Tirols junge Wilde – Teil 4 mit Video
Single Use Support: "Wir bleiben in Tirol"

Das Führungsteam von "Single Use Support" in Kufstein-Endach: CCFO Christian Praxmarer, Vertriebsleiter Martin Told, CEO Johannes Kirchmair, CEO Thomas Wurm
  • Das Führungsteam von "Single Use Support" in Kufstein-Endach: CCFO Christian Praxmarer, Vertriebsleiter Martin Told, CEO Johannes Kirchmair, CEO Thomas Wurm
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Der Transport von biomedizinischen Komponenten ist weltweit fest in Tiroler Hand. Und bleibt es auch.

KUFSTEIN. Hightechprodukte auf engstem Raum, Transportbehälter bis zur Decke gestapelt, sterile Reinräume, Edelstahl und geschäftiges Werken: Bei "Single Use Support" in Kufstein-Endach werden Hightechgeräte für den Einsatz in Biomedizin, Forschung und Pharmazie hergestellt.
Sie haben bereits eine Coronaimpfung? Dann können Sie damit rechnen, dass dieses Kufsteiner Unternehmen bei der Produktion des Impfstoffes die Hand im Spiel hatte. CEO und Firmenmitgründer Johannes Kirchmair kommt ursprünglich aus der Pharmabranche. "Kunden hatten oft ein Transportproblem, die äußert empfindlichen biomedizinischen Bestandteile von Arzneien oder Impfstoffen werden großteils im gefrorenen Zustand transportiert. Hier hat unsere Idee angesetzt, wir haben das Problem ernst genommen und wir haben ein komplettes System für diesen Zweck entwickelt. "War auch Glück bei der Umsetzung dabei? "Und wie – es ist, wie wenn man 100 Kreisverkehre mit vier Ausfahrten befährt und dabei jedes Mal die richtige trifft", bringt es Mitgründer Thomas Wurm auf den Punkt.

Denn der Transport von biomedizinischen Bestandteilen oder Produkten zu den Herstellungsorten in aller Welt wird durch die innovative Idee nun sehr erleichtert und dadurch auch extrem sicher gemacht. "Die Produzenten packen ihr Produkt in Kunststoffbeutel, diese werden in unseren Anlagen eingefroren, in unseren Transportbehältern verschickt und beim Produzenten in unserem System wieder schonend aufgetaut und dann verwendet", erklärt Wurm, der in dieser Innovation auch eine große Sicherheit für die Patienten sieht.

Weltweiter Erfolg

Das "RoSS-System" – steht für "Robust Storage and Shipping" – hat mittlerweile Abnehmer in aller Welt, der Umsatz geht durch die Decke. "Waren es 2019 noch 2,8 Mio. Euro, konnten wir 2020 bereits 50 Mio. erzielen und heuer peilen wir die 100 Mio. Euro Umsatz an", freut sich Kundenmanager Christian Praxmarer. Und da der Standort in Kufstein längst zu klein ist, wird dieser ausgebaut und ein zweiter Produktionsstandort am 1. Oktober in Hall eröffnet. "Auch um den Arbeitsmarkt rund um Innsbruck nutzen zu können", sagt Wurm.
Derzeit sind bei "Single Use Support" etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt. "Ganz einfach ist es auch für uns nicht, geeignete Fachkräfte zu finden, aber durch unser gutes Provisionssystem oder die Möglichkeit der aktiven Gestaltung konnten wir ein gutes Team um uns scharen", sagt Kirchmair. "Single Use Support" fördert aber auch das sportliche Verhalten der Mitarbeiter und setzt auf E-Mobilität. Wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, erhält Punkte und dann Preise als Danke. Und Sport ist für das gesamte Führungsteam ein guter Ausgleich zum stressigen Hightechalltag.

Problem Rohstoffbeschaffung

"Auch wir müssen uns den Problemen auf dem Weltmarkt stellen – durch frühzeitige Vertragsabschlüsse mit den Lieferanten, die durchaus auch aus dem regionalen Bereich kommen, können wir derzeit noch immer schnelle Lieferzeiten garantieren", sagt Praxmarer, der Verschärfungen in dieser Problematik allerdings sieht. "Wir hoffen, hier aber gut durchzukommen.
Martin Told ist Vertriebsleiter bei "Single Use Support". Ob er Angst hat, das erfolgreiche System könnte etwa von den Chinesen kopiert werden? "Kopieren ist eine Sache, aber uns die gesamte Logistik nachzumachen, das halte ich für sehr schwierig. Schließlich sind wir Technologie-Weltmarktführer, was den Transport von biomedizinischen Komponenten angeht." Und das wurde in zwei Jahren geschafft. Weil: "Tirol kann mehr als nur Tourismus", sagen Wurm und Kirchmair unisono und darum wollen sie mit "Single Use Support" im Land bleiben.

Alle Informationen zum Unternehmen findet ihr hier.

Tirols junge Wilde:
Teil 1 – Sölsch: "Obergärig, guat g'hopft"
Teil 2 – Pro planche: Altpapier schlägt Messer
Teil 3 – Optronia: "Wir machen es einfach"
Teil 4 – Single Use Support: "Wir bleiben in Tirol"

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