern durch den Winter helfen möchte, kann geeignete Überwinterungsquartiere wie z.B. Laubhäufen under einer Hecke anbieten. Wichtig ist dabei, dass diese Plätze trocken und vor Staunässe geschützt und gut besonnt sind, damit die Käfer schon zeitig im Frühjahr von der Sonne "geweckt" werden. Da viele Marienkäfer auch Pollen und Nektar als Zusatznahrung aufnehmen, ist auf ein entsprechendes Blütenangebot während der ganzen Vegetationsperiode zu achten.
Interessanterweise haben Marienkäfer weniger Feinde als andere Käfer. Wieso? Da wäre zum einen ihre grelle Farbe, die Feinde abschreckt. Zum anderen hinterlassen die Tiere im Maul ihrer Feinde keinen guten Geschmack oder Geruch. Diese erinnern sich dann sofort, dass derart gefärbte Käfer keine Delikatesse sind und hören bald auf, sie zu fressen.
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