20. Mai
Internationaler Tag der Biene - Martin Ennemoser im Gespräch

Martin Ennemoser ist mit Leib und Seele Imker - er lehrt auch seit 36 Jahren das Handwerk der Imkerei. | Foto: Martin Ennemoser
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  • Martin Ennemoser ist mit Leib und Seele Imker - er lehrt auch seit 36 Jahren das Handwerk der Imkerei.
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Anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Biene rückt die Landarbeiterkammer Tirol die Bedeutung der Bienen für unser Ökosystem in den Fokus. Martin Ennemoser gibt Einblicke in seine Arbeit, spricht über aktuelle Herausforderungen für die Bienenhaltung und teilt seine Wünsche für eine bienenfreundlichere Zukunft. Kristina Oettl (Landarbeiterkammer Tirol) führte das Interview mit Martin Ennemoser.

TIROL. Wie bist du zur Imkerei gekommen und was fasziniert dich bis heute daran?

"Mein Interesse an der Imkerei wurde an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Imst geweckt, wo ich mich intensiv mit dem Fach Bienenkunde beschäftigt habe. Dieses Thema hat mich von Anfang an begeistert. Als einer der ersten Schüler durfte ich ein Fremdpraktikum absolvieren, das mich zu einer Großimkerei mit rund 3000 Bienenvölkern nach Kärnten führte. Dort habe ich meine Faszination für die Bienen entdeckt – und eigentlich auch meine Liebe zu diesem Beruf",

erklärt der Tiroler Imker aus Roppen - Martin Ennemoser. Seit nunmehr 36 Jahren ist Ennemoser an der Imkerschule tätig.

Es gibt noch viele Probleme zu lösen, dennoch geht es der österreichischen Honigbiene nicht so schlecht. | Foto: Martin Ennemoser
  • Es gibt noch viele Probleme zu lösen, dennoch geht es der österreichischen Honigbiene nicht so schlecht.
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Was kann jeder Einzelne zum Schutz der Bienen beitragen?

"Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es in Österreich rund 700 verschiedene Bienenarten gibt – und nur eine davon ist die Honigbiene. Der Schutz aller Bienen beginnt im Kleinen, etwa im eigenen Garten oder sogar am Balkon.
Ein großes Plus für Wildbienen ist es, wenn man blühende Pflanzen stehen lässt, den Rasen nicht zu oft mäht und auf Rasenroboter verzichtet. Wilde Ecken im Garten, altes Totholz oder offene Bodenstellen bieten wichtige Lebensräume, da etwa drei Viertel der heimischen Bienenarten im Boden nisten."

Auch Nisthilfen, wie etwa Bienenhotels können sinnvoll sein. Man sollte laut Ennemoser beim Bepflanzen des Gartens auf heimische Blühpflanzen setzen. Sohin können die Bienen genügend Nahrung finden. Regional kaufen sorgt laut Ennemoser auch dafür der Honigbiene etwas Gutes zu tun.

Am 20. Mai ist internationaler Tag der Bienen. | Foto: Gerhard Woger
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Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Imkerinnen und Imker in Österreich?

"Die größte und nach wie vor anhaltende Herausforderung ist die Varroa-Milbe. Sie begleitet uns Imkerinnen und Imker schon seit den 1980er-Jahren und ist nach wie vor schwer zu bekämpfen. Dennoch haben wir im Laufe der Jahre gute Methoden entwickelt, um mit ihr umzugehen – auch wenn der Aufwand nach wie vor hoch ist.
Ein weiteres großes Thema ist der Honigmarkt. Der Konsum von heimischem Honig geht zurück, viele greifen zu Importware, die oft günstiger, aber qualitativ nicht vergleichbar ist. Das macht es für österreichische Imker wirtschaftlich schwieriger.
Hinzu kommt die intensive Landbewirtschaftung. Die Felder werden heute sehr häufig und sehr früh im Jahr gemäht – oft mehrmals pro Saison. Das nimmt den Bienen wichtige blühende Flächen und reduziert das Nahrungsangebot erheblich. Bienen insgesamt nicht schlecht – wenn wir weiterhin gemeinsam an Lösungen arbeiten."

Schon die Verringerung der Mäharbeiten auf zweimal im Jahr könnte schon einen großen Unterschied machen. Trotz dieser Herausforderungen sei die Lage der österreichischen Bienen insgesamt nicht schlecht. Man müsse nur trotzdem weiterhin an Lösungen gemeinsam arbeiten.

Was bedeutet der Tag der Biene für dich persönlich?

"Für mich persönlich ist eigentlich jeder Tag ein „Tag der Biene“. Ich beschäftige mich das ganze Jahr über mit den Tieren – 365 Tage im Jahr. In meinem Alltag spielt die Biene immer eine zentrale Rolle, deshalb ist dieser eine Tag für mich nicht außergewöhnlich.
Trotzdem finde ich es gut, dass es diesen offiziellen Tag gibt. Er lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Bienen – und das ist wichtig. Dabei sollte es nicht nur um die Honigbiene gehen, sondern auch um die vielen Wildbienenarten, die zum Teil noch stärker gefährdet sind. Der Tag der Biene trägt zur Bewusstseinsbildung bei – und das kann viel bewegen."

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