Grippeimpfen hilft noch aktuell
"Ein großer Hype um das Coronavirus"
Für Tirols Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber ist die Grippe viel gefährlicher als das Coronavirus.
TIROL. Die saisonale Grippewelle in Tirol ist noch nicht überstanden. In der vergangenen Woche wurden knapp 4.000 Erkrankungen neu gemeldet."Tendenz steigend, der Gipfel der heurigen Grippewelle ist noch nicht erreicht", weiß Landessanitätsdirektor Dr. Franz Katzgraber. Und das heurige Grippevirus verursache stärkere Verläufe als in vergangenen Jahren.
Wurden bereits vor Weihnachten in Innsbruck Schulen wegen der Grippewelle geschlossen, so mussten in der abgelaufenen Woche die Schulen in Pillberg, Vomperbach und Schönberg geschlossen werden. "Die Kinder trifft es heuer sehr stark, wahrscheinlich ist die Erregermutation sehr neu und dadurch die Kinder völlig ungeschützt", vermutet Katzgraber.
Schwangeren, Kindern, älteren Menschen ab 60 und Immunsuprimmierten rät er zur Impfung. "Die Grippewelle dauert sicher noch Wochen, ein Schutz durch die Impfung kommt bereits nach 12 Tagen zu tragen", rät der Fachmann. Impfstoff sei in Tirol derzeit noch genügend vorhanden.
Auf Coronavirus vorbereitet
In Bayern und auch im Kühtai wurden vergangene Woche Fälle mit Corona-Infektionen diagnostiziert. "Es herrscht ein unglaublicher Medienhype um diese Erkrankung, dabei ist die Grippe viel gefährlicher als das Coronavirus", sagt Katzgraber. Die Symptome seien ähnlich einem Schnupfen oder einer Grippe. "Dadurch ist das Erkennen schwierig. Nur, wer keine Berührungspunkte zur Region Wuhan hatte, der ist sicher nicht mit Coronaviren infiziert." Und bisher gab es außerhalb Chinas auch keine Todesfälle.
Sollte aber trotzdem eine Epidemie anrollen, so ist Tirol vorbereitet. "Dann gilt es, die eingeschleppten Fälle zu isolieren, um die Infektionskette rasch zu unterbrechen", erklärt Katzgraber gegenüber den Tiroler Bezirksblättern.
Zur Sache
Das Influenza-Virus ist verantwortlich für die Grippeerkrankung und fordert in Österreich etwa 2.000 Tote jährlich. Coronaviren verursachen leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen. Nach bisherigen Informationen besteht die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Das Übertragungsrisiko von Mensch zu Mensch ist aber deutlich niedriger als bei der derzeit auftretenden Grippe.
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