Monitoringausschuss
Menschen mit Behinderung in der Coronakrise

Vortragende und Mitglied des Tiroler Monitoring-Ausschusses Christine Riegler mit (v.r. im Hintergrund) Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses und ihrer Stellvertreterin Cornelia Atalar. | Foto: © Land Tirol/Pichler
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  • Vortragende und Mitglied des Tiroler Monitoring-Ausschusses Christine Riegler mit (v.r. im Hintergrund) Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses und ihrer Stellvertreterin Cornelia Atalar.
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TIROL. Jeder ist von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen und jeder ist bei den Einschränkungen vor Herausforderungen gestellt, jedoch trifft es Menschen mit Behinderung besonders hart, so die Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses Isolde Kafka. Um auf die aktuellen Entwicklungen einzugehen, befasste sich die Öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses mit den Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen im Krisen- und Katastrophenfall.

Öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses

Die Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses fand, wie so vieles in diesen Tagen, digital statt. ExpertInnen beleuchteten die Situation von Menschen mit Behinderung aus verschiedensten Blickwinkeln. 
So teilte Christine Riegler, Mitglied des Monitoringausschusses, Peer Beraterin und Arbeitgeberin ihrer Persönlichen AssistentInnen ihre Erfahrungen mit Persönlicher Assistenz in der Covid-19-Zeit: Ihr hoher Unterstützungsbedarf wurde während der Pandemie zur Herausforderung, da zum einen Persönliche Assistenten in Quarantäne mussten und es zum anderen schwierig war, Schutzmasken zu bekommen, die in einem so engen Unterstützungs-Verhältnis notwendig sind. Auch fiel im Herbst die Möglichkeit der Testungen für die Persönliche Assistenz weg, was für sie zu einer großen Unsicherheit führte.

Ergebnisse der Telefonumfrage

Aus einer Telefonumfrage ging hervor, dass LeistungsempfängerInnen der Behindertenhilfe während des ersten Lockdowns im Frühjahr die Leistungen Tagesstruktur und Mobile Begleitung teilweise gar nicht oder in reduziertem Ausmaß angeboten wurden. Einige NutzerInnen und Angehörige fühlten sich im Stich gelassen. Für sie waren die Leistungseinschränkungen sehr belastend, da vor allem soziale Kontakte fehlten.

Wie Verena Murschetz, Leiterin der OPCAT-Kommission, die als Organ der Volksanwaltschaft die Einhaltung der Menschenrechte prüft, berichtet, wurde nach dem Stand des ersten Lockdowns ein kompletter Personenkreis in Einrichtungen – die Menschen mit Behinderungen – zur "Risiko-Gruppe" erklärt und aufgrund dieser Einstufung in seinen Rechten beschränkt.
So haben in einigen Einrichtungen nicht nur während des Lockdowns sondern auch zwischen den Lockdowns absolute Besuchsverbote gegolten. Auch kam es zu Zimmerquarantänen über längeren Zeitraum ohne behördlichen Bescheid.

Erkenntnisse aus der Covid-19-Pandemie

Wie Susanne Prummer vom Institut für LehrerInnenbildung an der Universität Wien erläutert hat man schon jetzt einige Erkenntnisse aus der Pandemie gezogen. Künftig müssten betroffene Personen im Krisenmanagement miteinbezogen werden und ihre Lernerfahrungen aus der Covid-19-Pandemie aufgearbeitet werden.
Gerade in Zeiten der Unsicherheit musste auch barrierefreies Mitsehen bzw. Mitlesen angeboten werden, um wichtige Informationen wie „Was ist verboten?“, „Wie kann man sich schützen?“ und schließlich „Welche Lockerungen treten ab wann in Kraft?“ auch jene Menschen erreicht, die akustisch nicht verstehen können, was beschlossen wurde und wie sich die Krankheit entwickelt. Dazu wurde seitens des Landes innerhalb kürzester Zeit in Zusammenarbeit mit dem Monitoringausschuss eine barrierefreie Kommunikation in Krisensituationen mittels Gebärdendolmetsch und Untertitelung der Pressekonferenzen bereitgestellt.

„Die Erkenntnisse aus der öffentlichen Sitzung des Monitoringausschusses sind für das Land Tirol sehr wichtig und wertvoll. Wir haben ab dem Frühjahr aus Erfahrungen und Rückmeldungen viel gelernt und unsere Vorgehensweisen dahingehend weiter verbessert“,

betont Soziallandesrätin Gabriele Fischer.

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Vortragende und Mitglied des Tiroler Monitoring-Ausschusses Christine Riegler mit (v.r. im Hintergrund) Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses und ihrer Stellvertreterin Cornelia Atalar. | Foto: © Land Tirol/Pichler
v.l. Der für Sicherheit und Katastrophenschutz zuständige LHStv Josef Geisler, Soziallandesrätin Gabriele Fischer und Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses.
 | Foto: © Land Tirol/Gratl
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