Tirols Junge Wilde – Teil 9 mit Video
„Diese Technik ist für die Welt von morgen“

Rainer Haag gründete 2007 mit zwei Partnern das Unternehmen "ematric" und beschäftigt über 70 Mitarbeiter an zwei Standorten.
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  • Rainer Haag gründete 2007 mit zwei Partnern das Unternehmen "ematric" und beschäftigt über 70 Mitarbeiter an zwei Standorten.
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"ematric" baut Roboteranlagen, und das in Landeck. Das Hightechunternehmen beschließt unsere Serie "Tirols junge Wilde".

LANDECK. Roboterarme im Test, konzentriertes Arbeiten, Computerbildschirme und geschäftige Montage: In der Fließerau in Landeck entstehen Roboteranlagen für die Industrie. Die Auftragsbücher von „ematric“ sind voll. So voll, dass heuer im Herbst eine neue Halle in Betrieb geht.

„Und damit können wir auf 1.000 Quadratmetern in Landeck produzieren“,

freut sich Geschäftsführer und Gründer der Hightechfirma, Rainer Haag.

„ematric“ begleitet Industriebetriebe in aller Welt von der Projektphase über die Bestands- und Bedarfsanalyse, die Inbetriebnahme bis hin zur funktionsfähigen Anlage und Nachbetreuung. Dabei stehen Roboterlösungen an erster Stelle. Und nimmt den Menschen die Arbeit? „Nein, ein Industrieroboter schafft neue Jobs und wird in Prozessen eingesetzt, die den Menschen heute nicht mehr zumutbar sind“, sagt Haag. Und auch durch menschliche Arbeitskräfte nicht mehr zu besetzen sind.

Automobilindustrie als Vorreiter

Begonnen hat Rainer Haag mit dem Unternehmen in Landeck im Jahr 2007. Zusammen mit den Gesellschaftern Klaus Schröder und Thomas Weiskopf – die drei kannten sich aus der Automobilindustrie in Deutschland – wurde begonnen, Softwarelösungen anzubieten. Diese erfolgreiche Tätigkeit wurde immer umfangreicher, bis der Entschluss 2013 feststand, Automatisierungsgesamtlösungen von der Planung bis zur Produktion anzubieten. „Unsere Erfahrungen in der Automobilindustrie haben uns sehr geholfen, die Autobauer hatten in Sachen Automatisierung immer schon eine Vorreiterrolle.“

Technik für die Welt von morgen

Mittlerweile hat das Unternehmen 52 Mitarbeiter in Landeck und weitere 20 im steirischen Fürstenfeld, einer Produktionsfiliale. Beliefert werden Autobauer, Firmen mit umfassenden Lagern, die Holzindustrie, Flugzeugbauer, die Lebensmittel- oder die Pharmaindustrie wie Sandoz. Und auch viele Industriebetriebe in Tirol.

„Bei der Automatisierung und bei der Digitalisierung stehen wir noch ziemlich am Anfang, hier liegt noch großes Potential“

, ist sich Haag sicher. Auch im Tourismus gebe es schon sehr gute Ansätze. Insgesamt sieht Haag die Automatisierung als optimale Ressourcennutzung, als Qualitätssicherung und als ungeahnte Möglichkeit, Daten zu speichern und für die Produktion wieder zu nutzen. „Diese Technik ist für die Welt von morgen.“
Für die private Nutzung will das Unternehmen vorerst keine Lösungen anbieten. „Persönliches Kochen ist besser und im Haushalt gibt es eh schon den Thermomix.“
Für Klein- und Mittelbetriebe werden aber natürlich Lösungen angeboten. So wurde in der Coronazeit, speziell auch für kleinere Schlossereien, eine automatische Schweißzelle entwickelt.

Elektronik und Mitarbeiter

Das junge, technikaffine und flexible Team von „ematric“ liebt die Herausforderung.

„Einem Kunden von der Planung bis zur fertigen Lösung ein Komplettpaket anzubieten, ist eine spannende Geschicht – immerhin ist bis zu einem Dreivierteljahr Zeit nötig, um solche Aufträge abzuwickeln.“

Aber wie viele Firmen kämpft das Landecker Hightechunternehmen mit der Beschaffung von Elektronikteilen am Weltmarkt. „Derzeit ist es ganz schlimm.“
Eine weitere Herausforderung ist die Akquise von geeigneten Fachkräften. „Hier ist ein Projekt im Entstehen, das wir gemeinsam mit anderen Betrieben im Herbst vorstellen. Wir müssen bereits den Kindern die Technik nahebringen, damit sie sich für den Weg in die technischen Berufe entscheiden“, sagt Haag dazu. Denn: „Wir brauchen die guten Leute, speziell aus dem Oberland, die hier gute Jobs vorfinden und in unserer tollen Gegend leben und arbeiten können. Und: „Die Technikbranche zahlt sehr gute Gehälter …"

Alle Informationen zum Unternehmen findet ihr hier: 

Tirols junge Wilde:
Teil 1 – Sölsch: "Obergärig, guat g'hopft"
Teil 2 – Pro planche: Altpapier schlägt Messer
Teil 3 – Optronia: "Wir machen es einfach"
Teil 4 – Single Use Support: "Wir bleiben in Tirol"
Teil 5 – Rolf Brillen: Genialität der Einfachheit
Teil 6 – KasaNova– Die Königsklasse der Käserei
Teil 7 – the barefood way
Teil 8 – Samen Schwarzenberger – "Es isch koa Fleischkas"

Rainer Haag gründete 2007 mit zwei Partnern das Unternehmen "ematric" und beschäftigt über 70 Mitarbeiter an zwei Standorten.
Ihre Welt bei "ematric" in Landeck ist der Bau von Roboteranlagen: Raphael Wesenjak (li.) und Lukas Bachnetzer  | Foto: © ematric
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